Offenbach

Palliativmediziner, Hausärzte, Rettungsdienste, Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen und die Stadt Offenbach unterstützen PALMA-Projekt

Was will der Patient im Notfall?

Laut dem Deutschen Hospiz- und Palliativverband ist die Zahl der Deutschen mit einer Patientenverfügung in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Doch wie können Rettungskräfte in einer akuten Notfallsituation innerhalb weniger Sekunden wissen, ob eine Verfügung vorliegt und was der Wille des Patienten ist?

Verschiedenste in der Notfallkette eingebundene Offenbacher Einrichtungen haben sich zusammengetan und unterstützen gemeinsam das PALMA-Projekt. Sie wollen die Notfallversorgung der Patienten in Stadt und Kreis Offenbach verbessern und dabei helfen, dass in Notfallsituationen der Patientenwillen schneller bekannt und so überhaupt erst beachtet werden kann. PALMA steht für Patienten-Anweisung für lebenserhaltende Maßnahmen und ist ein einseitiges Formular, auf dem der Patient seine Behandlungswünsche angeben kann. „Für jeden Notfall, bei dem wir den Patientenwillen besser berücksichtigen können, hat sich die Initiative schon gelohnt“, sagt auch Offenbachs Oberbürgermeister Dr. Felix Schwenke, der das Projekt sehr begrüßt. Das Formular füllt der Patient gemeinsam mit seinem behandelnden Arzt aus und bespricht es. „Das ausgefüllte Formular soll gut sichtbar z.B. an den Kühlschrank gehängt werden“, erläutert Dr. med Christiane Gog, Leiterin der Sektion Palliativmedizin am Sana Klinikum Offenbach. „Natürlich können Kopien davon auch an Pflegekräfte bei einem Aufenthalt in einer Pflegeeinrichtung gegeben werden.“ PALMA ersetze keine Patienten- oder Vorsorgevollmacht. „Wir verstehen den Bogen als Ergänzung. Ein einseitiges Dokument ist besser zugänglich zu machen.“

Im Kern geht es in dem Formular um die vom Patienten gewünschte Behandlung im Falle eines Herz-Kreislauf-Stillstandes und in lebensbedrohlichen Situationen bei vorhandener Herz-Kreislauf-Funktion. Es können Angaben zu vorliegenden Krankheiten gemacht und angekreuzt werden, ob und welche Bevollmächtigungen seitens des Patienten vorliegen. Das Formular ist in anderen Regionen bereits seit 2008 erfolgreich im Einsatz. Die beteiligten Partner stellen PALMA am 20. Februar niedergelassenen Ärzten aus Stadt und Kreis Offenbach und am 26. Februar interessierten Bürgerinnen und Bürgern im Rahmen einer Patientenakademie (ausgebucht!) vor. Weitere Informationen unter Christiane.Gog@Sana.de. Ein Informationsflyer und das Formular sind bei Dr. Matthias Zimmer unter zimmer.m@ketteler-krankenhaus.de erhältlich.

Anne Stach – Sana Klinikum Offenbach
Telefon: 069 8405-4568
Telefax: 069 8405-4671
E-Mail: anne.stach@sana.de