Offenbach

Schon kleine Verletzungen können verheerende Folgen haben

Vorsicht mit Barfußgehen und Sandalen beim Diabetischen Fuß-Syndrom

Sommer, Sonne, Baden gehen – was kann da schöner sein als barfuß zu laufen und in leichten Sandalen? Doch Diabetiker sollten hier extrem vorsichtig sein: wer unter einem Diabetischen Fuß-Syndrom (DFS) leidet, spürt unter Umständen aufgrund der teilweise damit verbundenen Nervenschädigung nicht, wenn er sich verletzt oder wenn Steinchen zwischen Sandalenriemen und Fuß scheuern. Die daraus resultierenden Verletzungen bleiben dadurch unbemerkt und können zu schlecht heilenden Geschwüren führen. Das gefürchtete ‚offene Bein’ ist da, an dessen Ende nicht selten die Amputation steht. 

Jedes Jahr 40.000 Amputationen in Deutschland wegen Diabetes
„Jedes Jahr werden wegen Diabetes in Deutschland etwa 40.000 Amputationen durchgeführt“, so Prof. Dr. Dr. Arend Billing, Chefarzt der Gefäßchirurgie und Sprecher des Gefäßzentrums am Sana Klinikum Offenbach. „Doch so weit muss es nicht kommen. Nicht jeder Diabetiker leidet unter dem Diabetischen Fuß-Syndrom, doch wer es hat, muss auf seine Füße besonders aufpassen. Schon kleinste Verletzungen können sich zu großen Problemen auswachsen.“
 
Bei offenen Wunden unbedingt Durchblutung überprüfen
Wenn trotz aller Vorsicht Wunden entstehen und so gar nicht heilen wollen, sollte man auf jeden Fall einen Experten aufsuchen. „Die Behandlung offener Wunden gehört in die Hände eines Fachmanns“, so Prof. Billing. „Bevor man die Behandlung in Angriff nimmt, sollte in jedem Fall durch den Gefäßspezialisten abgeklärt werden, ob sich nicht Durchblutungsstörungen hinter den offenen Füßen verbergen. Wir sehen in der Praxis immer wieder Patienten, die jahrelang von Arzt zu Arzt gelaufen sind, ohne dass einmal ein Gefäß-Check durchgeführt wurde. Wenn eine Durchblutungsstörung vorliegt, muss diese zuerst beseitigt werden, bevor die Wunde heilen kann.“
 
Optimal: enge Kooperation zwischen Gefäß- und Diabetes-Spezialisten
Offene Wunden müssen also ‚ganzheitlich’ angegangen werden: hier hilft nur die enge Kooperation zwischen Gefäß- und Diabetes-Spezialisten. Das Gefäßzentrum des Sana Klinikums Offenbach praktiziert diese Kooperation seit mehreren Jahren mit großem Erfolg. So konnte durch die Diabetische Fußambulanz, die das Klinikum zusammen mit Dr. med. Christian Klepzig und Dr. med. Gerd Nitzsche von der Diabetologischen Schwerpunktpraxis Im Kleinen Biergrund in Offenbach durchführt, die Rate an großen Amputationen beim Diabetischen Fußsyndrom von normalerweise 15 Prozent auf unter ein Prozent gesenkt werden

Das rät der Experte:
• Patienten mit Diabetischem Fußsyndrom sollten auf Barfußgehen und  Sandalen    verzichten und stattdessen orthopädisches Schuhwerk tragen
• regelmäßige Fußkontrolle ist unabdingbar; Vorsicht beim Nagelschneiden
• bei offenen, schlecht heilenden Wunden zum Spezialisten gehen und Ursache genau abklären lassen;
• wichtig: unbedingt Durchblutung des Beines durch Gefäßspezialisten überprüfen lassen.
• Häufig sind Durchblutungsstörungen in den Beinen Ursache für offene Wunden, die nach Wiederherstellen der Durchblutung von selbst heilen


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