Offenbach

Warnsignale der Schilddrüse erkennen und richtig behandeln

Stimmungen, Müdigkeit und Gewichtsschwankungen

Die Tage werden kürzer und die Nächte länger, die Temperaturen sinken und viele Menschen sind müde von den Wetterbedingungen und Lichtverhältnissen. „Jedoch kann die Müdigkeit auch ein Symptom für eine mögliche Fehlfunktion der Schilddrüse sein“, erklärt Dr. Tilmann Kirchner, Facharzt für Nuklearmedizin im Medizinischen Versorgungszentrum, kurz MVZ, am Sana Klinikum Offenbach. Die Schilddrüse ist für den Grundumsatz der meisten Organe zuständig. Liegt eine Unter- oder Überfunktion vor, wird der  Energiehaushalt des Körpers empfindlich gestört und somit Stimmung, aber gegebenenfalls auch Gewicht sowie die allgemeine körperliche Verfassung negativ beeinflusst.

 

Bei einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) liegt ein Mangel an Schilddrüsenhormonen vor. Die Betroffenen fühlen sich oft schläfrig und es kann zu einer Gewichtszunahme kommen. „Ursächlich für eine eingeschränkte Leistung der Schilddrüse ist meistens eine Autoimmunerkrankung des Organs, die als Hashimoto-Thyreoiditis bezeichnet wird. Dabei zerstört das Immunsystem die Schilddrüsen-Zellen“, erklärt Dr. Kirchner und beruhigt: Dies sei kein Grund zur Angst. „Mit anderen, oft schwerwiegenden Autoimmunkrankheiten, wie beispielsweise Rheuma oder die Multiple Sklerose, ist die sehr häufig vorkommende Hashimoto-Thyreoiditis nicht zu vergleichen. Im ‚schlimmsten‘ Fall kann es zu einer weitgehenden Zerstörung der Schilddrüse kommen, wobei der entzündliche Prozess durchaus auch lokale Beschwerden hervorrufen kann. Die Entzündung führt dabei oft zu einem Hormonmangel, der aber mit künstlichen Schilddrüsenhormonen in der Regel gut ausgeglichen werden kann. Entscheidend ist es, die Autoimmunentzündung möglichst früh zu diagnostizieren.“

Bei Verdacht auf eine Schilddrüsenerkrankung sollte ein erfahrener Facharzt hinzugezogen werden, da neben den reinen Laborwerten der Ultraschall eine entscheidende Rolle spielt. Auch bei der Vergabe der entsprechenden Arzneimittel sei besondere Vorsicht geboten, warnt Dr. Kirchner und erklärt, die künstlichen Hormone müssten präzise eingesetzt werden, um eine Unter- oder Überfunktion der Schilddrüse risikofrei auszugleichen.

Neben Blutwerten und Ultraschallbefunden kann auch eine Schilddrüsen-Szintigraphie wesentlich zur Diagnostik beitragen. „Bei dem Bildverfahren der Szintigraphie sehen wir beispielsweise, ob sich in der Schilddrüse Knoten gebildet haben und inwieweit hier eine Fehlfunktion vorliegt. Ist alles unauffällig, besteht in der Regel kein operativer Handlungsbedarf“, erklärt Dr. Kirchner, der täglich entsprechende Untersuchungen am Sana Klinikum in Offenbach durchführt. Ein besonderes Augenmerk hat der Nuklearmediziner am Sana Klinikum in Offenbach darauf, unnötige Operationen zu vermeiden bzw.  alternative Therapiemöglichkeiten aufzuzeigen. „Falls ein Befund allerdings einen Eingriff unumgänglich macht, arbeiten wir Nuklearmediziner eng mit den chirurgischen Kollegen im Haus zusammen“, so Kirchner.

Anne Stach
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