Offenbach

Dr. med. Svenja Schirmer übernimmt die Leitung des Sozialpädiatrischen Zentrums

Sozialpädiatrisches Zentrum unter neuer Leitung

Zum Februar 2020 übernimmt Dr. med. Svenja Schirmer die Leitung des Sozialpädiatrischen Zentrums (SPZ) der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Sana Klinikum Offenbach. Die 36-jährige Fachärztin für Kinder-und Jugendmedizin und Psychotherapeutin für Kinder und Jugendliche begann, nach Medizinstudium in Marburg und Auslandsaufenthalten in Barcelona und in Zürich, ihre berufliche Laufbahn in Mönchengladbach. 2011 zog es die gebürtige Oberurselerin wieder zurück ins Rhein-Main-Gebiet, wo sie an der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des Sana Klinikums Offenbacher ihren Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin erwarb. Am Ende ihrer Weiterbildungszeit wechselte sie in das SPZ, das sich als selbstständige Klinikabteilung der Diagnostik, Beratung und Therapie von Säuglingen, Kindern und Jugendlichen mit Entwicklungsverzögerungen, Verhaltensauffälligkeiten und neuropädiatrischen Erkrankungen widmet – von der Geburt bis zum vollendeten 18. Lebensjahr.

„Inzwischen habe ich mich zusätzlich drei Jahre lang berufsbegleitend als Psychotherapeutin für Kinder und Jugendliche weitergebildet und strebe zudem die Anerkennung als Neuropädiaterin an, sodass ich mit dieser idealen fachlichen Kombination sehr gerne die Leitung des SPZ übernehme. Ich fühle mich im Team der Kinderklinik unter der Leitung von Judith Jochim und Dr. Matthias Engler sehr wohl und freue mich auf die neue Aufgabe.“ begründet Dr. Schirmer ihren Entschluss zum Wechsel an die Spitze der Fachabteilung. Gemeinsam mit ihrem multiprofessionell besetzten Team möchte sie die Arbeit des SPZ ausbauen. Dabei denkt sie beispielsweise an eine zusätzliche Adipositas- und Kopfschmerzsprechstunde oder an eine Erweiterung der Spezialsprechstunden für Botulinumtoxin-Injektionen für Kinder mit spastischen Lähmung. „Mit dieser Behandlung können wir die Beschwerden lindern, Folgeschäden reduzieren und die Beweglichkeit bestmöglich erhalten.“

Je früher, desto besser!

Das SPZ behandelt Kinder und Jugendliche mit motorischen, emotionalen, geistigen und sprachlichen Beeinträchtigungen wie auch mit komplizierten Epilepsien, Muskelerkrankungen und genetisch syndromalen Erkrankungen. Aber auch Verhaltensauffälligkeiten im Säugling- und Kleinkindalter, hyperkinetische Störungen (ADHS), Störungen des Sozialverhaltens und psychosomatische Symptome zählen zum Beratungsspektrum.

Niedergelassene Kinder- und Jugendarzt überweisen zudem Kinder und Jugendliche mit chronisch körperlichen Erkrankungen wie zum Beispiel Epilepsien, Mukoviszidose, komplexe Herzfehler und anderes mehr. Diese führen neben der somatischen Erkrankung auch zu Problemen in Entwicklung, Verhalten und Anpassung an die Umwelt oder der Teilhabe am sozialen Leben.
„Diese Aufzählung ließe sich fast beliebig fortsetzen, denn die Kinder müssen nicht bereits krank sein, sondern in ihrer körperlichen und seelischen Entwicklung bedroht sein. Unser Ziel ist es, für Kinder schon frühzeitig bei dem Verdacht auf eine körperliche oder seelisch-geistige Entwicklungsstörung oder eine neuropädiatrische Krankheit eine genaue Diagnose zu erstellen, um bei Bedarf möglichst rasch mit einer gezielten Therapie zu beginnen“, erläutert Dr. Schirmer die Aufgaben des SPZ, das im vergangenen Jahr etwa 3000 Kinder und Jugendliche aus Stadt und Kreis Offenbach betreut hat. Charakteristisch für das Angebot des SPZ ist eine interdisziplinäre Arbeitsweise, da die alleinige medizinisch-ärztliche Sichtweise den komplexen Problemen der Patienten nicht gerecht werden kann. Demgegenüber ermöglicht der interdisziplinäre Ansatz mehrerer Berufsgruppen in engem Austausch eine deutlich bessere Behandlung: Pädiater, Kinder- und Jugendpsychiater/Psychotherapeuten, Ergotherapeuten, Motopäden, Physiotherapeuten, Logopäden, Kinderkrankenschwester, Psychologen, Sozialpädagogen und Sozialarbeiter erstellen gemeinsam für jeden Patienten ein optimales, individuell abgestimmtes entwicklungs- und funktionstherapeutisches Behandlungskonzept. „Wir legen den Schwerpunkt nicht ausschließlich nur auf das Kind, sondern kümmern uns auch um die gesamte Familie und versuchen, diese so gut es geht zu unterstützen, damit ihre Kinder eine optimale Entwicklungsmöglichkeit haben. Unsere zusätzlich qualifizierten Mitarbeiter bieten schon jetzt eine Reihe von Spezialsprechstunden an, zum Beispiel für Säuglinge mit Schädelasymmetrien, und für Kinder und Jugendliche mit Bewegungsstörungen aufgrund einer frühkindlichen Hirnschädigung und Autismus sowie unsere Nachsorgesprechstunde für Frühgeborene“, betont die neue Leiterin des SPZ.

Sie übernimmt ihre Aufgabe von Dr. med. Matthias Bollinger, der nach zehn Jahren eine neue berufliche Herausforderung angenommen hat.


Marion Band
Telefon: 069 8405-5550
Telefax: 069 8405-4671
E-Mail: marion.band@sana.de