Offenbach

Schock im Schockraum – Schüler treffen im Sana Klinikum Offenbach auf Unfallopfer

Insgesamt 26 Schüler der Georg-Büchner-Schule aus Rodgau und der Max-Eyth-Schule aus Dreieich konnten anschaulich erleben, was es bedeuten kann, einen Verkehrsunfall zu haben. Sie nahmen an dem ersten P.A.R.T.Y.-Tag im Sana Klinikum Offenbach teil. Dabei haben sie nicht getanzt und gefeiert, denn P.A.R.T.Y. greift im Namen zwar das Lebensmotto zahlreicher Jugendlicher auf, es steht aber für Prävention, Alkohol, Risiko, Trauma, Youth. Das bundesweite Unfallpräventionsprogramm der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) will Heranwachsenden zeigen, wozu Nachlässigkeit im Straßenverkehr führen kann. „Wer verhindern will, das sich Jugendliche und junge Erwachsene leichtsinnig in den Straßenverkehr begeben, angetrunken oder nach Konsum anderer Rauschmittel, der muss ihnen sehr deutlich zeigen, was passieren kann,“ davon ist auch Oberarzt Dr. med. Christian Bach überzeugt. Er ist Facharzt für Chirurgie als auch Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie an der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädische Chirurgie am Sana Klinikum Offenbach und betreut dort das P.A.R.T.Y.-Programm fachlich. Klinikchefarzt Dr. Richard Sellei und er behandeln nahezu täglich junge Unfallopfer. „Achtsameres Verhalten würde einige dieser Unfälle verhindern und den Opfern und ihren Eltern, Geschwistern und Freunden viel Kummer ersparen!“, so PD Dr. Sellei.

Im Sana Klinikum Offenbach lernten die Schüler die verschiedenen Stationen nach einem schweren Unfall kennen: Rettungswagen, Zentrale Notaufnahme, Intensiv- und Normalstation. Nach kurzen Einleitungen mit nachgestellten Unfallszenen erkannten sie sofort, wie oft und wie schnell eine kurze Ablenkung erfolgen und was diese anrichten kann. Eindringlich appellierte auch Tina Bröske vom Polizeipräsidium Südosthessen an die Jugendlichen und ließ Zahlen sprechen: „Nicht immer geht ein Unfall glimpflich aus. Im Jahr 2017 ereigneten sich insgesamt 505 Unfälle im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Südosthessen, also in Stadt und Landkreis Offenbach sowie dem Main-Kinzig-Kreis, bei denen Jugendliche im Alter von 14 bis 18 Jahren beteiligt waren. Dabei wurden 180 Jugendliche verletzt, und ein junger Mensch starb.“ Nach einer schweren Verletzung sind die Unfallopfer häufig lange auf Hilfe angewiesen. Unterstützt von erfahrenen Physiotherapeuten müssen sie wieder lernen, sich zu bewegen und Sicherheit im Bewegungsablauf zu erlangen. Ruth Anda, Leiterin der Physiotherapeutischen Abteilung am Klinikum, gab einen Überblick über die Arbeit der Physiotherapie in einem Akutkrankenhaus. Die Schüler konnten auch Hilfsmittel selbst ausprobieren und mit Unterarmstützen gehen üben oder eine Knieorthese bzw. einen sogenannten Vacopedschuh anlegen. Anda betonte: „Es ist ein tolles Gefühl, wenn Patienten nach einer Weile wieder zurück ins Leben finden und sich auch nach einem schweren Unfall wieder in ihrem Körper zurechtfinden. Physiotherapeut ist ein spannender Beruf für alle, die gerne mit Menschen arbeiten, Freude an der Bewegung und an Medizin haben!“ Einzelheiten zur Pflegeausbildung erhielten die interessierten Schüler von Katrin Sgroi vom klinikeigenen Bildungsinstitut. Sie stellte die Inhalte und Voraussetzungen einer Pflegeausbildung am Klinikum vor und machte dabei deutlich, welche guten Berufsaussichten examinierte Pflegekräfte jetzt und in Zukunft hätten: „Pflegekräfte können nicht durch Roboter ersetzt werden!“

Auch Geschäftsführer Sascha John und der Ärztliche Direktor des Klinikums Prof. Dr. Norbert Rilinger, ist die Aufklärungs- und Präventionsarbeit sehr wichtig. „Die Verunfallten haben möglicherweise lebenslang mit den Folgen einer unachtsamen Sekunde zu kämpfen. Deshalb ist es wichtig, wenn wir mit solchen Präventionsprogrammen Jugendliche ein wenig bremsen können“, so John. „Wir möchten viele Jugendliche mit der Unfallpräventionsmaßnahme erreichen und freuen uns, weitere P.A.R.T.Y.-Termine anbieten zu können“, fügt Rilinger an und wirbt gleichzeitig auch für den beruflichen Einstieg in das Gesundheitswesen. „Das Klinikum ist einer der größten Ausbildungsbetriebe in der Region. Wir bieten den jungen Menschen die unterschiedlichsten beruflichen Möglichkeiten.“

P.A.R.T.Y. ist eines der weltweit anerkannten Präventionsprogramme für Schulklassen und Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren. Es wird in Deutschland seit 2012 durch führende Unfallkliniken im Auftrag der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie umgesetzt. Das Sana Klinikum Offenbach als regionales Krankenhaus der Maximalversorgung mit einer der größten Notaufnahmen Deutschlands ist seit Frühjahr 2018 P.A.R.T.Y.-Standort. Das Klinikum bietet das Präventionsprogramm ab dem Schuljahr 2018/2019 an. Interessierte Lehrkräfte können sich jetzt über www.party-dgu.de und www.party4school.de über Termine und Anmeldemöglichkeiten informieren.

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