Offenbach

Die Gesundheit vieler Schnarcher ist stark gefährdet

Schnarchen: Das wilde Tier in meinem Bett

Wenn Doris Dörries Film „Männer“ mit der Erkenntnis endet, dass Männer unvermeidbar schnarchen müssen, „um ihre Frauen vor den wilden Tieren zu schützen“, zeigt das Lachen vor allem der weiblichen Zuschauer, dass sie die dahinter stehende Ironie sofort durchschaut haben, denn selbst dieser angebliche Vorteil des nächtlichen „Sägens“ wird von ihren eignen leidvollen Erfahrungen mit dem ruhestörenden Lärm widerliegt.

Deutlich größer als die Gefahr durch wilde Tiere im Schlafzimmer ist für die unfreiwilligen Zuhörer schließlich die gesundheitliche Bedrohung durch mangelnden Schlaf. Aber vor allem die unentwegten Schnarcher selbst, die von ihrer Geräuschproduktion fast nie etwas mitbekommen, befinden sich oft in erheblicher Gefahr für die eigene Gesundheit: Sie erwachen nach einer durchschnarchten Nacht nicht nur mit bleierner Müdigkeit, sondern haben auch ein um 35 Prozent erhöhtes Herzinfarktrisiko. Die Neigung zu Schlaganfällen steigt sogar um 67 Prozent. Hinzu kommt wiederholter Sauerstoffmangel im Gehirn, hervorgerufen durch kurzfristige Atemaussetzer.

Zu einem schwerwiegenden Krankheitsbild wird das Schnarchen, wenn es heftig und gleichzeitig unregelmäßig auftritt – häufig ein Zeichen für Schlafapnoe (griech. Apnioa = Atemlosigkeit). Dabei erschlaffen die Schlund- und Rachenmuskeln wesentlich stärker, als dies bei normalem Schnarchen der Fall ist. Diese besonders häufige Form der Atmungsstörung wird wegen ihrer Gefährlichkeit als „obstruktive Schlafapnoe“ bezeichnet, bei der die oberen Atemwege fast vollständig blockiert werden, sodass die Atemluft kurzfristig nicht mehr fließen kann: Atemstillstände sind die Folge, wodurch wiederum der lebenswichtige Sauerstoffgehalt des Blutes sinkt und die Konzentration des giftigen Kohlendioxids zunimmt. Dieser Zustand mobilisiert wiederum die Ausschüttung von Stresshormonen, wobei Herz, Kreislauf und Lunge stark belastet werden.

Unwillkürlich unternimmt die Atemmuskulatur von Brust, Bauch und Zwerchfell in dieser Situation große Anstrengungen, um die verschlossenen Atemwege durch Luftdruck von unten wieder zu öffnen. Der Schläfer schnappt jetzt nach Luft, das Schnarchen wird von lautem Prusten begleitet. Fünf- bis zehnmal oder öfter können solche Atemstillstände in einer Stunde auftreten und zehn Sekunden oder länger andauern. Sehr lautes Schnarchen im Wechsel mit Atempausen und heftigem Luftholen sind unverkennbares Zeichen für die bedrohliche Situation.

Über Einzelheiten des immer häufiger auftretenden Schlafapnoe-Syndroms, seine Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten informiert Dr. Anja Muhl, leitende Oberärztin der Klinik für Anästhesiologie des Sana Klinikums Offenbach, in ihrem Vortrag und steht anschließend für Rückfragen gerne zur Verfügung.


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