Offenbach

Akute gefäßbedingte Krankheiten des Zentralnervensystems im Verbund bekämpfen

Sana Offenbach neu im Neurovaskulären Netzwerk Rhein-Main

Im Rhein-Main-Gebiet sollen sich alle Menschen darauf verlassen können, dass ihnen bei einem meist plötzlich eintretenden – Schlaganfall in kürzester Zeit kompetent geholfen wird. Um diese Aufgabe wohnortnah zu erfüllen, haben sich die auf Schlaganfallbehandlung spezialisierten Fachkliniken der Region zu einem „Interdisziplinären Neurovaskulärem Netzwerk“ (INVN) zusammengeschlossen, in das jetzt auch die entsprechende Abteilung des Sana Klinikums Offenbach aufgenommen wurde.

Darüber freut sich Prof. Erwin Stark, Chefarzt der Offenbacher Neurologie: “Mit unserer aktiven Einbindung in das Netzwerk ergänzen wir in idealer Weise das Therapieangebot für Stadt und Region Offenbach. Unsere zertifizierte Stroke-Unik-Einheit ist eine der größten im Rhein-Main-Gebiet und rund um die Uhr einsatzbereit für die Aufnahme und Behandlung von Schlaganfallpatienten. Verteilt auf 14 Betten behandeln wir jährlich 1.200 Patienten.  Unterstützt durch modernste Medizintechnik, sorgen unsere Neurologen, Pflegekräfte, Physiotherapeuten, Logopäden und Ergotherapeuten dafür, dass keine wertvolle Zeit verlorengeht. Nur so kann das Ausmaß bleibender Folgeschäden stark begrenz bleiben und die Lebensqualität unserer Patienten erhöht sich deutlich.“

Im aktuellen Fokus der Netzwerk-Kliniken steht die so genannte „mechanische Rekanalisation“, die im gesamten Netzwerkgebiet rund um die Uhr zugänglich sein soll. Diese Methode wird bei Sana in Offenbach bereits seit zwei Jahren mit großem Erfolg angewendet und ist immer dann ein wichtiges Mittel zur Rettung von Leben und Gesundheit eines Schlaganfall-Patienten, wenn der Gefäßverschluss im Gehirn durch Medikamente nicht aufgelöst werden kann. Dann ist es oft möglich, das Gerinnsel über einen speziellen Katheter zu entfernen und so die Blutversorgung im betroffenen Hirnteil wieder herzustellen. Diese Behandlungsart steht nicht in allen neurologischen Abteilungen der Krankenhäuser des Rhein-Main-Gebietes zur Verfügung. Außerdem kann mit ihr in jedem darauf spezialisierten Krankenhaus in der Regel immer nur ein Patient behandelt werden. Deshalb schafft das Netzwerk gerade transparente und funktionierende Strukturen, um eine lückenlose Versorgung der betroffenen Patienten im Netzwerk rund um die Uhr und ohne Zeitverlust zu garantieren.

Dem Verbund „INVN Rhein-Main“ gehören neun Krankenhäuser mit neurologischen Fachabteilungen und mit einer speziellen Expertise für eine optimale Diagnostik und Therapie von Hirngefäßerkrankungen an. Das Netzwerk umfasst Kliniken von Wiesbaden im Westen bis Aschaffenburg im Osten, Weilmünster im Norden bis Darmstadt im Süden. Mit der Aufnahme vom Sana Klinikum Offenbach (Neurologische Klinik (Prof. Dr. med. Erwin Stark), Neurochirurgie (PD Dr. med. habil. Peter-T. Ulrich) und das Zentralinstitut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin (Prof. Dr. med. Norbert Rilinger MBA) konnte eine weitere Lücke geschlossen werden.

Das Netzwerk will  dem Schlaganfall klinik- und fachübergreifend mit ihrer geballten medizinischen Schlagkraft entgegentreten. „Wir bringen beste Voraussetzungen mit, um die bisherige regionale Lücke zu schließen“, so Prof. Erwin Stark. „Unsere zertifizierte Stroke-Uni-Einheit ist rund um die Uhr einsatzbereit und sorgt zuverlässig dafür, dass für Schlaganfallpatienten keine wertvolle Zeit verlorengeht. Schließlich kommt es hier auf jede Minute an.“ Denn nach wie vor ist der Schlaganfall deutschlandweit die dritthäufigste Todesursache und mit rund 200.000 jährlichen Neuerkrankungen die häufigste Ursache für bleibende Behinderungen im Erwachsenenalter.

Unterstützt wird die neurologische Behandlung durch die im Klinikum jederzeit bereitstehenden diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten des Radiologischen Zentralinstitutes sowie gegebenenfalls operativen Möglichkeiten der Klinik für Neurochirurgie.

Die insgesamt 16 regionalen Neurovaskulären-Netzwerke Deutschlands wollen möglichst vielen Patienten mit akuten gefäßbedingten Krankheiten des Zentralnervensystems, aber auch mit selteneren Gefäßerkrankungen oder Anomalien der Blutgefäße, optimale Behandlungsmöglichkeiten. Interdisziplinäre Arbeitsgruppen definieren, testen und aktualisieren Behandlungsstandards, deren Umsetzung an allen Verbundklinken überprüft wird. Für besondere Therapieformen stehen im Verbund Speziallisten für mobile Einsätze an den einzelnen Klinken bereit.

Die Netzwerke werden von der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) sowie den Deutschen Gesellschaften für Neurochirurgie (DGNC) und Neuroradiologie (DGNR) im Rahmen eines Pilotprojektes gefördert, um in den Regionen möglichst vielen Patienten wohnortnah optimal behandeln zu können.

Pressekontakt:

Marion Band

Telefon:069 8405-4568
Telefax:
 069 8405-4671

E-Mail: Marion.Band@Sana.de