Offenbach

Das Sana Klinikum Offenbach erhöht Attraktivität des Notfallpflegeberufs

Qualifizierung in der Notfallpflege

Als das Sana Klinikum Offenbach im vergangenen Jahr den Empfehlungen der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) zur qualitativen Verbesserung der Notfallversorgung gefolgt ist und die neue Fachweiterbildung „Notfallpflege“ einführte, war es eines der ersten Krankenhäuser in ganz Deutschland. Mittlerweile sind die ersten Durchgänge der Weiterbildung erfolgreich abgeschlossen: im April konnten die ersten „Nur-Prüfungen“ für Pflegekräfte, die länger als sieben Jahre im Bereich der Notaufnahme tätig sind, abgenommen werden., im Juni legten 21 examinierte Pflegekräfte mit fünf bis sieben Jahren Berufserfahrung in einer Notaufnahme nach einem 6-Monatskurs ihre Prüfungen ab. Der erste zweijährige Weiterbildungskurs für Pflegekräfte mit weniger als fünf Jahren relevanter Berufserfahrung hatte im November 2017 begonnen und läuft noch. Peter Bonifer, Pflegemanager in der Zentralen Notaufnahme (ZNA) am Sana Klinikum Offenbach, ist zusammen mit Dr. med. Daniel Kiefl, Chefarzt der ZNA, und Anneliese Korger-Kalitzky aus dem klinikeigenen Bildungsinstitut für das Weiterbildungsangebot „Notfallpflege“ zuständig: Er ist stolz auf seine ersten Lehrgangsteilnehmer: „Wir haben bereits dreizehn Kollegen aus dem eigenen Haus weitergebildet, die in unserer Notaufnahme zum Einsatz kommen.“ Dr. Kiefl und er gehen davon aus, das die ZNA am Sana Klinikum Offenbach nicht nur zu den größten Notaufnahmen Deutschlands, sondern jetzt auch zu denjenigen Einrichtungen gehört, die mit den bestausgebildeten Fachpflegekräften arbeiten.

Im Zentrum der Weiterbildung stehen die Ersteinschätzung und Versorgung von Unfallopfern und akut kritisch erkrankten Patienten, die Arbeit im Schockraum, Wundversorgung, Überwachung der Notfallpatienten sowie Organisation und Strukturierung einer ZNA. „Wir folgen damit den Empfehlungen der DKG und auch dem aktuellen Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses zur stationären Notfallversorgung und den vorzuhaltenden Notfallstrukturen. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) ist das oberste Beschlussgremium der gemeinsamen Selbstverwaltung von Ärzten, Zahnärzten, Psychotherapeuten, Krankenhäusern und Krankenkassen in Deutschland.

Grundsätzlich ist das Weiterbildungsangebot auch für Mitarbeiter anderer Kliniken geöffnet und es haben bereits 14 interne und 35 externe Pflegekräfte teilgenommen. Dr. Kiefl sieht in dem Weiterbildungsangebot auch weit mehr als nur eine Qualifizierungsmaßnahme in eigener Sache. „Für uns ist es auch Ausdruck der sozialen Verantwortung“, erläutert er. Kleinere Häuser könnten unser Kompetenzniveau nur durch Weiterbildungen außerhalb ihrer Häuser erreichen. Die vielen Teilnehmer aus ganz Deutschland belegten das große Interesse. „Zum einen zeigt es die Begeisterung der Kollegen für unseren spannenden und herausfordernden Job in der Notfallmedizin und -pflege“, so Dr. Kiefl. „Zum anderen wird der Qualifizierungsdruck aufgrund der DKG-Empfehlung und des jüngsten G-BA-Beschlusses zunehmen. Da ist es ratsam, schon jetzt vorzubauen.“ Außerdem könnten viele Pflegemitarbeiter mit der erfolgreichen Teilnahme an der Weiterbildung auch unmittelbar ihre tarifliche Gehaltsstufe verbessern, da sie aufgrund der Weiterbildung neu eingruppiert würden.

Mit der neuen Weiterbildung definieren die Verantwortlichen einen sehr hohen Standard in der qualifizierten Versorgung schwerkranker Notfallpatienten nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen. „Das ärztliche Personal in deutschen Krankenhäusern verfügt bereits über eine präklinische Weiterbildung in Notfallmedizin, während es für Pflegekräfte bisher noch keine qualifizierte Fachweiterbildung gab“, betont auch Anneliese Korger-Kalitzky, Leiterin der Weiterbildung Notfallpflege am Sana Klinikum Offenbach. Die Weiterbildung erfolgt berufsbegleitend und dauert in der Regel zwei Jahre. In einer Übergangsfrist bis Ende 2019 gibt es verschiedene verkürzte Formen. Für besonders erfahrene Pflegekräfte besteht in dieser Zeit auch die Möglichkeit, lediglich eine Prüfung abzulegen und sich damit ihr umfangreiches erworbenes Know-how anerkennen zu lassen.
Nach erfolgreich bestandener mündlicher und schriftlicher Abschlussprüfung erhalten die zwei-jährig qualifizierten Teilnehmer ein Prüfungszeugnis und können künftig die Zusatzbezeichnung „Notfallpflege“ tragen, ähnlich anderen Fachweiterbildungen, wie z. B. in Intensivpflege und Anästhesie. Der nächste 2-Jahreskurs beginnt im November 2018. Examinierte Pflegekräfte können sich unter www.klinikum-offenbach.de/Bildungszentrum/Notfallpflege anmelden.

 

Info-Kasten Fachweiterbildung Notfallpflege

Kurs- und Prüfungsmöglichkeiten für examinierte Pflegefachkräfte nach DKG-Empfehlung:


mit Berufserfahrung < 5 Jahre                                  2-Jahreskurs und abschließende Prüfung

mit Berufserfahrung 5 – 7 Jahre                              6-Monatskurs und abschließende Prüfung

mit Berufserfahrung > 7 Jahre                                  individuelle Vorbereitung und „Nur-Prüfung“


Die Kosten der Weiterbildung tragen i.d.R. die entsendenden Krankenhäuser. Die Verkürzungen auf einen 6-Monatskurs bzw. auf „Nur-Prüfung“ sind nur in einer Übergangszeit bis 13.12.2019 möglich, Termine dazu auf www.klinikum-offenbach.de. Die 2-jährige Fachweiterbildung startet jährlich im November.
 

Kontakt: anneliese.korger-kalitzky@sana.de

 

Pressekontakt:

Anne Stach
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