Offenbach

Im Notfall kommt es auf schnelles und richtiges Handeln an

Prüfen, Rufen, Drücken – so einfach ist Leben retten

 „Deutschland braucht dringend mehr Ersthelfer“, appelliert Dr. Daniel Kiefl, Leiter der Interdisziplinären Notaufnahme am Sana Klinikum Offenbach, aus Anlass des internationalen „Aktionstages zur Wiederbelebung“ am 16. Oktober an die Bereitschaft der Menschen in Stadt und Region, sich mit den unkomplizierten Grundregeln der Ersten Hilfe vertraut zu machen, um im Bedarfsfall qualifiziert eingreifen zu können. Er bezeichnet die aktuelle Bilanz als alarmierend: „Nur wenige Bundesbürger helfen im Ernstfall. Dabei ist Erste Hilfe vor Ort – auch und gerade durch Laien – immens wichtig, weil lebensrettend. „Wir erleben es in der Notaufnahme täglich: Ob in der Straßenbahn, im Supermarkt oder im Fußballstadion – es kann überall und jederzeit passieren: Plötzlich sackt ein Mensch zusammen und bleibt regungslos liegen. Ist er nur ohnmächtig oder steht sein Kreislauf still? Mindestens 50.000 Menschen in Deutschland erleiden jährlich einen Herz-Kreislauf-Stillstand außerhalb eines Krankenhauses, aber nur in 42 Prozent der Fälle beginnen Anwesende mit einer Wiederbelebung. Die Anwesenden haben Angst etwas falsch zu machen, etwa einen Knochen zu brechen. Doch das das Allerschlimmste ist dann gerade schon passiert.  Denn mit jeder Minute ohne Reanimation sinkt die Überlebenswahrscheinlichkeit des Patienten um zehn Prozent, und schon nach drei bis fünf Minuten beginnt das Gehirn abzusterben. Erste irreparable Hirnschäden sind die Folge. Die sofortige Herzdruckmassage hingegen verdoppelt bis verdreifacht die Überlebenschance.“ Alle Offenbacher Sportstätten, die vom Sana Klinikum Offenbach ausgestattet wurden, sowie einige öffentliche Einrichtung und Plätze verfügen mittlerweile über einen automatischen Defibrillator, der im entscheidenden Notfall ebenso lebenswichtig sein kann wie die händische Herzdruck-Massage.

Grundregel für den Notfall: Prüfen – Rufen – Drücken. „Prüfen, ob die Person ansprechbar ist und atmet. Wenn nein: Notruf wählen (Telefon 112) und anschließend direkt mit der Herzdruck-Massage beginnen: schnell und fest auf die Mitte des Brustkorbs, mindestens hundert Mal pro Minute, so lange drücken, bis Hilfe eintrifft. Das heißt: im Takttempo von „Stayin‘ Alive“ (Bee Gees)‚ „Dancing Queen“ (ABBA) oder „Yellow Submarine“ (Beatles).

Am Sana Klinikum Offenbach treffen reanimierte Patienten rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr sowohl auf eine optimale medizintechnische Ausstattung als auch auf ein maximal erfahrenes und bestens geschultes Notfallteam. Zur weiteren Versorgung und Stabilisierung stehen ein umfangreich ausgestatteter Schockraum mit Ultraschall-, CT- und Beatmungsgeräten zur Verfügung. Neben der großen Intensivstation sichern ein im 24-Stunden-Rufdienst abrufbares Team aus Kardiologen und hochspezialisierten Pflegemitarbeitern eine optimale Behandlung auf der zertifizierten Spezialstation für Herzkranke, der sogenannten Chest Pain Unit (Herzschmerzabteilung), mit zwei hochmodernen Herzkatheterplätzen und einer Herzkreislaufpumpe. Das interdisziplinäre Team des CARO-Zentrums für Herzstillstandpatienten wird ergänzt durch Experten aus Neurologie, Neurochirurgie und Unfallchirurgie.

 

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