Offenbach

Info-Abend „Plötzlicher Herzstillstand“ am Sana Klinikum am 20. September mit Führungen und Kurz-Schulungen

Prüfen – rufen – drücken

In Deutschland ist der plötzliche Herzstillstand mit 80.000 bis 100.000 Fällen jährlich nach wie vor eine der häufigsten Todesursachen. Ein Großteil erleidet den Herzstillstand im häuslichen beziehungsweise außerklinischen Umfeld und wird dort erstversorgt. Ein Teil wird bei Eintreffen des Notarztteams reanimiert. Bei den wenigen Fällen eines Herzstillstandes in einer medizinischen Versorgungseinrichtung steht sofort speziell geschulte Hilfe zur Verfügung. Für alle diese Patienten zählt aber immer jede Minute. Im Sana Klinikum Offenbach, erhalten sie eine optimale weitere Versorgung, da hier Experten der verschiedensten Bereiche intensiv geschult werden, seit Jahren eng zusammenarbeiten und an 365 Tagen rund um die Uhr zur Verfügung stehen.

Schnelles Handeln ist bei einem Herzstillstand vor allem auch in den Sekunden unmittelbar nach dem Zusammenbruch entscheidend und hier sind die Betroffenen oft auf die sie umgebenden Personen angewiesen. Was bei einem plötzlichen Herzstillstand zu tun ist, darauf möchten die Experten des Sana Klinikums Offenbach aufmerksam machen und laden dazu alle Interessierten, Betroffene aus den Risikogruppen und ihre Angehörigen herzlich zu einem kostenlosen Info-Nachmittag ins Klinikum am Mittwoch, den 20. September 2017 von 17:00 bis 20:00 Uhr ein: Den Besucher erwarten eine Einführung in die Notfallkette der Versorgung, Einblicke in die Räumlichkeiten der Notaufnahme, eine Führung durch das Herzkatheterlabor und vor allem auch eine Demonstration der Schulungsmöglichkeiten am Sana Klinikum. Frank Heringer ist seit Januar 2017 Simulationstrainer am Sana Klinikum Offenbach und zuständig für die Ausbildung der Klinikmitarbeiter. Er und sein Team zeigen das umfangreiche Übungs-Equipment und demonstrieren anhand eines Dynamischen Displays dabei unterschiedliche Notfalltechniken. Hier können die Besucher auch selbst Hand anlegen und kleinere Übungen durchführen. Vorträge- und Führungen beginnen um 17:00 und 18:30 Uhr im Betriebsrestaurant auf Ebene 1. Die Feuerwehr Offenbach, der ASB und das DRK stellen ihre Tätigkeit im Rahmen der Versorgung von Patienten mit Herzstillstand vor.

Wie wichtig eine regelmäßige Auffrischung der eigenen Fähigkeit zur Reanimation sein kann, zeigt die Expertenstatistik: Pro Minute, die bis zum Beginn einer Reanimation verstreicht, verringert sich die Überlebenswahrscheinlichkeit des Betroffenen um etwa zehn Prozent. Wird nach einem plötzlichen Herzstillstand sofort eine Herzdruckmassage durchgeführt, kann in bis zu 50 Prozent der Fälle eine Rückkehr des Spontankreislaufs erreicht und so die Überlebensrate verdoppelt werden.

Viele Erwachsene haben sich im Rahmen ihrer Führerscheinprüfung mit Erste-Hilfe-Maßnahmen auseinandergesetzt. Aber bei weitem nicht alle und bei vielen ist das einst Erlernte auch längst in Vergessenheit geraten. Aus Angst vor Fehlern, Unwissenheit oder Unsicherheit wird eine Ersthilfe oft unterlassen. Dr. Daniel Kiefl, Chefarzt der Klinik für interdisziplinäre Notfallmedizin am Sana Klinikum Offenbach ermutigt: „Dabei ist es im Grunde einfach und beruht auf drei Schritten: Prüfen – rufen – drücken! Oder anders: Bricht eine Person plötzlich zusammen und ist nicht mehr ansprechbar, sollte sofort die Situation geprüft werden: zeigt die Person keine Reaktion, ist bewusstlos und weist keine oder nur noch eine minimale Atmung auf, dann sollte sofort die 112 alarmiert und der Verdacht eines Herzstillstands geäußert werden. Danach sollte unmittelbar bis zum Eintreffen des Rettungsfahrzeuges eine Brustkorbkompression vorgenommen werden.“ Kiefl weist auch darauf hin, dass auf eine Mund-zu-Mund-Beatmung gegebenenfalls verzichtet werden kann. „Das Entscheidende ist die Herzdruck-Massage.“

„Eigentlich sollte jeder Bürger sich mit den Erstmaßnahmen im Notfall auskennen. In Städten, in denen die ganze Bevölkerung trainiert wird, sind die Überlebensraten beim Herzstillstand viel besser als andernorts“, erklärt auch Prof. Dr. med. Harald Klepzig, Chefkardiologe und Intensivmediziner am Sana Klinikum Offenbach. „Besondere Kenntnisse raten wir vor allem Angehörigen von Herzkranken an. Sie sollten sich regelmäßig mit den Grundzügen der Herz-Lungen-Wiederbelebung beschäftigen.“ Zu den Risikogruppen zählen Menschen, die schon einmal einen Herzinfarkt hatten oder auch schon einmal einen plötzlichen Herzstillstand überlebt haben. „Aber auch Personen mit einer genetisch bedingten oder erworbenen Herzerkrankung sowie anderen Anzeichen einer Herzschwäche sind gefährdet“, erklärt Prof. Klepzig. Ein plötzlicher Herzstillstand könne nicht nur ältere Menschen treffen. So wird auch jüngeren Menschen geraten, sich vor stärkeren körperlichen Belastungen beim Hausarzt vorzustellen, um bislang unbekannte Herzkrankheiten auszuschließen. Dazu genügt neben einer Befragung häufig schon ein Ruhe-EKG.

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