Offenbach

Übergewicht: Diät oder Skalpell?

Patientenakademie

Jeder zweite Deutsche ist übergewichtig, jede fünfte sogar stark übergewichtig („adipös“) mit einem BMI ab 30 (Body-Mass-Index: Körpergewicht in Kilogramm geteilt durch die Körpergröße in Metern zum Quadrat). Damit nimmt Deutschland weltweit einen Spitzenplatz bei der Adipositas ein.

Die als Erkrankung des Stoffwechsels anerkannte Krankheit kann schwere Folgeerkrankungen wie Diabetes mellitus, Bluthochdruck, Herz-und Lungenerkrankungen, Fertilitätsstörungen und sogar Krebs auslösen. Die vielen überflüssigen Pfunde beeinträchtigen also nicht nur Beweglichkeit und das Selbstwertgefühl der Betroffenen, sondern stellen auch ein erhebliches Gesundheitsrisiko dar.

Ab einem stark erhöhten Übergewicht sind Fastenkuren oder Diäten, wenn überhaupt, nur kurzfristig wirksam. Dauerhaft hilft nur eine durchgreifende Änderung von Lebensstil- und Ernährung. Aber je höher das Ausgangsgewicht, desto geringer die Erfolgsaussichten. Sind erst einmal 20 bis 30 Kilo und mehr zu viel auf der Waage, kommen solche Maßnahmen rasch an ihre Grenzen, zumal, wenn Betroffene sportlich nicht aktiv sein können. In schweren Fällen kann es sinnvoll oder sogar unerlässlich sein, Medikamente einzusetzen oder einen operativen Eingriff in Betracht zu ziehen. Eine Operation sollte aber erst dann in Erwägung gezogen werden, wenn Diäten, stationäre Kuren, Medikamente, viel Bewegungssport und eine Ernährungstherapie sowie psychologische Unterstützung nach sechs Monaten keinen dauerhaften Erfolg zeigen.

Die Adipositaschirurgie hat sich in den letzten Jahren zu einer erfolgreichen Disziplin entwickelt und stellt eine Reihe von Operationsmethoden zur Verfügung, die individuell auf den Patienten zugeschnitten sind. So wird beispielsweise bei einer Schlauchmagenbildung der Magen so verkleinert, dass die Sättigung schon nach einer kleinen Essportion eintritt. Komplexere Eingriffe sind die Magenbypass-Operationen, bei denen zusätzlich der Darm so umgestellt wird, dass die Aufnahme von Kalorien aus der Nahrung in den oberen Darmabschnitten eingeschränkt wird.

Adipositasoperationen sind sehr erfolgreich – nicht nur bei der Redaktion des Körpergewichts, sondern auch bei der Therapie der Folgeerkrankungen, allen voran der Diabetes mellitus. Oftmals kommt es zu einer vollständigen Normalisierung der Blutzuckerwerte. Gegen die Erfolgsaussichten müssen jedoch bei jedem Einzelnen das Operationsrisiko und mögliche Langzeitprobleme abgewogen werden. Massives Übergewicht muss somit kein Dauerzustand sein. Jeder Betroffene kann eine Menge dagegen tun. Die moderne Adipositaschirurgie ist dabei ein wichtiger und sehr erfolgreicher Baustein im Kampf gegen Adipositas. Aber nicht immer mit Skalpell, sondern oft mit den modernen „minimal invasiven Techniken“, der sogenannten „Laparoskopie“.

Das Exzellenzzentrum für Adipositaschirurgie am Sana-Klinikum Offenbach, das größte in Deutschland, bietet mit seinem erfahrenen Chirurgen-Team alle heute gängigen Operationen zur Verringerung des Übergewichtes an. Das Team von Chefarzt Prof. Runkel begleitet die Betroffenen durch den über Monate verlaufenden Behandlungsprozess vor, rund um und nach einer Operation - angefangen mit einem gemeinsam entwickelten, individuellen Behandlungskonzept bis hin zur Antragstellung bei den Krankenkassen. Das kann durchaus ein langer Weg sein, denn leider werden die Operationen viel zu selten genehmigt, wodurch den Betroffenen  möglicherweise Heilungschancen vorenthalten werden.

Prof. Runkel informiert im Rahmen der Patientenakademie des Sana Klinikums Offenbach am Dienstag, 18. Februar, um 18 Uhr im Helmut-Nier-Saal über das moderne medizinische  Verständnis von Übergewicht. Er erläutert, wie gefährlich krankhaftes Übergewicht ist, welche Ursachen, Folgen und Therapien es gibt, wer vom Magenballon profitiert, wie Operationen wirken und wann sie helfen. Gerne beantwortet er auch persönliche Fragen der Besucher.

 

Marion Band
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