Offenbach

Informationsaktion im Sana Klinikum Offenbach

Organspende – eine Entscheidung für das Leben

Organspende geht uns alle an: Jeder von uns kann plötzlich durch einen Unfall oder eine schwere Erkrankung in die Situation geraten, selbst ein Organ zu benötigen. Andererseits kann man auch als Angehöriger unerwartet mit dem Thema konfrontiert werden, wenn der behandelnde Arzt die Frage stellt, ob ein mit dem Leben ringendes Mitglied der Familie im Falle seines Todes als Organspender in Frage komme.

Am Samstag, 6. Juni 2015, findet der bundesweite „Tag der Organspende“ unter dem Motto „Richtig. Wichtig. Lebenswichtig“ statt. Das Sana Klinikum Offenbach lädt an diesem Tag von 10 bis 15 Uhr im Foyer des Hauptgebäudes zu einem umfangreichen Informationsangebot ein, bei dem Ärzte der Medizinischen Klinik III aus dem Team von Chefärztin Prof. Kirsten de Groot über Organspenden aufklären, um Ängsten vor möglichen Risiken durch detaillierte Informationen  zu begegnen. Die Offenbacher Selbsthilfegruppe „Nieren- und Dialysekranke“ stellt auf Wunsch gerne einen Organspendeausweis aus und wird mit ihren Erfahrungsberichten zeigen, wie viel Glück ein kleines Ja-Kreuzchen in diesem Ausweis bewirken kann. Mit dem Aktionstag folgt das Sana Klinikum dem Aufruf der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO).

„Fragen, die das Leben und den Tod berühren, sind niemals einfach. Wir bieten deshalb nicht nur umfangreiche Informationen rund um das Thema Organspende an, sondern möchten auch die Menschen ermutigen, selbst Träger eines Organspendeausweises zu werden“, erläutert Dr. Thomas Stiegler, Transplantationsbeauftragter des Sana Klinikums und Oberarzt der Medizinischen Klinik III. „Bei der Frage für oder gegen einen Organspendeausweis gibt es kein ‚Richtig oder Falsch‘. Jeder muss die Entscheidung für sich selbst treffen. Wir wollen diesen Prozess anstoßen und unterstützen, indem wir versuchen, alle wichtigen Fragen zu diesem Thema offen zu beantworten.“

Organspenden ermöglichen Transplantationen und  retten damit Leben. Für die Empfänger endet so oftmals eine lange und belastende Zeit des Wartens. 11.000 lebensgefährlich erkrankte Menschen hoffen derzeit in Deutschland auf ein Spenderorgan. „Jeden Tag sterben im Schnitt drei Patienten der Warteliste“, beschreibt Prof. Kirsten de Groot, Chefärztin der Medizinischen Klinik III, die schwierige Situation. „Leider stagniert die Zahl der Spenderausweise bei etwa 28 Prozent. Den drohenden dramatischen Mangel an Spenderorganen wie Herz, Niere, Leber, Lunge und Bauchspeicheldrüse müssen gerade wir als Krankenhaus durch vertrauensbildende Maßnahmen entgegenwirken.“ Die Chefärztin weiß, dass viele ihrer Dialyse-Patienten händeringend auf eine Spenderniere warten. Was viele nicht wissen: Es gibt keine feste Altersgrenze für Organ- und Gewebespenden. Entscheidend ist der Gesundheitszustand eines Spenders. Generell gilt: Je jünger ein Spender ist, desto mehr eignen sich seine Organe zur Transplantation. Doch auch die funktionstüchtige Niere eines über 70-Jährigen kann einem Menschen wieder ein fast normales Leben schenken.

Bereits ab dem 16. Lebensjahr kann jeder Mensch - ohne die Zustimmung eines Erziehungsberechtigten - seine Bereitschaft zur Organ- und Gewebespende festhalten und so zum potentiellen Lebensretter werden. Selbstverständlich kann man seine Entscheidung jederzeit wieder rückgängig machen, indem man einfach den Ausweis vernichtet. Wichtig ist jedoch, dass man in jedem Fall seine Angehörigen über die eigene Entscheidung informiert. Transplantationsbeauftragter Dr. Stiegler rät daher, sich selbst rechtzeitig und eindeutig für einen Organspendeausweis zu entscheiden und dies mit seiner Familie offen zu besprechen. Dies entlastet die Angehörigen von einer späteren Entscheidung, die sie sonst in der schweren Situation von Schock, Trauer und Verzweiflung selbständig treffen müssten, wenn Ärzte sie darum bitten. „Es ist immer eine Gratwanderung und erfordert sehr viel Feingefühl, Offenheit und Transparenz, wenn wir auf die Angehörigen von gerade verstorbenen Patienten zugehen und mit ihnen besprechen, ob die Entscheidung für eine Organspende im Sinne des Verstorbenen ist.“

Gemeinsam mit seinem Team-Kollegen Oberarzt Dr. Alexander Bentjen ist Dr. Stiegler 2014 von Sozialminister Stefan Grüttner für sein Engagement in der Organspende ausgezeichnet worden. 

 

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