Offenbach

Das Sana Klinikum Offenbach spendet anläßlich des Restart a heart day“ AED-Gerät an die DLRG Mühlheim

Nur Nichtstun ist gefährlicher

Vom plötzlichen Herztod (PHT) oder Sekundentod spricht man, wenn ein plötzlicher und unerwarteter Tod eintritt, der seine Ursache in einer Herzerkrankung hat. Mehr als 50.000 Menschen versterben jährlich in Deutschland außerhalb eines Krankenhauses an einem solchen, plötzlichen Herztod. „Diese Zahl ließe sich deutlich reduzieren, wenn erste Warnsignale richtig gedeutet werden würden – und wenn alle Menschen drei einfache Grundregeln beachten und im Falle eines Falles einem Betroffenen helfen. Denn nur Nichtstun ist noch gefährlicher, da bei einem drohenden plötzlichen Herztod jede Minute zählt, und die Zeit, bis der Notarzt eintrifft unbedingt genutzt werden muss“, erklärt Prof. Bauer. Weiterlesen

Anlässlich des 2. weltweiten „Restart a Heart Day“ des Deutschen Rats für Wiederbelebung – German Resuscitation Council (GRC) spendet das Sana Klinikum Offenbach dem Mühlheimer Ortsverband der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) einen neuen „Automatisierten Externen Defibrillator“ (AED). „Mit diesem Gerät können die Helfer der deutschen Lebensrettung direkt vor Ort auf oder am Wasser einem möglichen Betroffenen helfen“, erläutert der Chefarzt das Engagement. „Die DLRG ist auf Spenden angewiesen und wir unterstützen diese wertvolle Arbeit, die überwiegend von Ehrenamtlichen getragen wird.“ Dazu Johanna Ricker, zweite Vorsitzende des Mühlheimer DLRG-Ortsverbands: „Erste-Hilfe muss so schnell wie möglich geleistet werden. Daher sind wir sehr dankbar, dass wir mit der Spende des Sana Klinikums nun noch effektiver helfen können. Denn ein AED direkt an Bord unseres Rettungsbootes garantiert schnellstmögliche Hilfe.“

Prof. Bauer erinnert an die Grundregeln, die viele bereits schon einmal im Rahmen von Erste-Hilfe-Kursen erlernt haben, die im Notfall dann aber allzu oft nicht angewendet werden. „Anwesende können nicht viel falsch machen, außer inaktiv zu bleiben. Denn die Überlebenschance einer betroffenen Person sinkt ohne Hilfe von Minute zu Minute.“ Der Experte weist auf die drei wesentlichen Verhaltensregeln hin:

  1. Prüfen, ob die betroffene Person tatsächlich bewusstlos ist. Erfolgt auf Ansprechen, Anfassen und Rütteln keine Reaktion, sofort die Atmung überprüfen. Hierzu den Kopf des Bewusstlosen nach hinten legen. Ist keine oder nur eine unregelmäßige Schnappatmung zu erkennen, liegt die Gefahr eines Herzstillstands nahe.
  2. Rufen Sie umgehend unter der Telefonnummer 112 Hilfe.
  3. Sollte die Person immer noch nicht reagieren, muss umgehend mit einer Herzdruckmassage gestartet werden. Hierzu die bewusstlose Person auf den Rücken legen und seitlich daneben knien. Den Handballen der einen Hand mittig auf dem Brustkorb auf Höhe des Brustbeins platzieren und mit der zweiten Hand am ausgetrecktem Arm den Handballen der ersten Hand in schnellen Takt (etwa 100 – 120-mal pro Minute) tief nach unten drücken. Drücken und Entlasten, Drücken und Entlasten, das ist das Entscheidende. Die Herzdruckmassage muss nicht durch eine Beatmung unterbrochen werden. Sollte ein Defibrillator vor Ort sein, sollte er jetzt aktiviert werden.

Die Herzdruckmassage sollte so lange fortgesetzt werden, bis der Patient wieder zu Bewusstsein kommt oder ein Notarzt bzw. ein Krankenwagen vor Ort ist, der ihn zur weiteren Versorgung in ein Krankenhaus bringt. Am Sana Klinikum Offenbach bietet ein interdisziplinäres Netzwerk, das Cardiac Arrest Center Region Offenbach, reanimierten Patienten eine kompetente notfallmedizinische Versorgung und eine intensivmedizinische Behandlung unter einem Dach an: An 365 Tagen im Jahr stehen hier rund um die Uhr sowohl eine optimale medizintechnische Ausstattung als auch ein maximal erfahrenes und bestens geschultes Notfallteam zur Verfügung. Ein im 24-Stunden-Rufdienst abrufbares Team aus Kardiologen und hochspezialisierten Pflegemitarbeitern sichert eine optimale Behandlung. Sie versorgen die Patienten auf der zertifizierten Spezialstation für Herzkranke, der sogenannten Chest Pain Unit, mit zwei hochmodernen Herzkatheter-Anlagen und einer Herzkreislaufpumpe. In das interdisziplinäre Behandlungsteam sind nicht nur Notfallmediziner, sondern auch Experten aus Neurologie, Neurochirurgie und Unfallchirurgie eingebunden.

„Verschiedene Studien und auch unsere Erfahrung zeigen, dass etwa jeder zweite Patient vor dem plötzlichen Herzstillstand Beschwerden, wie Brustschmerzen, Atemnot, Herzrasen und Schwindel hatten, diese aber nicht als dringliche Warnsignale gedeutet haben“, erläutert Prof. Bauer. Oft tritt der Herzstillstand also gar nicht so plötzlich wie vermutet ein. Manchmal träten die Symptome sogar schon einige Wochen vorher auf. Wenn Betroffene an dieser Stelle achtsamer mit sich wären und die Symptome ernst nähmen, könnten viele Todesfälle verhindert werden. „Bei unerwarteten, deutlichen Beschwerden sollten Betroffene unbedingt den Hausarzt oder auch einen Kardiologen aufsuchen und die Symptome abklären lassen.“

Am 5. November findet im Sana Klinikum Offenbach ein aktueller Info-Abend zum Thema ‚Herzstillstand‘ im Rahmen der Herzwochen der Deutschen Herzstiftung statt. Ab 18:00 Uhr sind Interessierte herzlich willkommen.

Informationen zur Klinik für Kardiologie am Sana Klinikum Offenbach und zum Herztag unter der Telefon 069 8405-4200 oder med1-sof@sana.de, www.klinikum-offenbach.de.

Anne Stach
Telefon: 069 8405-4568
Telefax: 069 8405-4671
E-Mail: anne.stach@sana.de