Der Umgang des Sana Klinikums Offenbach mit Multiresistenten Erregern (MRE) ist erneut als umsichtig und kompetent gewürdigt worden. Das MRE-Netzwerk Rhein-Main hat dem Offenbacher Sana Klinikum für weitere zwei Jahre sein Prüfsiegel zuerkannt.
Bereits 2013 erhielt ist das Sana Klinikum als Mitglied im MRE Netzwerk Rhein-Main das MRE-Siegel: „Die erneute Verleihung des MRE-Prüfsiegels ist für unser Haus und unsere Mitarbeiter eine wichtige Bestätigung und Anerkennung für den großen Aufwand den wir in diesem Zusammenhang betreiben“, führt der Ärztliche Direktor Prof. Dr. Norbert Rilinger aus.
Hier kümmert sich das von Dr. med. Jörg Schulze geleitete hauseigene Institut für Krankenhaushygiene mit vier Hygienefachkräften und einem Hygienetechniker um die hygienischen Besonderheiten der pflegerischen, diagnostischen und therapeutischen Vorgehensweisen in den stationären und ambulanten Einrichtungen des Klinikums mit dem Ziel, das Risiko einer Infektion der Patienten durch Prävention und Intervention zu minimieren. Dazu arbeitet das Institut mit allen Bereichen des Klinikums erfolgreich und vertrauensvoll zusammen. „Unsere Ziele können wir nur im gemeinsamen Dialog erreichen. Wir bieten verbindliche Hygienepläne, individuelle und übergreifende Fort- und Weiterbildungen sowie eine konsequente Qualitätssicherung im Bereich der Hygienetechnik. Damit ist unsere Krankenhaushygiene ein wichtiges Element im Qualitätskonzept des gesamten Klinikums“ betont Dr. Schulze. Das Siegel bedeutet für Prof. Rilinger und Dr. Schulze sowohl Bestätigung als auch Ansporn, weiterhin intensiv an dem Thema zu arbeiten.
Zum Hintergrund: Das MRE Netzwerk Rhein-Main
Im Kampf gegen die Entstehung und Verbreitung multiresistenter Erreger und gegen die Stigmatisierung MRE-infizierter Menschen arbeiten im MRE-Netzwerk Rhein-Main – das erste in Hessen – unter der Schirmherrschaft des Hessischen Sozialministeriums zahlreiche Institutionen zusammen, die sich auch gemeinsam um Behandlung und Rehabilitation der MRE-besiedelten oder –infizierten Patienten bemühen: Die organisatorische Leitung gehört zu den Aufgaben der neun regionalen Gesundheitsämter (Frankfurt, Wiesbaden, Offenbach-Stadt und Landkreis sowie die Landkreise Wetterau, Main-Taunus, Hochtaunus, Main-Kinzig und rheingau-Taunus). Die Kooperationspartner sind Akut- und Rehabilitationskliniken, Altenpflegeheime, ambulante Pflegedienste, die Landesärztekammer und kassenärztliche Vereinigung Hessen, Labore sowie Einrichtungen des Rettungsdienstes und des Krankentransportes.
Zum Hintergrund: MRE
Multiresistente Erreger (MRE) sind Bakterien, gegen die die meisten Antibiotika unwirksam sind. Dazu gehören u.a. MRSA (Methicillinresistenter Staphylococcus aureus), VRE (Vancomycinresistente Enterokokken) und MRGN (multiresistente gramnegative Erreger), wie zum Beispiel Enterobacteriaceae, Pseudomonas aeruginosa und Acinetobacter baumannii.
Diese MRE haben sich in den letzten Jahren zu einem enormen Problem entwickelt. Nach Einschätzung der Europäischen Gesundheitsbehörde (ECDC) sind MRE die bedeutendste Krankheitsbedrohung in Europa. Die Rate der Infektionen mit diesem Keimen ist hoch und hat in den letzten Jahren teilweise rasant zugenommen. Jährlich erwerben ca. 3 Millionen Menschen in Europa eine Krankenhausinfektion mit etwa 50.000 Toten.
Weitere Informationen unter
- <link http: www.mre-rhein-main.de>www.mre-rhein-main.de