Mit Demenz ins Krankenhaus - ein Abenteuer für alle Beteiligten

Offenbach, 08.02.2022. In Deutschland leben zurzeit mehr als 1,6 Millionen Menschen mit der Diagnose „Demenz“. Eine Zahl, die sich in den kommenden Jahren voraussichtlich noch weiter erhöhen wird. Damit sind große Herausforderungen für alle Betroffenen und ihre Angehörigen, aber auch für Krankenhäuser mit ihren Ärzten und Pflegekräften verbunden. Das Sana Klinikum Offenbach arbeitet eng mit dem Demenznetzwerk der Stadt Offenbach zusammen, ein Zusammenschluss von Organisationen, kommunalen Verwaltungseinheiten, Einrichtungen und engagierten Bürgern. Gemeinsam möchten sie dazu beitragen, Betroffene und deren Angehörigen auf Unterstützungsangebote aufmerksam zu machen und für einen offeneren Umgang mit der Erkrankung zu werben. 
Denn Krankenhausaufenthalte bedeuten für an Demenz erkrankte Menschen oft vor allem eines: sehr viel Stress. Sie können sich meist nur schwer oder gar nicht auf neue und veränderte Situationen einlassen. Genau damit sind sie aber im Krankenhaus konfrontiert, wenn sie aus ihrer gewohnten Betreuungssituation zuhause oder im Pflegeheim plötzlich herausgerissen werden. Der Krankenhausaufenthalt wird zum Risiko und löst oft Hilflosigkeit, starke Unruhe, Verwirrtheit und aggressives Verhalten aus. 

Unter der Moderation von Chefarzt Dr. med. Till Glauner (Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie) setzen sich im Rahmen der Patientenakademie des Sana Klinikums Offenbach drei Impulsvorträge mit dem Thema „Mit Demenz ins Krankenhaus – ein Abenteuer für alle Beteiligten“ mit anschließender Diskussion am Dienstag, 15. Februar 2022 um 18 Uhr (Online-Veranstaltung) auseinander. Dabei gehen sie den Fragestellungen nach: 

 

  • Was erwartet das Krankenhaus von den Angehörigen – was erwarten die Angehörigen von der Klinik? – Dr. med. Gabriele Plaut, Mitglied der Alzheimer Gesellschaft Region Offenbach e.V.
  • Pflegerische Betreuung eines Demenzkranken – wie kann sie gelingen? – Michelle Kahlig, pflegerische Bereichsleitung
  • Demenz im Krankenhaus – wie lässt sich eine Verschlechterung vermeiden? – Dr. Karl-Heinz Henn, Chefarzt der Klinik für Neurologie

Gut vorbereitete Angehörige und professionelles Klinikpersonal können entscheidend dazu beitragen, dass der Krankenhausaufenthalt für demente Patienten so angenehm  wie möglich verläuft. Wichtigste Grundlage ist dabei, dass sowohl Ärztinnen und Ärzte und das Pflegepersonal als auch die Angehörigen offen mit der Demenzerkrankung des Patienten umgehen und gemeinsam nach Lösungen suchen, wie sie den Aufenthalt so stressfrei wie möglich gestalten können. Das hilft allen Beteiligten, mit der zusätzlichen Belastung besser umzugehen. 

Die Impulsreferate vermitteln unterschiedliche Möglichkeiten für Angehörige und Klinikmitarbeitende in Pflege und Medizin, gemeinsam zu einer angemessenen Gestaltung des Klinikaufenthalts beizutragen und beantworten zentrale Fragen: Wie können wir mit der Erkrankung offen umgehen? Auf welche Einschränkungen ist zu achten? Wie kann ich den Demenzerkrankten unterstützen? Welche Fähigkeiten können gefördert werden? Wie geht es nach dem Klinikaufenthalt weiter? Wer organisiert die Kurzzeitpflege und die Betreuung zuhause? Können Demenzkranke an einer Rehabilitationsmaßnahme teilnehmen?

In die anschließende Diskussion mit den Referenten und Tanja Dubas vom Demenzzentrum StattHaus Offenbach der Hans und Ilse Breuer-Stiftung können sich auch die online Teilnehmenden einbringen. 

Die Veranstaltung findet online über die Plattform „MS-Teams“ statt. Die Teilnahme ist kostenlos.

Pressekontakt:
Marion Band
Telefon: 069 8405-5550
E-Mail: marion.band@sana.de