Offenbach

„Charity-Aktion“ ermöglicht erfolgreiche Skoliose-Operation

Marokkanisches Mädchen erhält medizinische Hilfe am Sana Klinikum Offenbach

Mit einer groß angelegten Hilfsaktion hat das Sana Klinikum Offenbach einem 18-Jährigen marokkanischen Mädchen die dringend notwendige Operation an ihrer sehr stark verkrümmten Wirbelsäule ermöglicht. Dank des erfolgreichen Eingriffs konnte ihre Wirbelsäule aufgerichtet und die Skoliose korrigiert werden.

„Unser Ziel war, dass die junge Patientin aufrecht gehen und in eine schmerzfreie Zukunft blicken kann. Denn ohne Operation wären schon bald Verschleißveränderungen in den jetzt noch intakten und gesunden Bewegungssegmenten der Wirbelsäule aufgetreten. Das hätte starke Schmerzen zur Folge, die den Alltag und die beruflichen Möglichkeiten des Mädchens stark beeinträchtigen würden“, erklärt Prof. Dr. med. Michael Rauschmann, Chefarzt der Klinik für Wirbelsäulenorthopädie und Rekonstruktive Orthopädie am Sana Klinikum Offenbach. „Der dazu notwendige, komplexe Eingriff konnte in ihrer Heimat Marokko nicht durchgeführt werden. Deshalb freuen wir uns sehr über die erfolgreiche Spenden- und Hilfsaktion, dank der wir die etwa fünfstündige Operation durchführen konnten. Dabei haben wir die Krümmung der Brustwirbelsäule aufwändig mithilfe von Schrauben und Stäben behoben.“

Auf den Fall der schwer an Skoliose erkrankten Sabah A. war Prof. Rauschmann von deren Tante, einer in Deutschland lebenden Pflegekraft seiner früheren Wirkungsstätte (Friedrichsheim/Uniklinik Frankfurt), aufmerksam gemacht worden. Die Familienangehörige hatte ihm Bilder und den bereits ermittelten Befund der Patientin gezeigt. Daraufhin stellte Prof.  Rauschmann die Indikation und unterbreitete der Familie einen Kostenvoranschlag.

Sofort initiierte die Familie eine Spendensammlung unter den Angehörigen und brachte so knapp 12.000 Euro zusammen. Daraus entstand schließlich eine umfangreiche konzertierte „Charity-Aktion“: Der Implantat-Hersteller Humantech finanzierte die Schrauben und Stäbe; das intraoperative Neuromonitoring-Verfahren stellte die Firma Picomed kostenfrei zur Verfügung. Das Neuromonitoring bietet eine ständige Kontrolle der Nervenfunktionen während des Eingriffs, sodass mögliche intraoperative Komplikationen frühzeitig erkannt oder verhindert werden können. Schließlich kam noch ein privater Spender hinzu. Prof. Rauschmann verzichtete auf sein Arzthonorar, ebenso wie seine mitbehandelnden Chefarztkolleg:innen. Ebenso erklärte die Geschäftsführung den Verzicht des Sana Klinikums Offenbach auf die anstehenden Unterbringungskosten des Mädchens, sodass alle bestehenden Kosten rund um die Operation gedeckt werden konnten.

Im August 2022 stand nach knapp zwei Jahren Vorlaufzeit dann endlich der OP-Tag für Sabah A. an – und damit auch die erste Auslandsreise ihres Lebens. Nach der erfolgreich verlaufenen Operation durch Prof. Rauschmann und sein Team verbrachte Sabah A. noch zehn Tage im Klinikum und konnte dann zu ihren Verwandten entlassen werden. In der Nähe von Büdingen verbringt sie noch etwa zwei bis drei Wochen, sodass Prof. Rauschmann ihren Genesungsprozess weiter beobachten kann.

Sabah A. ist glücklich, dass sie die Operation gut überstanden hat: „Es ist ein tolles Gefühl, wenn ich mich jetzt im Spiegel anschaue.“ Sie freut sich nun darauf, bald ihre vier Geschwister wiederzusehen und auch die nächsten Schritte in Richtung Zukunft zu machen – vielleicht sogar mit einem Medizinstudium!

Pressekontakt:
Julia Gerecht 
Telefon: 069 8405-4568
Telefax: 069 8405-4671
E-Mail: julia.gerecht@sana.de