Offenbach

Leistenhernie, Nabelhernie und Narbenhernie – wann und wie soll man operieren?

Termin: Mittwoch, 25. September 2013, 18:30 Uhr
Ort: Helmut-Nier-Saal, Ebene 0, Klinik-Neubau
Referent:  Dr. med. Rainer Laps
Oberarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Endokrine Chirurgie
   
Mit mehr als 350.000 Operationen pro Jahr stellen Bauchwandbrüche die größte Zahl der allgemein-chirurgischen Eingriffe in Deutschland dar, wobei Männer deutlich häufiger betroffen sind als Frauen. Neben Leistenbrüchen (Leistenhernie) und Nabelbrüchen (Nabelhernie) werden auch Narbenbrüche operiert, die im Zusammenhang mit Operationen aufgetreten sind. Seltener sind auch Schwachstellen im Bereich der muskelfreien Bauchdecke betroffen.

Als „Bruch“ wird dabei die durchstoßene Gewebestelle bezeichnet. In der Leistengegend, beim Übergang zwischen Bauch und Oberschenkel, verläuft der Leistenkanal mit wichtigen Blutgefäßen und Nerven, die den Bauchraum mit dem Genitalbereich verbinden (bei Männern verläuft im Kanal auch der Samenstrang, bei Frauen das „Mutterband“ zur Stabilisierung der Gebärmutter).

Da der Leistenbereich erheblichen Druck durch die Bauchorgane aushalten muss (Husten, Heben, Tragen) ist er mit kräftigen Muskeln und Sehnen bestückt. Wenn die Leistenregion dem Druck nicht mehr standhält, kann das Bauchfell den Kanal durchbrechen, wodurch – neben einer Lücke (Bruchpforte), ein „Bruchsack“ entsteht, der Teile des Darms und Fettgewebe enthalten kann.

Außer einer sichtbaren Vorwölbung im Bauch oder Leistenbereich, die beweglich ist und sich im Liegen meist problemlos nach innen wegdrücken lässt, machen sich Brüche vor allem bei körperlicher Aktivität bemerkbar, z.B. durch Schmerzen bei starkem Husten, Pressen oder schwerem Heben, durch leichtes Ziehen oder ein Druckgefühl. Die „Beule“ ist abends oder nach Belastung deutlicher zu sehen und wird bei Kindern häufig beim Windelwechseln oder Waschen entdeckt. Tauchen solche Symbole auf, ist jedenfalls ein Arztbesuch dringend geboten.

Wenn die Vorwölbung im Liegen nicht verschwindet, ist allerdings höchste Eile geboten, da wichtige Organe wie z. B. der Darm, eingeklemmt sein können. Dadurch kann es zum lebensgefährlichen akuten Darmverschluss kommen. Spätestens dann ist eine Operation unumgänglich, bei der entweder die defekte Bauchwand per Naht mit Muskelschichten verbunden oder ein Kunststoffnetz (minimalinvasiv) eingesetzt wird. Eine Operation bietet sich aber auch bei geringeren Beschwerden an, da der unbehandelte Bruch sich vergrößern und schließlich zu den genannten Komplikationen mit starken Schmerzen führen kann und dann ohne Zeitverlust sofort operativ behandelt werden muss.

Oberarzt Dr. Laps wird über den aktuellen Stand der Diagnose- und Behandlungsmethoden informieren und steht im Anschluss zur Diskussion und für persönliche Fragen gerne zur Verfügung.

Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos - eine Anmeldung nicht erforderlich. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen!


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