Offenbach

Orthopädische Werkstatt am Sana Klinikum Offenbach eröffnet

Kurze Wege zur Hilfsmittelversorgung

Torsten Nützmann, Ingenieur für Technische Orthopädie, erläutert der Krankenhausleitung die einzelnen Schritte zur Anfertigung eines Spezialschuhs.

Mit der neu eröffneten Werkstatt der „ORTHOTechnik Rummelsberg“ gehört das Sana Klinikum jetzt zu den wenigen Krankenhäusern mit einer integrierten „In-house“-Versorgung durch Orthopädietechnik, Orthopädieschuhtechnik, Rehatechnik und Sanitätshaus, und kann so auf deren Leistungen für die Therapie und nachhaltige Alltagsbewältigung orthopädisch beeinträchtigter Patient:innen unmittelbar zugreifen: von diversen technischen Hilfsmitteln über orthopädische Schuhe, individuell maßgefertigte Einlagen und Stützstrümpfe bis hin zu künstlichen Gliedmaßen (Prothesen) hält das von Filialleiter Roman Hansen geleitete Team mit sieben aus der Region Offenbach stammenden Orthopädietechniker:innen ein umfangreiches Angebot vor.

Bei einer Besichtigung zeigte sich die Krankenhausleitung außerordentlich beeindruckt von der neuen, großen Werkstatt in der ehemaligen Küche des Klinikums: Geschäftsführer Uwe Wehner und Andreas Rieppel stellten gemeinsam mit dem Filialleiter und Orthopädietechnikermeister Roman Hansen und dem Bereichsleiter für Orthopädieschuhtechnik Torsten Nützmann das Leistungsspektrum der Werkstatt vor und beantworteten die Fragen von Sascha John (Regionalgeschäftsführer Sana Kliniken AG), Prof. Norbert Rilinger (Ärztlicher Direktor) und Nils Dehe (Pflegedienstdirektor), die übereinstimmend den großen Gewinn für das Klinikum und seine Patient:innen begrüßten. „Dank der eigenen Werkstatt und seiner langjährigen Erfahrung kann das Team passgenaue individuelle Lösungen erarbeiten, sodass betroffene Patienten wieder ein Stück ihrer Mobilität, Leistungsfähigkeit und somit auch ihrer Lebensqualität zurückgegeben werden kann.“ Prof. Rilinger ergänzt: „Diese Zusammenarbeit ist definitiv eine Win-Win-Situation für unser Haus und unsere Patient:innen. Schon jetzt arbeiten beispielsweise das Wirbelsäulenzentrum, das Sozialpädiatrische Zentrum, das Gefäßzentrum und weitere Abteilung des Klinikums eng mit der Werkstatt zum Vorteil der Patienten zusammen.“

Dass wir zum September einen Auszubildenden für Orthopädietechnik gewinnen konnten, macht uns besonders stolz“, erläutert Geschäftsführer Uwe Wehner die Arbeit der neuen Werkstattfiliale in Offenbach.

„Wir sind unter anderem auf den Bau von Beinprothesen, besonders Unter- und Oberschenkelprothesen, sowie auf die Prothesenversorgung nach Knieexartikulation spezialisiert“, erläutert Andreas Rieppel. „Im Vordergrund steht dabei immer unser handwerkliches Können, durch das wir amputierten Patient:innen mit künstlichen Gliedmaßen (Prothesen) und an Skoliose erkrankten Kindern- und Jugendliche mit Rumpforthesen wie einem Wirbelsäulenkorsett helfen können, das während der Wachstumsphase die Wirbelsäule lenken soll und oft auch eine OP verhindern oder auch die Krümmung so lindern kann, dass man nach dem Ende des Wachstums mit ihr ohne Probleme leben kann. Voraussetzung: Regelmäßiges Tragen des Korsetts und fachlich kontrollierter, passgenauer Sitz.“ Roman Hansen ergänzt: „So verbinden sich für uns handwerkliche

Arbeit und persönlicher Umgang mit Menschen. Wir erleben immer wieder schwere Schicksale, bei denen wir schon ein gutes Gefühl haben, wenn wir die Betroffenen dabei unterstützen können, buchstäblich den Sprung ins Leben zurück zu schaffen, wieder eigenständig und schmerzfrei laufen zu können, obwohl zum Beispiel ein Unterschenkel für immer fehlt.“

Das zum Sana Klinikum gehörende „Überregionale Traumazentrum“ wird besonders eng mit der Orthopädie-Werkstatt zusammenarbeiten, weil hier häufig Patienten mit schweren Verletzungen – beispielsweise durch Motorradunfälle – eintreffen, bei denen sich Amputationen manchmal als unvermeidbar erweisen. Von der neuen Werkstatt, deren Techniker auf die langjährige Erfahrung des Mutterunternehmens in Rummelsberg zurückgreifen können, profitieren die Patient:innen schon vor ihrer Entlassung aus der Klinik: „Sie können sich vor Ort beraten zu lassen und mit den Experten nach Lösungen auf Basis eines Versorgungskonzepts suchen, das die Werkstatt gemeinsam mit den behandelnden Ärzten, dem Sozialdienst und dem Orthopädietechniker entwickelt,“ so Bereichsleiter Torsten Nützmann, Ingenieur Technisch Orthopädie, „damit die Betroffenen schnell wieder auf die Beine kommen.“

Mit Hilfe modernster Technik wie Scan-Verfahren und 3D-Drucker werden Patienten nach einer Amputation passgenau versorgt, sodass der Verlust von Gliedmaßen gut ausgeglichen werden kann. Zur Wiederherstellung der Mobilität wird die Prothese wie ein eigener Körperteil angepasst und bietet so ein Höchstmaß an Komfort. Selbst der künstliche Prothesenfuß wird dem zweiten Fuß genau angepasst.

Orthopädie-Technik

  • Elektronische Fußabdruckmessung, Scanabdruck oder Ganganalyse; individuelle Schuhanfertigung
  • Orthesen: zur Korrektur von Haltungsfehlern oder Deformitäten
  • Prothesen: zur Entlastung und Erleichterung im Alltag; aus Gießharz mit Carbon oder nur aus Carbon.

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