Offenbach

Stadt Offenbach startet Plakat-Kampagne zur medizinischen Soforthilfe nach Vergewaltigung

Kein Grund sich zu schämen, sondern helfen zu lassen!

Das Sana Klinikum Offenbach beteiligt sich aktiv an der im August gestarteten Plakataktion zur medizinischen Soforthilfe nach einer Vergewaltigung. Unter dem Aktionsmotto „Kein Grund, sich zu schämen, sondern sich helfen zu lassen“ ist auf Plakaten in Bussen der Offenbacher Verkehrsbetriebe eine Ärztin abgebildet, um insbesondere Mädchen und junge Frauen auf die Möglichkeit einer medizinischen Akutversorgung aufmerksam zu machen, die von Stadt, Pro familia Offenbach, Ketteler Krankenhaus  und Sana Klinikum für Vergewaltigungsopfer angeboten werden.  

Auf dem Plakat sind alle Projektbeteiligten benannt: das Sana Klinikum und das Ketteler Krankenhaus in Offenbach für den Part der medizinischen Soforthilfe, die pro familia Offenbach für die Beratung, Fortbildung und Dokumentation sowie die Stadt Offenbach, für die das Frauenbüro und das Sozialdezernat die Öffentlichkeitsarbeit und Finanzen verantworten.

Bereits Anfang 2015 hat die Stadt Offenbach das neue Programm „Medizinische Soforthilfe nach Vergewaltigung“ in enger Zusammenarbeit mit dem Ortsverband von pro familia, dem Sana Klinikum, dem Ketteler Krankenhaus sowie dem Verein Frauennotruf Frankfurt gestartet. Es soll Frauen dabei helfen, einen schnelleren und besseren Zugang zu medizinischer Versorgung nach einer Vergewaltigung zu erhalten. „Offenbach ist nach Frankfurt die zweite hessische Stadt, die die Medizinische Soforthilfe nach Vergewaltigung auf Initiative der Kliniken beschlossen und in diesem Jahr mit zunächst vierjähriger Laufzeit gestartet hat“, teilt Sozialdezernent Dr. Felix Schwenke mit.

Das Programm wird von der Kommunalen Frauenbeauftragten Karin Dörr koordiniert. „Jede Vergewaltigung ist ein medizinischer Notfall. Im Krankenhaus erhalten Sie Hilfe. Vertraulich!!!!“, lautet die Botschaft der Informationskampagne, mit der Karin Dörr die Absichten des Projektes nun öffentlich sichtbar machen will. Die Nutzungsrechte des Konzepts hat die Beratungsstelle Frauennotruf Frankfurt der Stadt Offenbach zur Verfügung gestellt. Eine erste Auswertung ist für 2016 nach einem Jahr Laufzeit vorgesehen.

„Die Scham der Betroffenen verhindert, dass sie sich medizinisch versorgen lassen. Umgekehrt kann eine gute medizinische Versorgung der erste Schritt zur Verarbeitung des Erlebten sein“, so die Erfahrung der Ärztin Bettina Witte de Galbassini von der pro familia Offenbach. Angehörige, Betroffene, insbesondere Mädchen und junge Frauen will sie darüber aufklären, dass die medizinische Akutversorgung möglichst rasch nach einer sexualisierten Gewalterfahrung in Anspruch genommen werden sollte.

Besonders beim Verdacht, dass eine Straftat wie die Verabreichung von Ko-Tropfen vorliegt. „Es ist keine Voraussetzung, dass zuvor eine polizeiliche Anzeige erstattet werden muss. Dies hervorzuheben ist notwendig, da viele Betroffene aus Scham nach einer sexualisierten Gewalterfahrung unversorgt bleiben mit allen medizinischen Risiken von Spätfolgen“, so die Ärztin. Dabei müsse sich keine Frau fürchten, dass bei einem Gang zum Arzt eine Anzeigenerstattung durch Dritte über ihren Kopf hinweg erfolgt.

Zusätzlich zur medizinischen Akutversorgung besteht in den Kliniken die Möglichkeit einer vertraulichen Spurensicherung – allerdings nur auf Wunsch der Betroffenen. Die gesicherten Materialien werden ein Jahr lang in der Frankfurter Rechtsmedizin gelagert. Bei einer nachträglichen Anzeigenerstattung können die Befunde dann der Polizei zur Verfügung gestellt werden. Entschließt sich die Betroffene nicht zu einer Anzeige, werden die Materialien nach einem Jahr vernichtet. Für diese verschiedenen Schritte stehen den Kliniken ein standardisierter Befundbogen und ein entsprechendes Untersuchungsset sowie entsprechende Fortbildungen zur Verfügung.

Ein ausführliches Faltblatt kann auf <link http: www.offenbach.de fuer-frauen-und-maedchen>www.offenbach.de/fuer-frauen-und-maedchen/ eingesehen werden. Interessierte, zum Beispiel Beratungsstellen und Schulen, können das Faltblatt auch in Papierform per E-Mail an offenbachprofamiliade oder telefonisch unter 8065- 2010 im Frauenbüro anfordern.

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Sana Klinikum Offenbach GmbH
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