Offenbach

Ärzte, Pflegekräfte und Hebammen üben systematische ihre Zusammenarbeit

Interdisziplinäres Simulationstraining am Sana Klinikum Offenbach

„Wir haben die Schnittstelle zwischen Anästhesie und Geburtshilfe bewusst gewählt, da wir in der Risikogeburtshilfe an einem Perinatalzentrum Level I  - der höchsten Versorgungsstufe bestens aufeinander eingespielt sein müssen“, erläutert Prof. Jackisch, Leiter der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe.

Oberärztin Dr. Susanne Marek aus der Frauenklinik ergänzt: “Die Interaktion in kritischen Fällen in der Geburtshilfe erfordert eine hohes Maß an fachübergreifendem Verständnis aus geburtshilflicher, anästhesiologischer und perinatologischer Sicht. Deshalb wollen wir unsere Fähigkeiten an der interdisziplinäre Schnittstelle im Kreißsaal im Sinne einer reibungslosen Zusammenarbeit der drei beteiligten Kliniken (Geburtshilfe, Anästhesie und Kinderklinik) einer kritischen Evaluation zu unterziehen.“

Das erfolgreiche Management von kritischen Situationen gehört in einem Krankenhaus zum Alltag, sei es im OP, auf der Intensivstation und Notaufnahme, aber auch im Kreißsaal von großen Perinatalzentren. Hier werden Menschen in kritischem Gesundheitszustand überwacht und behandelt. Umso wichtiger, dass die medizinischen Teams auch seltene Krisen-Szenarien beherrschen, ähnlich wie Piloten in kritischen Flugsituationen. Im Auftrag der Sana Kliniken AG hat Prof. Dr. Boris Nohé, Chefarzt der Offenbacher Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie, ein Trainingskonzept für alle Sana-Häuser entworfen, dessen Module für hausinterne Vorort (in-situ) - bzw. „inhouse-trainings“ jetzt in die erste Erprobungsphase gegangen sind – zunächst im Sana Klinikum Offenbach und vier weiteren Sana-Häusern. „Natürlich geht es vor allem darum, in der Akutsituationen alles richtig zu machen.  Gleichzeitig wollen wir aber auch das Bewusstsein dafür schärfen, dass unerwartete Entwicklungen jederzeit auftreten können und oft von mehreren Faktoren verursacht werden, Menschliches Verhalten und Kommunikation spielen hier oft eine zentrale Rolle“, betont Prof. Nohé. 

Ein speziell ausgebildetes Instruktorenteam reiste mit mobiler Ausrüstung bestehend aus Simulator, Audio-Video-Anlage und Skills-Workstation an, um „Point-of-Care-Simulationen“ direkt in den Behandlungsräumen (OP, Intensiv, Schockraum und Kreißsaal) durchzuführen. „In diesen Übungen wird die klinische Routine am besten abgebildet, weil wir so den gesamten Prozess inklusive seiner technischen und räumlichen Rahmenbedingungen analysieren und optimieren können“, erläutert Prof. Nohé.

„Die Krankenhaus-Teams können unter realistischen Bedingungen innerhalb der eigenen Struktur geschult werden, wodurch eine Analyse aller lokalen Strukturen und Prozesse sichergestellt ist. Auch ein nachhaltiger Veränderungsprozess kann leichter in Gang gesetzt werden, als es bei einem sukzessiven Training in kleineren Gruppen möglich wäre. So wurden im Sana Klinikum Offenbach knapp 80 Prozent aller Abteilungsmitarbeiter innerhalb kurzer Zeit geschult, ohne dass die Personalressourcen spürbar belastet wurden. Ein schöner Erfolg!“

Alle Beteiligten werden aus den Beobachtungen dieses Simulationstrainings Verfahrensanweisungen generieren, die in Zukunft umgesetzt werden um die Versorgung der uns anvertrauten Patientinnen und deren Familien noch sicherer zu machen.

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