Offenbach

Pflegedirektorin Sabine Braun verlässt das Sana Klinikum Offenbach

Im Ruhestand auf Charity-Reise

Das geräumige Mitarbeiterrestaurant des Sana Klinikums Offenbach platzte am Donnerstagnachmittag fast aus allen Nähten angesichts der Vielzahl von Mitarbeitern und Gästen, die zur Verabschiedung der langjährigen Pflegedirektorin gekommen waren — unter ihnen Dr. Jens Schick, Vorstandsmitglied der Sana Kliniken AG, Martina Henke, Leiterin der Pflege, und die Mitglieder Krankenhausleitung sowie zahlreiche Pflegekräfte und Ärzte. Vierzehn Jahre lang stand sie im Offenbacher Klinikum an der Spitze der Pflege, als größter Berufsgruppe. Jetzt wechselt Pflegedirektion Sabine Braun in den Ruhestand, um gemeinsam mit ihrem Mann einen lang gehegten Traum zu verwirklichen — eine Charity-Weltreise unter dem Motto „Reisen und Helfen“.

„Wir bedauern es sehr, dass uns Frau Braun bald verlässt. Die Zusammenarbeit mit ihr in der Krankenhausleitung war überaus effektiv und von gegenseitigem Respekt und Vertrauen geprägt. Nach Zeiten des Umbruchs, und hier seien nur die Planung und der Bezug des Klinikneubaus und die enorme Leistungsausweitung unsere Hauses genannt, hinterlässt Sabine Braun – bei allen Themen, die die Pflege bundesweit und auch uns hier in Offenbach zur Zeit bewegen – ein überaus gut bestelltes Feld. Dafür und für ihren unermüdlichen Einsatz sind wir ihr nachhaltig dankbar“, kommentiert der Ärztliche Direktor des Sana Klinikums Offenbach, Professor Norbert Rilinger den Weggang seiner Kollegin aus dem Leitungsteam. Geschäftsführer Sascha John ergänzt: “Unsere Pflege verliert mit Frau Brauneine Leitungskraft, die mit großem Einfühlungsvermögen und unerschütterlicher Beharrlichkeit ein Vorbild war, nicht nur im Hinblick auf die hochprofessionelle Partnerschaft mit unseren Ärzten, sondern auch in der kompetenten und einfühlsamen Versorgung unserer Patienten. Dafür zollen ihr auch Dr. Jens Schick und Martina Henke aus der Sana Konzernführung Dank und Anerkennung. Für ihren neuen Lebensabschnitt und die damit verbundenen Pläne wünschen wir ihr alles Gute.“

Sabine Braun sieht es bescheiden: „Ich habe meinen Job gemacht und habe versucht, ihn möglichst gut zu machen. Für halbe Sachen bin ich nicht zu haben. Deshalb war ich immer froh, es mit hoch motivierten, einsatzbereiten Pflegekräften und Pflegeleitungen zu tun zu haben.“ So fällt ihr Blick zurück auf die Offenbacher Jahre rundum positiv aus: „Es war einfach toll und hat mir riesigen Spaß gemacht hat, mit unseren Teams zu arbeiten. Da kam alles zusammen, was man für eine gute Pflege braucht: Hohe Motivation, fundierte Kompetenz und eine kulturelle Vielfalt, wie man sie in komplizierten Arbeitszusammenhängen nicht oft vorfindet.  Deshalb habe ich meine Entscheidung für Offenbach nie bereut, obwohl ich das damalige Klinikgelände beim ersten Betreten furchtbar abschreckend gefunden habe.“

Ein bisschen Stolz merkt man ihr schon an, wenn sie die Entwicklung des Pflegebereichs in ihren 14 Dienstjahren resümiert: „Stationsleitungen und Pflegedirektion haben sich gemeinsam zu einem sehr gut eingespielten Team entwickelt, in dem alle ihre Aufgaben verantwortungsbewusst wahrnehmen. Wir sind pflegerisch richtig gut. Externe Fachleute oder Prüfer sind immer wieder überrascht, was bei uns gut läuft und was wir alles machen. Wir selbst sind sparsam mit öffentlichem Eigenlob. Das Wichtigste: Wir haben eine Atmosphäre geschaffen, in der sich auch gerade Mitarbeiter ohne deutschen Hintergrund rundum willkommen fühlen. So bestand mein Arbeitsalltag also zu 90 Prozent aus Gesprächen, Beratung, Problemlösung, Personalsuche. Das war alles oft sehr anstrengend, wurde aber mit positiven Ergebnissen belohnt.“

An das Offenbacher Krankenhaus kam die gelernte Krankenschwester aus ihrem Geburtsort Stuttgart, wo sie sich nach Abitur und Krankenpflegeausbildung zur Lehrerin für Pflegeberufe weiterbildete und ein Betriebswirtschaftsstudium als Diplom-Kauffrau abschloss. Ihr Einstieg ins Berufsleben begann 1981 am Stuttgarter Katharinenhospital als Krankenschwester, wo sie dann Projektleiterin wurde und die Leitung einer Modellstation übernahm. Weitere Leitungsfunktionen für den Pflegedienst kamen dazu — stets mit dem Ziel, die Pflegestandards an den neuesten pflegewissenschaftlichen Erkenntnissen auszurichten und fachbereichsbezogene Arbeitszeitmodelle einzuführen. Vor ihrem Wechsel nach Offenbach erweiterte sie als Pflegedirektorin einer Klinik diese Arbeitsbereiche um die Weiterentwicklung der Pflegedokumentation und sorgte für die Einführung der von ihr entwickelten Behandlungspfade. Sie war Mitglied im Qualitätszirkel und leitete den Einkauf des Klinikverbundes ihres damaligen Krankenhauses.

Ihr Nachfolger Mustafa Atas kann am 1. April 2018 eine bestens aufgestellte Pflege am Sana Klinikum Offenbach übernehmen und für einen nahtlosen Übergang sorgen. Der neue Pflegedirektor hat Managementerfahrung als Bereichspflegedienstleiter von fünf Kliniken und Fachbereichen am Vivantes-Klinikum Berlin-Neukölln gesammelt, einem Maximalversorger, der mit über 1.200 Betten und mehr als 20 Fachabteilungen zu den größten Berliner Krankenhäusern zählt.

Wenn Sabine Braun Ende März 2018 das Sana Klinikum Offenbach verlässt, ist schon vieles vorbereitet für das große Projekt, das sie und ihr Mann sich für den gemeinsamen Ruhestand vorgenommen haben: Eine Charity-Weltreise unter dem Motto „Reisen und Helfen“, bei der die Reiselust mit konkreter Hilfe für Menschen verbunden sein soll, die Hilfe brauchen und für die schon kleinere Hilfsprojekte überlebenswichtig sind, weil große Aktionen gar nicht ankommen. So ganz neu ist das für die künftige Ruheständlerin nicht: „Mein Mann und ich reisen schon immer sehr gerne und mischen uns dann unter die ganz normalen Menschen, um ihr Leben kennenzulernen. Die Notwendigkeit unbürokratischer Hilfe ist dort oft mit Händen zu  greifen. Gute Erfahrungen mit Hilfsprojekten haben wir schon in Kamerun gemacht durch Unterstützung von Waisenhäusern und von einzelnen Familien für Schulbesuch und Kleidung der Kinder. Mein Mann hat jetzt seine Firma verkauft, und wir haben mit acht Freunden den Verein „World Charity Tour e.V. gegründet. Weitere Mitstreiter sind herzlich willkommen, ebenso Unterstützung für gezielte Projekte. Unser erstes Projekt in Kamerun soll ein Gebiet mit Wasser versorgen, das derzeit 20 Kilometer von der nächsten Wasserquelle entfernt ist. Das heißt: Brunnen bohren und eine zentrale Wasserzapfstelle mit Solarstrom anlegen, unterstützt durch Geld und fachliche Beratung unseres Vereins, damit besonders alte Menschen dort weiterleben können, ohne zu verdursten oder umzuziehen.“

Die Charity-Reise startet im Herbst mit zwei speziell für ihre Bedürfnisse umgebauten Fahrzeugen (viel Mechanik, wenig Elektronik). So ist Platz für Werkzeuge, Ersatzteile, Gepäck, Toilette und Schlafstätte sowie Reparaturmöglichkeiten und gegenseitige Abschlepphilfe oder Bergung aus Offroad-Schlamm. Zur Vorbereitung dienen Lehrgänge in Autoreparatur, Bergung und mit Fahrtechnik. „Im Sommer geht es über Spanien und Portugal zunächst per Schiff in die Wärme Südamerikas: Feuerland, Patagonien, die Ostküste und Chile – je nach Wetterlage evtentuell bis Mittelamerika. Weitere Ziele und das Ende unserer Reise sind offen, aber gefährliche Länder kommen für uns nicht infrage. „Wer möchte, kann unsere Reise oder unsere Projekte jederzeit in den Sozialen Medien mitverfolgen“, so Braun.

Mit ihren Sprachkenntnissen (Französisch, Englisch, bald auch Spanisch) ist Sabine Braun künftig für die Organisation von Lebensmitteln, Kochen und Kommunikation zuständig, bei Bedarf auch fürs Reden „mit Händen und Füßen“. Angst hat sie keine: „Das Wichtigste ist, auf die Menschen zuzugehen und dabei die Augen offenzuhalten für Situationen, in denen sie dringend Hilfe brauchen.“

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