Offenbach

Offenbacher „Frauenselbsthilfe nach Krebs“ trifft sich bereits seit 36 Jahren

Heute leben – morgen ist ein anderer Tag

 

Gastreferent am Donnerstag; 30. März:
Strahlentherapeut Prof. Dr. med. Peter Niehoff vom Sana Klinikum Offenbach

 

Seit 1981 treffen sie sich regelmäßig: Frauen, die die Diagnose Krebs bekommen haben und verarbeiten müssen. Als Ortsgruppe der bundesweit seit 1976 tätigen Frauenkrebshilfe ist die Offenbacher Gruppe eine wichtige Anlaufstelle für Betroffene aus Stadt und Kreis Offenbach. Sie sieht sich als Ansprechpartner für alle von Krebs betroffenen Frauen. „Es sind zum einen Brustkrebspatientinnen, die bei uns den Austausch mit anderen Betroffenen suchen, aber nicht nur. Wir laden alle Krebspatientinnen gleich welchen Alters und unabhängig von der Diagnose ein, vorbeizukommen“, beschreibt Maria Bienmüller-Marschall die Gäste der SHG. Sie leitet die Offenbacher Frauen-SHG. Es gebe einen harten Kern an Mitgliedern, aber es kämen auch immer wieder neue Interessierte hinzu. Und sie fügt an: „Für die Gespräche und das Verständnis in der Gruppe ist es wichtig, dass die meisten Teilnehmerinnen zwar die Krebserkrankung selbst erfahren haben. Aber die Erkrankung als solche soll bei uns nicht permanent im Mittelpunkt stehen. Wir sind kein Trauerhaufen!“ Es sei fast immer eine gute und auch ausgelassene Stimmung bei den Treffen. Ihren Ansatz vom „Auffangen“ (nach dem ersten Schock der Diagnose), „Informieren“ (über die Therapieformen und Bewältigungsansätze) und „Begleiten“ (in ein Leben mit und nach Krebs) setzen sie auch in der SHG um. „Wir unterstützen darin, mit den eigenen Ängsten, Wünschen und Hoffnungen umzugehen und sie zum Ausdruck zu bringen“, so Bienmüller-Marschall.

 

"Keine Teilnehmerin muss etwas sagen, aber jede, die über ihre Erfahrungen oder auch Ängste sprechen möchte, kann das natürlich gerne tun“ beschreibt Beate Möller, ebenfalls in der Gruppe aktiv, den Ablauf der Treffen. Nach einer Begrüßung, wenn es passt einem Geburtstagsständchen und einem gemeinsamen Kanon, sei das wichtigste der Austausch in der Gruppe oder auch in Einzelgesprächen – meist bei Kaffee und Kuchen. „Bei den Treffen stoßen Patientinnen, die ihre Therapie gerade erst abgeschlossen haben und nicht wissen, wie es nun weitergeht, ob der Krebs wiederkommt und wann sie sich wieder richtig fit fühlen, auf Frauen, die diese Phase schon seit langem hinter sich gelassen haben. „Mit Frauen zu sprechen, die nach einer Diagnose und einer Therapie wieder fast normal weiterleben“, betont Dr. Lida Schneider, Psychoonkologin am Sana Klinikums „ist enorm wichtig und hilft vielen Neudiagnostizierten zuversichtlicher in die Zukunft zu schauen.“ Die SHG hat einen Kooperationsvertrag mit dem Brustzentrum des Sana-Klinikum und ist eng mit ihm verbunden. Einmal im Monat findet hier neben den monatlichen Gruppentreffen im Gemeindehaus St. Konrad (Waldstraße 259, Offenbach) oder anderen gemeinsamen Ausflügen, ein Kennenlern-Treffen statt. Hier können sich Patientinnen informieren, die aktuell im Klinikum stationär versorgt werden. Aber auch hier sind Interessierte immer willkommen. Infos zu den Terminen stehen auf der Webseite des Sana Klinikums Offenbach.

 

Zu den eigentlichen monatlichen Gruppentreffen laden die beiden Koordinatorinnen immer wieder auch interessante Gastreferentinnen und -referenten ein. Sie sprechen sowohl über fachlich-medizinische Themen als auch über andere Aspekte des Miteinanders. So stehen dieses Jahr noch Vorträge und Diskussionen zum Zusammenhang von Wetter und Gesundheit, über die allgemeine Sicherheit oder auch den Hausnotruf an. Bei dem nächsten Frauen-SHG-Treffen am 30. März referiert Prof. Dr. Peter Niehoff, Facharzt für Strahlentherapie und Chefarzt der Klinik für Strahlentherapie am Sana Klinikum Offenbach, und steht anschließend gern für weitere Diskussionen zur Verfügung.

 

Möller betont: „Interessierte sind jederzeit willkommen und dürfen auch gern Angehörige, einen Partner oder eine Freundin mitbringen.“ Sie wollen die Berührungsängste möglichst gering halten. „Viele Betroffene rufen auch erst einmal an, nehmen langsam Kontakt auf und suchen zunächst jemanden, der ihnen zuhört und zumindest einen Teil ihrer Erfahrungswelt teilt. Auch dafür sind wir gerne da“, so Möller. Mit ihrem Lebensmotto „Lebe heute – morgen ist ein anderer Tag“ will sie alle Patientinnen ermutigen nach vorne zu schauen, sich auf das Morgen zu freuen und auch wieder eine Form von Alltag in das Leben Einzug nehmen zu lassen. Selbsthilfegruppen seien allerdings kein Königinnenweg: „Jeder und jede muss zwar für sich selbst lernen, mit der eigenen Erkrankung umzugehen und dafür einen individuellen Weg gehen. Die Einbindung in eine Selbsthilfegruppe kann dabei aber sehr hilfreich sein, diesen Weg zu finden. Wir wollen das Lebensbejahende betonen und die Frauen dabei unterstützen, ihren Weg mit und nach Krebs zu finden und ihn weiterzugehen.“

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Marion Band

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