Offenbach

Hobbynäherinnen verschenken 90 Herzen voll Hoffnung

Herzkissen lindern Wundschmerzen

Der Frauenkreis der Mühlheimer Adventgemeinde und die Teilnehmerinnen des  Nähkurses der Offenbacher evangelischen Familien-Bildungsstätte haben der Frauenklinik des Sana Klinikums Offenbach insgesamt 90 selbstgenähte Herzkissen für die dort behandelten Brustkrebspatientinnen überbracht. Es ist ein „Geschenk von Herzen“, das neben der praktischen Unterstützung des Gesundungsprozesses auch das herzliche Mitgefühl für die erkrankten Frauen in ihrer schwierigen Lebensphase ausdrückt.

„Die fleißigen Näherinnen tragen  ihr Herz am richtigen Fleck und helfen damit, unseren Patientinnen, Hoffnung und Zuversicht unter ihrem Arm zu tragen,“ begrüßt Professor Dr. med. Christian Jackisch, Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe und Leiter des Brustzentrums, in dem jährlich mehr als 350 Patientinnen behandelt werden, das ehrenamtliche Engagement und die Solidarität der Frauen.

Das weich gefüllte Kissen, das einfach unter den Arm geklemmt wird, sei eine optimale Lagerungshilfe, um den Wundschmerz zu lindern und den Druck von der OP-Narbe zu nehmen. „Wir operieren überwiegend Brust erhaltend und versuchen dabei, möglichst viel gesundes Gewebe zu erhalten. Zusätzlich müssen wir aber zur Kontrolle Lymphknoten in der Achselhöhle teilweise mit entfernen, um Hinweise auf die Ausbreitung des Tumors im Körper und damit den mutmaßlichen weiteren Verlauf der Erkrankung zu bekommen.“, erläutert Prof. Jackisch. Viele Frauen leiden deshalb nach der Operation unter dem unterhalb der Achselhöhle verlaufenden Schnitt, dessen Spannungsschmerzen mit Hilfe des speziell geformten Herz-Kissens deutlich gemildert werden können.

Doch neben dem praktischen Nutzen sind die Herzkissen auch ein Symbol der Anteilname und Hoffnung: „Es ist eine tolle Idee und wir verstehen es als sichtbares Zeichen unserer Verbundenheit mit den betroffenen Patientinnen“, so Susan Dehelean, Fachbereichsleiterin Eltern und Kinder, Gesundheit bei der Offenbacher ev. Familien-Bildungsstätte. „Wir verschenken von Herzen ein Herz und hoffen, mit dieser Geste auch ein wenig Trost und Kraft von Frau zu Frau weitergeben zu können.“ In ihrer Gruppe haben sich 13 fleißige Näherinnen am Projekt beteiligt und unter fachkundiger Anleitung von Monika Schickling, Schneidermeisterin und Direktrice, 50 farbenfrohe Kissen fertiggestellt. Die Idee der Herzkissen stammt aus Amerika und kam über die dänische Krankenschwester Nancy Friis-Jensen nach Deutschland, wo sie bundesweit auf viele Mitstreiter stieß. Die Gründerin des  „Heart-Pillow-Project“ entwickelte den Schnitt und verbreitete die Idee auch in Europa.

Für die Näherinnen steckt natürlich viel ehrenamtliche Arbeit in den nicht käuflichen Kissen. Vor dem Zuschnitt werden die Baumwollstoffe gewaschen und gebügelt, mit der Maschine vorgenäht und durch eine kleine verbliebene Öffnung mit 170 g Füllmaterial gestopft und schließlich mit der Hand zugenäht. „Das Stopfen haben gerne meine beiden Enkelsöhne Joshua und Cedric übernommen, die fleißig mit von der Partie waren“, erzählt Hanna Wagner, Leiterin des Frauenkreises der Mühlheimer Adventgemeinde, die ebenso wie ihre Mitstreiterinnen aus der Offenbacher evangelischen Familienbildungsstätte immer wieder auf Sachspenden angewiesen ist, die sie zum Teil von Privatleuten, aber auch von Offenbacher Firmen erhalten, wie z.B. der Kronen Apotheke aus Bieber und dem Stoffgeschäft Kramer.

„Im Sana Klinikum erhält jede Brustkrebspatientin nach ihrer Operation ein Herzkissen geschenkt“, so Dr. Lida Schneider, betreuende Psychoonkologin im Brust- und Genitalzentrum des Sana Klinikums Offenbach. „Die Kissen schaffen nicht nur Linderung, sondern sind zudem wohltuend für die Seele der betroffenen Frauen.“ Dr. Lida Schneider steht seit 2005 Brustkrebspatientinnen während ihres Krankenhausaufenthaltes und der ambulanten Therapie zur Seite. „Die Krebserkrankung bedeutet für die Frauen eine enorme psychische Belastung. Da ist es wirklich sehr schön, wenn dieses Geschenk ein kleines Lächeln in das Gesicht der Patientinnen zaubert, weil die Frauen merken, dass andere Frauen an sie denken und ihnen alles Gute wünschen.“

 

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