Offenbach

Kinder mit Brandwunden werden am Sana Klinikum optimal versorgt

Gütesiegel für Schwerbrandverletztenzentrum

Das Schwerbrandverletzten Zentrum der Klinik für Plastische, Ästhetische und Handchirurgie am Sana Klinikum Offenbach hat im Januar das Gütesiegel „Sicherheit und Qualität für brandverletzte Kinder“ erhalten. Das für drei Jahre gültige Siegel bestätigt dem Zentrum, dass es alle Kriterien für Strukturqualität bei der ambulanten und stationären Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit thermischen Verletzungen im Kinderalter erfüllt. Prof. Dr. med. Henrik Menke sieht in der vom Arbeitskreis „Das schwerbrandletzte Kind“ der Deutschen Gesellschaft für Verbrennungsmedizin (DGV) verliehenen Auszeichnung das große Engagement seines Teams gerade auch für Kinder, die schwere Verbrennungen erlitten haben, rundum bestätigt:

In unserem Zentrum arbeitet ein chirurgisches Spezialistenteam für Verbrennungen und Verbrühungen bei Kindern und Jugendlichen interdisziplinär mit Kinderärzten, Anästhesisten, Pflegeexperten, Physiotherapeuten und Psychologenzusammen, die besonders im Umgang mit Patienten in dieser Altersgruppe geschult sind. Damit garantieren wir eine umfassende Betreuung, höchstmögliche Sicherheit sowie kurze Wege und ersparen den Patienten unnötige Doppeluntersuchungen.

Prof. Menke  erläutert: „Zum Glück erleiden Kinder meistens keine schweren Brandverletzungen, sondern eher Verbrühungen durch Flüssigkeiten und Kontaktverbrennungen, wie etwa beim Anfassen einer heißen Herdplatte. Trotzdem sind solche Verletzungen für die Kinder äußerst schmerzhaft und stellen die kleinen Patienten – überwiegend unter fünf Jahren – bis zur Heilung auf harte Geduldsproben. Je nach Verletzungsgrad kann ein Verbandswechsel durchaus Stunden dauern. In diesen Fällen müssen wir die Kinder gelegentlich sogar leicht sedieren. Man muss wissen: Die kindliche Haut ist viel dünner als die eines Erwachsenen und deshalb auch weniger widerstandsfähig. Besonders problematisch ist der Umstand, dass Kleinkinder hierdurch besonders schnell tiefere und schwere Brandverletzungen erleiden. Schon wenige Sekunden Kontakt mit über 50 Grad heißer Flüssigkeit reichen aus, um Verbrennungen dritten Grades zu verursachen und die kindliche Haut vollständig zu zerstören. Für ausgeprägte Verletzungen halten wir aber auch jederzeit ein spezielles Intensivtherapiebett für brandverletzte Kinder bereit.

Zu den tragischen Folgen zählen vor allem lebenslange Narben. In allen Fällen ist es unser oberstes Ziel, eine Verletzung so zu behandeln, dass nur wenige sichtbare Narben zurückbleiben. Dennoch sind manche Kinder ihr Leben lang von den Verbrennungen gezeichnet. Deshalb ist es besonders wichtig, größere Brandverletzungen rechtzeitig und fachkundig zu versorgen, um so einer unschönen Narbenbildung und einer eventuellen Bewegungseinschränkung durch verhärtete Narben vorzubeugen. Und das kann nur eine auf die Behandlung von Verbrennungen spezialisierte Klinik leisten. Umso mehr freue ich mich, dass unser Zentrum das Gütesiegel von einer Fachgruppe erhalten hat, in der Vertreter der Deutschen Gesellschaften für Verbrennungsmedizin, der Kinderchirurgie, der plastisch rekonstruktiven und ästhetischen Chirurgie, der Kinder- und Jugendmedizin und der Anästhesiologie und Intensivmedizin sowie die Initiative Paulinchen für Brandverletzte Kinder e.V. vertreten sind.“

Der Arbeitskreis „Das schwerbrandletzte Kind“ ist ein multidisziplinärer Zusammenschluss von Ärzten, Pflegekräften, Therapeuten und Betroffenen, die brandverletzte Kinder und Jugendliche behandeln bzw. sich für sie einsetzen. Er hat sich zum Ziel gesetzt, die Behandlung brandverletzter Kinder zu verbessern, und verleiht das Gütesiegel jeweils für drei Jahre.

Das Offenbacher Klinikum führt eines von zwei hessischen Zentren für Schwerbrandverletzte und ist damit auch seit mehr als 45 Jahren die erste Anlaufstelle bei schweren Brandunfällen im weiten Umkreis. Neben 200 Erwachsenen versorgt mein Team jährlich mehr als 120 Kinder mit Verbrennungen stationär“, so Prof. Menke.

 

 

Marion Band
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