Offenbach

Gemeinsam geht es besser: 10 Jahre Brustkompetenzzentrum am Sana Klinikum Offenbach in Kooperation mit dem Ketteler-Krankenhaus Offenbach

Nicht ohne Stolz kann Prof. Dr. Christian Jackisch, Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe am Sana Klinikum Offenbach, gemeinsam mit seinem Team,  auf die nunmehr zehnjährige Erfolgsgeschichte des Brustkompetenzzentrums zurückblicken, unter dessen Dach das von Dr. Dr. Gerald Fink geleitete Brustzentrum  des – kooperierenden – Ketteler-Krankenhauses und das von Prof. Jackisch geleitete Brustzentrum des – koordinierenden – Sana Klinikum gemeinsam für Patientinnen beider Einrichtungen arbeiten, die an Brustkrebs erkrankt sind.
 
„Wir haben hier in Offenbach eine optimale Möglichkeit, als Team onkologisch versierter Spezialisten gemeinsam mit den niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen und den Berufsverbänden ein Konzept zu entwickeln, mit dem wir die Versorgung der uns anvertrauten Patientinnen und Patienten ganz weit nach vorne bringen“, kommentiert der Chefarzt, selbst Mitglied der Leitlinienkommission für die Erkennung und Behandlung von Brustkrebs in Deutschland, Präsident der Hessischen Krebsgesellschaft und Vorstandsmitglied der Deutschen Krebsgesellschaft, die Leistungsstärke „seines“ Zentrums.
 
Mit Gründung des Brustkompetenzzentrums vor zehn Jahren haben sich das Klinikum Offenbach und das Ketteler-Krankenhaus vertraglich verpflichtet, ihre interdisziplinären Versorgungsstrukturen im Interesse einer optimalen Versorgung ihrer Patientinnen zu vernetzen und dabei auch die niedergelassenen Fachärzte mit einzubeziehen. Unter aktiver Einbindung der Patientinnen in den Behandlungsprozess und mit umfassender, das persönliche Umfeld berücksichtigender Nachsorge wurden optimale Voraussetzungen für die therapeutische Behandlung geschaffen.
 
„Unsere Patientenzahlen steigen kontinuierlich. Durch Teilnahme an derzeit 22 nationalen und internationalen Studien können wir die Patientinnen unseres Zentrums schon früh mit neuen, wirksamen Medikamenten behandeln. Im Ambulanten Onkologischen Zentrum (AOZ) am Sana Klinikum werden Patientinnen beider Kliniken therapeutisch betreut und interdiszipliär sehr erfolgreich in Kooperation mit der Praxis am Bethanienkrankenhaus in Frankfurt (Prof. Dr. Hans Tesch) und der Hämatologischen Gemeinschaftspraxis (Dr. Harald E. Balló und Dr. Hans-Peter Böck) in Offenbach versorgt.
 
 Eine Besonderheit ist dabei die ´ambulante Systemtherapie` mit Medikamenten, die im ganzen Körper wirken. Wir arbeiten aber auch mit Chemotherapie, Antihormonbehandlung, Antikörpertherapie oder einer Kombination aus den jeweiligen Methoden. Die Brustzentren beider Krankenhäuser tauschen ihre Erfahrungen in wöchentlichen Tumorkonferenzen rege untereinander aus, und der Mammographie-Screening-Standort direkt auf dem Gelände des Klinikums stellt eine optimale Ergänzung für unser Konzept dar, das für eine erfolgreiche Kooperation unserer Häuser steht“, lobt Prof. Jackisch.
 
Nach wie vor arbeitet das Brustkompetenzzentrum auch an einer strukturierten und effektiven Kooperation zwischen ambulanter und stationärer Versorgung, um damit die Überlebensrate bei Brustkrebs und die Zahl brusterhaltender Therapien deutlich zu erhöhen. Für die Patientinnen bedeutet dies eine frühzeitige Diagnose durch erfahrene niedergelassene Fachärzte und eine rasche und abgestimmte Weiterbehandlung durch Klinikärzte im interdisziplinären Kontakt sowie eine optimale Therapie, die für alles Notwendige sorgt.
 
Jährlich 500 Patientinnen behandelt das Brustkompetenzzentrum inzwischen. Tendenz: steigend. Angesichts dieser erschreckend hohen Zahl ist es dem Chefarzt umso wichtiger, die Patientinnen „an die Hand zu nehmen“ und von der frühestmöglichen Diagnostik bis hin zur Nachsorge umfassend und professionell zu betreuen. Jede Erkrankte erhält deshalb einen individuellen Behandlungsplan mit den für sie angezeigten modernsten Therapieverfahren.
 
Für Prof. Jackisch ist es sehr wichtig, dass Brustkrebs, wie viele andere Krebserkrankungen auch, von Anfang an systemisch angegangen wird. Daher werden alle beteiligten Fachrichtungen (Gynäkologie, Radiologie, Pathologie, Strahlentherapie und Ambulante Onkologische Zentrum) in die Therapiefindung mit einbezogen. Und keinesfalls darf die Seele vergessen werden, denn für jede Patientin ist die Diagnose ‚Krebs’ zunächst immer ein großer Schock. Daher benötigen sie und ihre Angehörigen so schnell wie möglich psychische Hilfe. Die Erkrankung muss positiv angegangen und als eine Herausforderung begriffen werden, der man sich zusammen mit der Familie stellt. Deshalb wird in der Regel bereits bei der Diagnosestellung die Psychoonkologin Dr. Lida Schneider mit einbezogen. Bereits während der Behandlungsphase können Patientinnen die Beratungsangebote des am Sana Klinikum angesiedelten „Zentrums für Beratung und Entlassung“ (ZBE) in Anspruch nehmen – z.B. zu geeigneten Hilfsmitteln – das sich auch um Fragen der späteren Reha-Maßnahmen kümmert.

Unbedingt erforderlich ist für den versierten Chefarzt die Teilnahme der betroffenen Frauen am „Disease Management Programm“ (DMP) zur verbesserten Behandlung von Brustkrebs – ein Programm das auch in Hessen zwischen den Krankenkassen, den Brust-Kompetenzzentren und dem Berufsverband der Frauenärzte e.V. vereinbart worden ist. Die Patientinnen haben so die Chance aktiv an ihrer Therapie mitzuwirken und können somit wesentlich zum Erfolg ihrer eigenen Behandlung beitragen: Wichtige Bausteine sind dabei die Vereinbarung individueller Therapieziele und die Teilnahme an intensivierter Patienteninformation und -beratung (z.B. über Schulungen und Präventionsangebote) sowie die Teilnahme an regelmäßigen Verlaufskontrollen.

Im Umkehrschluss werden alle im DMP-Programm gesammelten Daten in standardisierter Form zur Qualitätssicherung gesammelt, von Krankenkassen und Kassenärztlichen Vereinigungen ausgewertet und veröffentlicht. Demnächst werden die deutschen DMP-Daten der letzten fünf Jahre publiziert, bei der Daten von 10.000 Patientinnen untersucht und verglichen worden sind. Hierbei wird ersten Informationen zufolge Hessen mit seinen Therapieerfolgen weit über dem Durchschnitt hinaus liegen, was insbesondere für junge Patientinnen von Vorteil ist.

Doch zum Therapieerfolg gehört, dass die Patientinnen umfassend über ihre Erkrankung aufgeklärt sind. Deshalb zählt Aufklärungsarbeit für Prof. Jackisch mit zu den wesentlichen Aufgaben des Brustkompetenzzentrums, das deshalb nicht nur Informationstage für Patientinnen sondern Vorträge und Fortbildungsveranstaltungen für niedergelassene Ärzte anbietet. Letztes Jahr habe sich das Offenbach Brustkompetenz-Zentrum dem Frankfurter Verbund – ein Zusammenschluss aller Frankfurter Krankenhäuser - angeschlossen und erarbeitet gemeinsamen Fortbildungsveranstaltungen, damit künftig auch stadtübergreifend homogene Informationen an die Patientinnen weitergegeben werden können. Die Koordination der DMP Kliniken im Rhein-Main Gebiet haben derzeit Prof. Dr. med. Volker Möbus (Klinikum Frankfurt-Höchst) und Privatdozent Dr. Marc Thill (Agaplesion Markus Krankenhaus).

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