Jedes Jahr machen weltweit im November verschiedene Organisationen auf die Belange von Frühgeborenen aufmerksam, so auch das Sana Klinikum in Offenbach: Das interdisziplinäre Team aus Sozialarbeitern, Psychologen, Pflegenden und Ärzten innerhalb der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin organisiert bereits seit mehreren Jahren einen „Frühchentreff“ und lädt Eltern und deren Kinder, die als „Frühgeborene“ zur Welt kamen, zum Austausch bei Getränken, Kuchen und Brezeln ein. „Dieses Jahr waren es über 50 Kinder, die mit ihren Eltern zu unserem Treff kamen, bei dem die Kinder in einer extra eingerichteten Spielecke sich gemeinsam beschäftigen konnten.
Das große Interesse zeigt, wie wichtig das Thema ist“, bestätigen Judith Jochim und Matthias Engler, leitende Ärzte der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin und Stefanie Niebauer, Fachkinderkrankenschwester und pflegerische Leitung der Neonatologie.
Zu den Gästen gehört auch Familie S., ihre Tochter kam vor drei Jahren mit 660 Gramm Körpergewicht 23 Schwangerschaftswochen und 2 Tagen auf die Welt und demnach 17 Wochen zu früh. In den ersten Tagen und Wochen und nach einer Herz- und Augenoperation mussten die Eltern zunächst sehr um ihre Tochter bangen. „Am Anfang haben wir gezweifelt und hatten große Angst“, berichtet der Vater. Doch die Operationen verliefen gut und der Zustand ihres frühgeborenen Kindes verbesserte sich zunehmend. „Schnell überwog dann die Hoffnung.“ Heute strahlen die Eltern und ihre Tochter um die Wette. Der Vater betont vor allem die kompetente Arbeit der Ärzte und Stationsmitarbeiterinnen, die sich um das Frühgeborene, aber auch die Familie kümmerten. „Nicht nur für unsere kleine Tochter war das eine extrem belastende Situation, sondern auch für uns Eltern. Wir sind dankbar, dass wir mit unseren Sorgen, Ängsten und Fragen nicht alleine gelassen wurden und jederzeit viel Unterstützung bekamen.“ Deshalb freut sich die Familie, am Aktionstag im Sana Klinikum Offenbach einige bekannte Gesichter wieder zu treffen.
Wie Familie S. geht es in jedem Jahr rund 11.0000 Familien in Deutschland. So viele Frühchen kommen jährlich vor der 32. Schwangerschaftswoche auf die Welt. Vor der 37. SSW werden in Deutschland mehr als 65.000 Kinder geboren.
Die Überlebenschancen von Frühgeborenen sind dank der modernen neonatalen Intensivmedizin in den letzten Jahren deutlich gestiegen; selbst Kinder, die mit weniger als 1000 Gramm auf die Welt kommen, überleben zu mehr als 80 Prozent, wenn sie in gut ausgestatteten Perinatalzentren betreut werden.
Das Sana Klinikum in Offenbach betreut als Perinatalzentrum der höchsten Versorgungsstufe Frühgeborene ab der 22. SSW. Im letzten Jahr wurden hier 41 Kinder unter 1500 g und insgesamt 181 Kinder vor der 37. SSW versorgt. Am Weltfrühgeborenentag zu sehen, wie sich die ehemaligen Frühgeborenen entwickelt haben ist nicht nur für die Eltern und Geschwister, sondern auch für das multiprofessionale Behandlungsteam eine große Freude. Dies hat man am heutigen Weltfrühgeborenentag deutlich wahrnehmen können.