Offenbach

Staatsminister Stefan Grüttner übergibt Fördermittelbescheid

Förderung des Neubaus der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie

Der Baubeginn für ein neues Gebäude der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie auf der Fläche des früheren Hubschrauberlandeplatzes ist für das Sana Klinikum Offenbach ein großes Stück näher gerückt, nachdem das Land Hessen die Förderung des Neubaus mit 8,5 Millionen Euro beschlossen hat.  Der Hessische Staatsminister für Soziales und Integration, Stefan Grüttner, hat den entsprechenden Fördermittelbescheid an Geschäftsführer Sascha John am Mittwoch offiziell überreicht.

„Schon im Rahmen der Planungen für den Neubau des Haupthauses war auch ein neues Gebäude für die Psychiatrische Klinik des Offenbacher Sana Krankenhauses angedacht, das den modernen Anforderungen an eine solche Fachklinik entspricht“, erinnerte Offenbachs Bürgermeister, Peter Schneider, an die ersten Überlegungen zur Notwendigkeit des Neubaus.

Die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie ist in Altbauten  untergebracht, die stark sanierungsbedürftig sind. Zuschnitt und Konfiguration der Räumlichkeiten sind nicht mehr dazu geeignet, auch in Zukunft das ärztliche und pflegerische Konzept einer zeitgemäßen Psychiatrie umzusetzen. Folglich müssten beide Gebäude grundsaniert und ihre Räume umfassend neu zugeschnitten und ausgestaltet werden. Eine solche Maßnahme würde jeden vertretbaren Finanzrahmen sprengen. „Der Neubau eröffnet uns die langersehnte Perspektive einer modernen Psychiatrie, mit der wir die Betreuung psychisch kranker Menschen in der Stadt Offenbach und der Region auf höchstem medizinisch-therapeutischen Niveau sichern und weiter optimieren wollen. Gleichzeitig sorgen wir für effizientere klinikinterne Arbeitsabläufe, die mit den personellen und materiellen Ressourcen sparsam umgehen“, erläutert Geschäftsführer Sascha John die Entscheidung von Sana Offenbach, das Neubauprojekt in Angriff zu nehmen.

Als Überbringer des Landesfördermittel-Bescheides über 8,5 Millionen Euro für den 16,85  Millionen Euro teuren Neubau der Psychiatrie verweist der Staatsminister Grüttner auf den weiter steigenden Bedarf an stationärer und teilstationärer Betreuung für Menschen mit psychiatrischen Erkrankungen: „Ein solcher Neubau ist kein Luxus. Immer mehr Menschen benötigen stationäre, therapeutische Hilfe. Die steigenden Fallzahlen stellen die Psychiatrischen Einrichtungen in Hessen vor neue Herausforderungen, zumal die Hilfebedarfe gleichzeitig  immer komplexer werden. Die Landesregierung sieht in der Offenbacher Klinik einen wichtigen Bestandteil der modernen und gemeindenahen psychiatrischen Gesundheitsversorgung für Stadt und Region und hat deshalb die Förderung des Neubaus mit vierzig Prozent der geplanten Baukosten beschlossen.“ 

Die Arbeiten an dem dreigeschossigen Gebäude in L-Form sollen voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2017 beginnen, wenn der alte Zentralbau zum Teil abgerissen ist. Mit einer Fertigstellung ist dann 2020 zu rechnen. Die neuen, auf vier Pflegestation verteilten Patientenzimmerwerden mit einer eigenen Toilette und Dusche ausgestattet und in einem hellen, freundlichen Ambiente gehalten sein. Es wird 14 Einbettzimmer (davon vier behindertengerecht) und 38 Zweibettzimmer sowie vier Kriseninterventionszimmer geben. Im Erdgeschoss verteilen sich die 15 Therapieräume auf die Bereiche Ergo- und Physiotherapie, Tagesklinik und vier Pflegestationen.

Chefarzt Dr. Till Glauner freut sich, über das Neubauvorhaben und die Förderung durch das Land:  „Wir sind alle sehr glücklich, dass die Zeit des bloßen Wunschdenkens blad vorüber sein wird und wir ab dem nächsten Jahrzehnt unter optimalen baulichen Voraussetzungen arbeiten können. Das spornt uns an, bis zur Fertigstellung des Neubaus auch unter ungünstigeren Rahmenbedingungen uneingeschränkt für unsere Patienten dazu sein und unser erfolgreiches gemeindenahes  Betreuungs- und Behandlungskonzept weiter zu entwickeln.“

Die Klinik für Psychiatrie ist mit 90 Plätzen die größte Fachabteilung des Sana Klinikums. Jährlich werden hier vollstationär rund 1.800 Patienten behandelt. Das Arbeitsprinzip der Klinik „Denken und Handeln in vernetzten Systemen“  verknüpft die stationäre Behandlung und die Kooperation mit niedergelassenen Ärzten eng mit der

Vor- und Nachsorge, der Arbeit mit Angehörigen, Wohnheimen und Werkstätten und öffnet die Klinik zur Bevölkerung hin. Die Klinik deckt das ganze Spektrum psychiatrischer Erkrankungen bei Erwachsenen ab und behandelt ihre Patienten im Sinne des „Heimatstationsprinzip“ auf den Grundlagen der therapeutischen Gemeinschaft mit Diagnosen- und Altersmischung.

In der Akut-Tagesklinik werden bis zu 20 Patienten, die zuhause übernachten, tagsüber teilstationär behandelt. Eine Aufnahme ist meist ohne Wartezeiten kurzfristig als Alternative zu einer vollstationären Behandlung möglich. In der Tagesklinik werden alltagsnahe Situationen geschaffen, in denen Patienten ihre verloren gegangenen Fähigkeiten wieder neu lernen und reaktivieren können. Dies gelingt  zum Beispiel mit Hilfe von zielorientiertem Arbeiten mit unterschiedlichen Medien (Ergotherapie), der Einübung alltagspraktischer Fähigkeiten (handlungsorientierte Gruppen) und der Übung im Austragen von Konflikten in beschütztem Rahmen und im angstfreien Vertreten der eigenen Meinung (sozial-kommunikative Gruppen).

Die Psychiatrisch-psychotherapeutischen Institutsambulanz (PIA) betreut jährlich 2400 Patienten und bietet Behandlungen als Übergang von der (teil)stationären zur ambulanten Behandlung bei niedergelassenen Ärzten an. Behandelt werden hier psychiatrisch schwerst und chronisch Erkrankte, die ein multidisziplinäres Behandlungsangebot durch Fachärzte, Psychologen, Krankenpfleger, Ergotherapeuten, Physiotherapeuten und Sozialarbeiter benötigen.

In der Notfallambulanz rund um die Uhr können Menschen in seelischen krisen- und Notfallsituationen den psychiatrischen Bereitschaftsdienst der Klinik zu jeder Uhrzeit in Anspruch nehmen, wenn ihr Hausarzt oder behandelnder Facharzt nicht erreichbar ist.




Pressekontakt:

Marion Band

Telefon:069 8405-4568
Telefax:
 069 8405-4671

E-Mail: Marion.Band@Sana.de