Offenbach

Physiotherapeutin Monika Kunert verabschiedet sich in den

Fast vier Jahrzehnte im Offenbacher Krankenhaus

Im Sozialpädiatrischen Zentrum (SPZ) des Sana Klinikums Offenbach wird man ihre berufliche Kompetenz, ihr Engagement für Kinder und nicht zuletzt auch ihr ansteckendes Lachen vermissen, das sie in den vielen Jahren nie verloren hat. Schon früh wollte sie mit Kindern arbeiten und deshalb Kindergärtnerin werden, was unsinnigerweise an einer fünf in Englisch im Abschlusszeugnis scheiterte. Die Ausbildung zur Arzthelferin erwies sich dann auch sehr schnell als Notlösung, sodass sich Monika Kunert zur Physiotherapeutin ausbilden ließ und damit einen ebenbürtigen Traumberuf gefunden hatte: Jetzt war ihr Ziel, direkt mit Kindern zu arbeiten, zum Greifen nahe war.

Allerdings war dafür in Offenbach kein Arbeitsplatz zu finden, weshalb sie drei Jahre lang in der Taunusklinik Falkenstein arbeitete und sich immer nach ihrer geliebten Heimatstadt Offenbach zurücksehnte. „Dort konnte ich unmöglich bleiben, denn ich bin einfach ein echtes Offenbacher Mädchen. Also hab ich spontan eine Initiativbewerbung ans Stadtkrankenhaus geschickt – und hatte Erfolg. Ich konnte in der damaligen Risikosprechstunde der Kinderklinik loslegen und habe meine Entscheidung niemals bereut.“

Anfangs war die Physiotherapeutin für die stationären und ambulanten kleinen Risikopatienten zuständig und übernahm auch die schwierigen Übungen mit den ganz kleinen Frühchen. So hatte auch Dr. Matthias Bollinger als Leiter des SPZ allen Grund, Monika Kunert für ihr unermüdliches, hochkompetentes Engagement zu danken: „Sie hat, oft über Jahre hinweg, unzählige motorisch entwicklungsgestörte Säuglinge und Kinder physiotherapeutisch behandelt und mit ihrer warmherzigen Art bei jedem Kind versucht, das optimale Behandlungsergebnis herauszuholen. Ihr Spezialgebiet, die Vojta-Therapie, hat ihr geholfen, Auffälligkeiten der Muskelverspannung, Muskeltonusstörungen, Überstreckungs-Tendenzen, Asymmetrien (Schiefhalten) und vor allem auch neurologischen Auffälligkeiten wie Spastiken erfolgreiche zu Leibe zu rücken.“

Kunerts Arbeitsumfeld hat sich in den vierzig Jahren stark verändert, ihre Freude am Beruf ist aber gleich geblieben, besonders bei der multikulturellen Arbeit: Die Kinder sind phantastischer Weise alle gleiche. Der Umgang mit ihren Eltern aber hat mir wertvolle Einblicke in die unterschiedlichsten Nationalitäten und ihre Lebensformen ermöglicht, wofür ich sehr dankbar bin.“

Was sie jetzt mit ihrer Freizeit anfangen wird, weiß sie sehr genau: „Ich bin eine Stromerin und brauche keine Reisen in die Ferne. Ich werde weiterhin den Offenbacher Wochenmarkt und den Flohmarkt besuchen, meine ehrenamtliche Arbeit in der katholischen Gemeinde der Marienkirche fortsetzen und endlich mal meine Wohnung in Ordnung bringen. Ich kann jetzt mein Leben nach meinem eigenen Rhythmus leben und genießen – was will man mehr?“

Marion Band

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