Offenbach

Sana Klinikum achtet auf maßvollen Antibiotika-Einsatz

Europaweite Initiative für erhöhte Patientensicherheit in Krankenhäusern


Der 5. Europäische Tag zur Sensibilisierung für Antibiotikaresistenzen (Antibiotic 5.Awarness Day) ermahnt am 18. November zu einem vernünftigen und ausgewogenen Einsatz von Antibiotika in Krankenhäusern, damit krankheitsverursachende Bakterien weniger Resistenzen gegen die Antibiotika entwickeln können. Der zuständige Hygieniker des Sana Klinikums Offenbach, Dr. Jörg Schulze vom Institut für Hygiene, begrüßt diese europaweite Initiative.“ Als Sana Klinikum achten wir schon seit Jahren darauf, Antibiotika nur in wichtigen Fällen einzusetzen, und haben damit die Patientensicherheit in unserem Hause deutlich erhöht.“

Als Bereichsleiter „Hygiene und Infektiologie“ bietet Prof. Heinrich Konrad Geiss für den gesamten Sana-Konzern das Antibiotic-Stewardship-Programm (ASB) in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie an, das bereits 39 Sana Ärzte und –Apotheker absolviert haben – drei alleine kamen vom Offenbacher Klinikum.

„Der nächste Kurs mit 25 Teilnehmern hat wieder begonnen“, erläutert Prof. Geiss das Fortbildungsprogramm. „Für uns ist dieser Aspekt des Medikamenteneinsatzes besonders wichtig, weil immer noch viel zu oft mit der Antibiotika-Kampagne auf Spatzen geschossen wird, zum Beispiel bei Erkältung oder Grippe“, betont Funktionsoberärztin Isabella Haacke der Chirurgischen Klinik I. Sie ist Fachärztin für Chirurgie mit Spezialgebiet chirurgische Intensivmedizin und hat den speziellen Kurs bereits absolviert. „Diese Erkrankungen werden durch Viren verursacht. Werden sie mit Antibiotika bekämpft, nützt das gar nichts, schadet aber umso mehr: die körpereinen Bakterien werden resistent gegen diese Medikamente, und wenn ernsthafte Krankheiten entstehen, können wir sie nur noch unter erschwerten Bedingungen oder überhaupt nicht mehr behandeln.“

Um derart gefährlichen Nebenwirkungen vorzubeugen, werden den medizinischen und pharmazeutischen Kursteilnehmern in 160 Stunden praxisrelevante Informationen und Fertigkeiten vermittelt, die sie in ihren Praktikumsarbeiten im abschließenden vierten Kurs-Modul präsentieren müssen. Dabei geht es u.a. um unterschiedliche Ansätze, mit denen sie das Antibiotic Stewardship-Programm in ihren Kliniken einführen und umsetzen können. „Der Kurs ist ganz auf den praktischen Nutzen im Sinne verbesserter Behandlungsqualität ausgerichtet, betont Haacke. „Jede unnötige Antibiotika-Gabe schadet den Patienten und erhöht das Risiko für die Bildung weiterer Resistenzen.“

Die bisherigen Absolventen des zertifizierten Kurses sind damit die ersten speziell ausgebildeten Antibiotika-Experten im Verbund der Sana-Kliniken, die künftig alle über in eigenes interdisziplinäres ABS-Team verfügen werden. Deren Aufgabe ist es, den Antibiotika-Einsatz bei den Patienten laufend zu verbessern, das Resistenz-Risiko zu minimieren und die Chance zu erhöhen, dass Patienten auch künftig noch erfolgreich mit Antibiotika behandelt werden können.

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