Offenbach

Krankenhausapotheke mit neuem Leiter

Dr. Warlich übernimmt die Cheffunktion von Wolfgang Kräuter

Es war ein reibungsloser, fließender Übergang: seit 1. Juli hat Dr. Rüdiger Warlich, Fachapotheker für Klinische Pharmazie, die Nachfolge von Wolfgang Kräuter als Chefapotheker des Sana Klinikums Offenbach übernommen. Kräuter ist nach 37-jähriger Tätigkeit, zuletzt als kommissarischer Apothekenleiter, in den Ruhestand verabschiedet worden.

Der gebürtige Bochumer freut sich auf seine neue Aufgabe auf ihm wohlbekannten Terrain: „Seit 1. Juli 1992 – also seit genau 27 Jahren - arbeite ich in der Apotheke des Offenbacher Klinikums und kenne diese Abteilung wie meine Westentasche. Trotzdem ist die neue Funktion eine fachliche und persönliche Herausforderung, auf die ich mich freue und bei der ich mich auf ein Team von 21 motivierten und bestens qualifizierten Mitarbeitern verlassen kann.“

Dr. Warlich hat im Jahr 1984 sein Pharmaziestudium an der Johann Wolfgang Goethe- Universität in Frankfurt mit der Approbation zum Apotheker abgeschlossen. Zwischen 1985 und 1989 war er am Pharmakologischen Institut der Universität Frankfurt als Doktorand und anschließend bis 1992 in der Apotheke des Nordwestkrankenhauses in Frankfurt tätig.

Für Geschäftsführer Sascha John ist das reibungslose Funktionieren von Organisation und Logistik der Apotheke besonders wichtig: „Als erfahrener, langjähriger Mitarbeiter garantiert Dr. Warlich, dass wir unsere Patienten zu jedem Zeitpunkt schnell und hochwertig mit allen notwendigen Medikamenten und unsere klinischen Bereiche mit sämtlichen Verbrauchsgütern versorgen können. Zusätzlich gehört die gesamte Krankenhauslogistik mit allen Medikalprodukten zu seinem Verantwortungsbereich: Hier werden mehr als 900 medizinische Produkte von OP-Handschuhen, Kanülen, Pflastern und Schutzkitteln vorrätig gehalten. Zusätzlich werden fast 9.000 verschiedene Durchlaufartikel auf Anforderung für die Stationen bestellt.

Auch das Klinikpersonal profitiert von den Apothekenleistungen: „Dr. Warlich wird zuverlässig dafür sorgen, dass sich unsere Ärzte und Pflegekräfte mit allen Fragen zu Arzneimitteln, zur Arzneimitteltherapie sowie zu Medizin- und Pflegeprodukten an die Apotheke wenden können und von dort fachlich kompetenten Rat erhalten“, erläutert der Ärztliche Direktor, Prof. Dr. Norbert Rilinger. „Als Mitglied unseres interdisziplinären ABS-Teams (Antibiotic Stewardship) sorgt Dr. Warlich überdies für einen optimalen Antibiotika-Einsatz, damit schwere bakterielle Infektionen effektiv behandelt und Resistenzbildungen möglichst vermieden werden können. Unsere Ärzte erhalten wichtige Hinweise für einen verantwortungsvollen Antibiotika-Einsatz durch optimale Dosierung, die richtige Darreichungsform und eine sinnvolle Therapiedauer. Bei der großen Zahl älterer Patienten, die in vielen Fällen eine umfangreiche Hausmedikation einnehmen, muss zudem die Vermeidung von unerwünschten Interaktionen der Antibiotika mit den anderen Arzneimitteln im Auge behalten werden.“ Dr. Warlich ist ständiges Mitglied in Arbeitskreisen und Kommissionen des Klinikums, angefangen von der Arzneimittel-, Hygiene- und Transfusionskommission über den Wund- und Schmerzzirkel bis hin zur Antibiotika-Arbeitsgruppe.

Die Zentralapotheke bevorratet ständig über 1500 Arzneimittel, von A wie Antibiotika bis Z wie Zytostatika, außerdem Produkte zur Wundversorgung, Laborreagenzien, medizinische Gase, Diagnostika und vieles mehr. „Wenn Patienten besondere oder speziell dosierte Arzneimittel benötigen, fertigen wir diese individuell an. Dies gilt ganz besonders für Arzneimittel gegen Krebs, sogenannte Zytostatika, die wir unter sterilen Bedingen herstellen. Unsere eigene Sterilabteilung ist dabei unser qualitativ sensibelster Bereich“, erläutert Dr. Warlich. „Hier produzieren wir Arzneimittellösungen unter besonders reinen, kontrollierten Bedingungen. Außerdem stellen wir Arzneimittel her, die von der pharmazeutischen Industrie nicht angeboten werden, für die Therapie aber unbedingt notwendig sind. Dazu zählen beispielsweise Arzneimittel in niedrigen Dosierungen zur Behandlung von Säuglingen oder Lösungen für die Totale Parenterale Ernährung von Frühgeborenen.“ In Zahlen bedeutet das jährlich: mehr als 14.000 Zytostatika, 3.500 komplex zusammengesetzte parenterale Nährlösungen, 50.000 Ernährungskapseln, 4.500 sterile Antibiotikalösungen, 6.500 individuelle Wirkstoffkapseln, weiterhin Augentropfen, Salben und diverse Spezialarzneimittel.

Als Krankenhaus der Maximalversorgung muss das Sana Klinikum Offenbach jederzeit auf einen möglichen eintretenden Katastrophenfall vorbereitet sein. Hierzu gehört die umfangreiche Bevorratung von Medikamenten und Medizinprodukten in einem gesonderten Notfallbevorratungssystem, das von der Apotheke regelmäßig bestückt und überwacht wird.

Abteilungen der Krankenhausapotheke

  • Arzneimitteleinkauf- und versorgung
  • Logistik
  • Arzneimittelinformation
  • Pharmakologische und pharmaökonomische Beratung
  • Rezepturherstellung
  • Defektur und Sterilherstellung
  • Zytostatikazubereitung
  • Totale Parenterale Ernährung (TPN)

 

Marion Band
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