Offenbach

Prof. Stark erster Chefarzt der 1994 gegründeten Neurologischen Klinik

Doppeljubiläum am Sana Klinikum Offenbach

Im Monat Oktober 2014 kann die Neurologische Klinik des Sana Klinikums Offenbach ihr zwanzigjähriges Bestehen gleich doppelt feiern, denn auch ihr Chefarzt, Professor Dr. med. Erwin Stark, war von Anfang an mit dabei und blickt auf eine genauso lange Tätigkeit als Leiter der Neurologie zurück, die er in seiner Führungsposition eingerichtet und aufgebaut hat. 

In den zwanzig Jahren hat sich die anfängliche Bettenzahl  von 20 auf heute 80 Betten vervierfacht. Die Zahl jährlich stationär aufgenommener Patienten ist seit 1995 (1200) bis heute auf das Dreifache (3600) angewachsen. Diese große Patientennachfrage bestätigt die außerordentlich erfolgreiche Arbeit des Klinik-Teams mit seinen anfangs sechs (davon nur drei voll approbierten) und jetzt 20 approbierten Ärzten. „Dienstältester Arzt ist der Dr. Karl-Heinz Henn, leitender Oberarzt der Klinik“, betont Prof. Stark. „Er hat neben unserer früheren, ebenfalls langjährigen Kollegin Dr. Sabine Hoffmann, entscheidend zum Aufbau der Klinik beigetragen, die zwei Intensivbetten und  14 von der Deutschen Schlaganfallgesellschaft zertifizierte Stroke-Unit-Betten  für akute Schlaganfallbehandlungen bereit hält. Hier werden doppelt so viele solcher Patienten wie an der Frankfurter Uniklinik versorgt. Damit gehört Offenbach mit Darmstadt, Kassel und Wiesbaden zu den vier großen Neurologischen Zentren in Hessen und stellt gleichzeitig die größte Neurologie im gesamten Sana Konzern.

80 bis 90 Prozent der Neurologie-Patienten kommen über die Notaufnahme, wobei häufig Durchblutungsstörungen des Gehirns der Anlass sind. Die Klinik behandelt das gesamte Spektrum neurologischer Krankheiten wie Hirnhautentzündungen, Parkinsonsymptome und Multiple Sklerose.

Das Potential vom Klinikum Offenbach gleich erkannt

„Offenbach war mir zuvor vor allem als Standort des Wetterdienstes bekannt.  Bereits  bei meiner Bewerbung habe ich das enorme interdisziplinäre Potential des Offenbacher Klinikums mit seinen breit aufgestellten Internisten und  Kliniken, seiner Neurochirurgie und seiner Psychiatrie als optimale Basis zum Aufbau der Neurologie erkannt. Bereits damals war absehbar, dass die Zahl geplanter stationärer Untersuchungen zurückgehen würde, sodass wir uns von Anfang an auf die Versorgung akut-neurologischer Patienten ausgerichtet haben. Ziel war immer der rasche Abschluss der Akutbehandlung, da Patienten mit neurologischen Störungen von einer frühestmöglich begonnenen Rehabilitationsbehandlung erheblich profitieren. „Eigentlich sollte die Klinik früher eröffnen, aber die Papierplanungsphase hat damals sehr lange gedauert, bis Personalpläne, Ausstattung, Baupläne und Entwicklungsprognosen schließlich unter Dach und Fach waren. Dass die Genehmigung einer neuen Abteilung  damals dem Klinikum bei gedeckeltem Budget zusätzliche Erlöse brachte, hat die Entstehung der Abteilung  vor 20 Jahren begünstigt.“, erinnert sich Prof. Stark an die Anfänge seiner Klinik, als deren Chefarzt er im ersten Monat allerdings noch ohne Betten auskommen musste: „Aus meiner eigentlichen medizinischen Arbeit ist mein sehr stabiles Oberärzte-Team – drei Männer und eine Frau – nicht wegzudenken, auf das ich mich seit vielen Jahren verlassen kann und das auch entscheidend zu unserem sehr guten Arbeitsklima beiträgt.“

Individuelle Arbeitszeitmodelle sorgen für hohe Mitarbeiterkontinuität

Sorgen bereitet dem Chefarzt die Gewinnung neuer Ärzte: “Deutsche Bewerber sind rar. Zum Glück verfügt mein buntes Team aus Aserbaidschan, Kamerun, Türkei, Ungarn, Marokko und den Seychellen über die erforderlichen guten Deutsch-Kenntnisse. Unsere türkische Ärztin mit Abitur an einem deutschen Gymnasium in der Türkei spricht übrigens das beste Hochdeutsch von uns allen“, schmunzelt er.“ Auch Russisch und Französisch stehen als Sprachen zur Verfügung. Spaßeshalber habe ich den Einbürgerungstest probiert, im Gegensatz zu meinem Arzt  aus Kamerun habe ich ihn nicht fehlerfrei geschafft.“

Alle sind um optimale Betreuung ihrer Patienten bemüht – das bedeutet aber auch Wochenend- und Bereitschaftsdienste und Patientenbetreuung durch drei verschiedene Teams von der Intensivstation über die  Stroke-Unit bis zur Normalstation. Für die erstaunliche Kontinuität in seinem in Prof. Starks Team sorgen auch ungewöhnliche Arbeitszeitmodelle: „Wir versuchen, für jeden das bestmögliche Modell zu stricken. Dies betrifft insbesondere unsere Ärztinnen, die nach ihrer Mutterschutzzeit langsam wieder ins Berufsleben zurückkehren möchten. Mit individuellen Wiedereinstiegsmodellen können sie ihre Arbeitszeit optimal an die Betreuungszeiten ihrer Kinder anpassen. Einzige Voraussetzung: Eine Teilnahme an den Wochenend- und Bereitschaftsdiensten.“

Der gebürtige Stuttgarter Erwin Stark hat sein in Tübingen begonnenes Studium in Hannover fortgesetzt, weil dort ein themen- statt fachzentrierter Modellstudiengang angeboten wurde. In Hannover, wo er auch promoviert und sich habilitiert hat, nimmt er nach wie vor seinen Lehrauftrag wahr. Eigentlich wollte er Neuropathologe werden, entschloss sich aber nach 2000 Gehirn-Obduktionen zum künftigen Kontakt mit lebenden Menschen. Von seiner ärztlichen Tätigkeit in Hannover (1979-1994) hat er vor allem den damals neuen, zukunftsweisen Ansatz einer notfallversorgenden Neurologie mit nach Offenbach gebracht, der die seinerzeit vorherrschende stationäre Betreuung von Patienten ablösen sollte, die von niedergelassenen Nervenärzten überwiesen worden waren. „Die meisten neurologischen Kliniken haben in den 80er und 90er Jahren überwiegend elektive Patienten behandelt, während in Hannover die Behandlung von Akut-Patienten Standard war“, erläutert Prof. Stark. Diesen Ansatz brachte er mit Erfolg nach Offenbach, denn es war damals schon absehbar, dass die Abklärung vieler neurologischer Erkrankungen meist nur noch ambulant und nicht mehr stationär durchgeführt werden würde.

Prof. Stark, der seinen Wechsel in die Rhein-Main-Region trotz der Liebenswürdigkeit Hannovers mit seiner Grüngürtel-Lage nie bereut hat, lebt mit seiner Familie in Mühlheim.

 

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