Stefanie Richter, Zentrale Praxiskoordinatorin, und Indat Tas, Zentrale Praxisanleiterin, haben am Sana Klinikum Offenbach ein dezentrales Expertenteam von Pflegekräfte gebildet, um die Behandlung von Patienten mit chronischen Wunden zu verbessern. Dafür konnten sie jetzt auf dem Sana Pflegekongress in Berlin den seit 2016 jährlich verliehenen Sana Pflegeinnovationspreis aus der Hand von Dr. Jens Schick, Mitglied des Konzernvorstandes, und Helene Maucher, Bereichsleitung Unternehmensstrategie Pflege, entgegennehmen.
„Mit dem Pflegeinnovationspreis würdigt die Sana Kliniken AG kreative Konzepte von Pflegekräften, die den Arbeitsalltag verbessern und dadurch die Pflege entscheidend vorantreiben. Die Pflege lebt von den Menschen, die sich tagtäglich mit großem Engagement und herausragendem Einsatz um ihre Patientinnen und Patienten kümmern“, erläutert Dr. Schick das Ziel des Preises und hebt die Leistungen der beiden Offenbacher Pflegekräfte besonders hervor, die mit ihrem Team die Wundbehandlung komplett neu aufgestellt haben. „Das Innovative an dem Wundteam-Projekt ist die agile und interdisziplinäre Zusammenarbeit der medizinischen und pflegerischen Experten. Die strukturierte Kommunikation zwischen den Berufsgruppen läuft nicht nur schneller, sondern verbessert überdies die Qualität der Behandlung“, betont Pflegedirektor Nils Dehe, Sana Klinikum Offenbach.
Wachsende Zahl chronischer Wundpatienten
Das vor anderthalb Jahren entwickelte Projekt entstand, weil die Zahl der chronischen Wundpatienten in Krankenhäusern stetig ansteigt. Aus Sicht von Indat Tas und Stefanie Richter war es daher ein notwendiger Schritt, um die Betreuung und Versorgung der Patienten weiter zu fördern. Bei der Versorgung chronischer Wunden ist, neben einer Therapie der Grunderkrankung einer guten Wundversorgung, vor allem auch die Behandlung der Wundschmerzen wichtig. „Unser Ziel war es, die Pflegequalität für die Patienten mit chronischen Wunden kontinuierlich weiter zu entwickeln“, sagt Stefanie Richter, die seit 2017 im Sana Klinikum Offenbach arbeitet.
Zunächst haben Richter und Tas ein Expertenteam von Pflegekräften aus verschiedensten Fachbereichen gebildet. Alle im Team haben eine Zusatzqualifikation als Wundexpert:innen und blicken aus unterschiedlichen Fachbereichen auf die Wundheilung. „Der große Vorteil dieses gemischten Teams ist, dass jeder seine fachliche Perspektive in der Behandlung beisteuert“, verdeutlicht Indat Tas, die bereits auf eine 28-jährige Berufserfahrung im Klinikum zurückblicken kann. Darüber freut sich auch Pflegedirektor Nils Dehe: „Wir erhalten so ein ganzheitliches Bild zu Diagnosen, zu den Wundverhältnissen und auch zur Wundtherapie. Zudem ermöglicht das Zusammenspiel verschiedener Expertisen, neue und vereinfachte Arbeitsprozesse einzuführen – und das mit Erfolg: Inzwischen werden Wundpatient:innen bei uns deutlich schneller und noch zielführender behandelt.“
Mehr Lebensqualität für Patienten und Pflegekräfte
Aber nicht nur den Patientinnen und Patienten schenkt das Wundteam durch seine Arbeit mehr Lebensqualität. Auch die Pflegenden profitieren vom innovativen Ansatz der beiden Kolleginnen. So wurden die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Bereichen gefördert und klare Abläufe geschaffen.
Zu den Aufgaben der Wundexperten gehören insbesondere die Patientenberatung, Schulungen und Anleitungen sowie die Empfehlung und die bedarfsbezogene Durchführung der lokalen Wundtherapie. Um die Experten optimal zu integrieren, wurden Aufgaben neu definiert und Arbeitsprozesse entsprechend angepasst. Die beiden entwickelten ein digitales Wundkonsil, das sie im Rahmen des Projekts in das klinikinterne EDV-Informationssystem implementieren ließen. Über diesen Weg können behandelnde Krankenhausärzte das Expertenteam auch jederzeit hinzuziehen.
„Der Pflegeinnovationspreis anerkennt in besonderer Weise wichtige Weiterentwicklungen in der Pflegepraxis und macht diese Anstrengungen öffentlich sichtbar“, freuen sich die beiden Preisträgerinnen. Und der Erfolg gibt ihnen recht: Denn nicht nur die Behandlungsqualität wurde verbessert, auch von den Patient:innen kommt viel Lob. Helene Maucher, Bereichsleiterin „Strategie Pflege“ bei Sana, ist stolz darauf, dass außerdem die Ausbildung von dem Projekt der beiden Kolleginnen profitiert: „Das Wundteam ist bei Sana mittlerweile ein fester Bestandteil in der Ausbildung unserer Pflegekräfte und vermittelt ihnen alle wichtigen Grundlagen für dieses so wichtige Fachgebiet. Dadurch wird die Professionalisierung der Pflege insgesamt weiter vorangetrieben.“