Offenbach

Der erfolgreiche Neurochirurg vereint Fachkompetenz und Empathie

Chefarzt Privatdozent Dr. Peter. T. Ulrich feiert im Mai 20jähriges Dienstjubiläum

„Aus dem Gehirn entspringen alle Kulturleistungen des Menschen – Wissenschaft, Kommunikation, Technik, Kunst. Dieser Zusammenhang hat mich schon immer fasziniert, und deshalb versuche ich auch bis heute, Geistes- bzw. Gesellschaftswissenschaft mit Medizin zu verbinden.“ So beschreibt Privatdozent Dr. med. habil. Peter T. Ulrich, Chefarzt der Klinik für Neurochirurgie und Ambulanz am Sana Klinikum Offenbach, seine Motivation zum Medizinstudium. Eine Begeisterung, die man ihm auch noch zwanzig Jahren neurochirurgischer Chefarzttätigkeit noch unmittelbar anmerkt.

In Mühlheim am Main aufgewachsen – zwischenzeitlich drei Jahre in Rotterdam – hat Dr. Ulrich 1968 nach seinem Humanistischen Abitur am Offenbacher Leibniz-Gymnasium  nach seinem Facharztabschluss in Neurochirurgie und Neuropsychiatrie mit Forschungen zu Grundlagen des Hirnstoffwechsels und der Hirndurchblutung habilitiert. Die Berufung zum Neurochirurgie-Chefarzt ereilte ihn fast zeitgleich. „Ich habe in Offenbach eine Klinik vorgefunden, die sehr auf Schädel-Hirn-Traumen und Wirbelsäulenchirurgie ausgerichtet war. Elektive Hirneingriffe gab es kaum, der Kopf war also eher ausgeblendet.“

20 Jahre Auf- und Ausbauarbeit
Das Team des neuen Chefarztes hat sich inzwischen vergrößert, das medizinische Spektrum deutlich erweitert. 1999 hielt er seine Antrittsvorlesung als Privatdozent an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz, wo er, wie in Frankfurt, nach wie vor einen Lehrauftrag wahrnimmt. Seit 2010 hat er gleichzeitig auch die Chefarztfunktion an der Neurochirurgie des Darmstädter Klinikums übernommen, was zunächst als gemeinsames kommunales Projekt gedacht war. Dr. Ulrich hat dort eine Neurochirurgie mit 25 Betten aufgebaut, in Offenbach stehen ihm 48 Betten zur Verfügung – schon bei seinem Dienstantritt war Offenbach die größte hessische Neurochirurgie außerhalb eines Universitätsklinikums.

Über Patientenmangel kann sich Dr. Ulrich nicht beklagen: seine Klinik behandelt jährlich mehr als 1.300 Kranke und verfügt auch über eine Kassenambulanz, die jährlich von genauso vielen Patienten in Anspruch genommen wird. Auf Basis seiner umfangreichen wissenschaftlichen Arbeit hat Dr. Ulrich sein Spezialgebiet „Hirngefäßchirurgie“ in Offenbach sehr erfolgreich etabliert und um weitere Bereiche ergänzt: Interventionelle Neuroradiologie in Kooperation mit dem Nordwest-Krankenhaus in Frankfurt, Neurovaskuläre Chirurgie, Wirbelsäulen-Chirurgie und die Operationen bei Trigeminusneuralgie. Darüber hinaus kann die Neurochirurgie des Sana Klinikums Offenbach eine besondere Rarität vorweisen: mit ihrem Schwerpunkt „Pädiatrische Neurochirurgie“ gehört sie zu den wenigen Zentren, die in Deutschland neurochirurgische Eingriffe bei Kindern vornehmen.

Rasante Entwicklung neurochirurgischer Methoden
Die enormen Fortschritte seines Faches hat der Chefarzt stets aufgegriffen und praktisch umgesetzt: „Strategie und Technik neurochirurgischer Eingriffe haben sich ganz enorm weiterentwickelt. Zu den revolutionären Auswirkungen der Nachbarfächer, wie z.B. der Kernspintomographie können wir heute das Gehirn wunderbar abbilden und dies schon vor der Operation nutzen, so dass wir viel sicherer operieren können. Funktionsbesetzte Areale können wir bei der Operation schonen, weil wir bestimmte Gehirnfunktionen schon vorher geortet haben. Die für unsere Eingriffe maßgeblichen Faserbahnen und Tumorinfiltrationen können wir sehr präzise darstellen. Dreidimensionale Bilder helfen uns bei der Navigation in der Tiefe des Gehirns, weil wir den Eintrittswinkel unserer OP-Werkzeuge genau berechnen und punktgenau operieren können.“

Gegenüber den meist am handtellergroß geöffneten Schädel vorgenommenen, langen Operationen früherer Jahre, die große Wundflächen zur Folge hatten, wird heute in der Regel minimalinvasiv operiert: „Wir können mit unseren modernen, bajonettförmigen Instrumenten sehr kleine, ca. 1,5 cm lange Schädelöffnungen machen, wobei der Achsenknick des Instruments verhindert, dass die eigenen Hände das Gesichtsfeld verdecken. Bei den Hirnkammern operieren wir beispielsweise mit dem Endoskop, durch das wir mit einer Art Froschaugenperspektive einen großen Bereich sehen, Tumore entfernen und Membrane öffnen können. Ging es früher „nur“ ums nackte Überleben, können wir heute für eine gute Überlebens-Qualität sorgen. Schwierige Operationen dauern auch heute noch zwischen 10 bis 12 Stunden. Während das Team gewechselt wird, bleibt der Operateur bis zum Ende selbst am OP-Tisch, und zwar ohne Pause. Mein längster Eingriff hat geschlagene 18 Stunden gedauert“, schildert der Chefarzt seine Aufgaben am hochmodernen Operationstisch.

Respekt und ethische Verantwortung
Mit dem Patienten schließt Dr. Ulrich vorher ein therapeutisches Bündnis und macht alle emotionalen Ebenen zum Gesprächsthema. Kommunikation auf gleicher Wellenlänge ist angesagt, wenn eine Gehirnoperation als „legale Körperverletzung“ vereinbart wird. „Unser Gehirn repräsentiert unsere gesamte Persönlichkeit – damit ist es ein hochkomplexes Organ, das in der Natur absolut einmalig ist. Nur wer das akzeptiert, hat den nötigen Respekt vor dem Gehirn und damit vor seinem Patienten.“ Die ‚Conditio humana‘ als Grundlage und Daseinsbedingung des Menschen ist seine Dreidimensionalität aus Körper, Geist und Seele und bedeutet für den Chefarzt eine klar ethische  Verantwortung: „Nur die Neurochirurgie greift als einziges medizinisches Fach mit einem Schlag in alle drei Dimensionen ein. Ein kleiner Fehler genügt, und schon haben wir den Pateinten lebenslang gedächtnislos oder zum Invaliden gemacht.“

Das vertrauensvolle Zusammenleben mit seiner Familie – seine drei Sohne sind Architekt, Jurist und Neurochirurg geworden – und die Verbundenheit mit Offenbach bilden den persönlichen Hintergrund für Dr. Ulrichs anstrengenden Beruf: Bei meiner Chefarztbewerbung habe ich schon in Offenbach gelebt, da meine Frau Renate 1978 die allgemeinmedizinische Praxis ihrer Mutter in Bieber übernommen hatte. Jetzt sind wir 40 Jahre verheiratet, und damit bin ich sehr glücklich, zumal so etwas heute leider nicht mehr selbstverständlich ist.“


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