Offenbach

Pressemitteilung

Brustkrebs – Was tun?

Aktuelle Informationen rund um das Thema „Brustkrebs“

Jährlich 70.000 Frauen sehen sich in Deutschland mit der Diagnose „Brustkrebs“ konfrontiert – eine der häufigsten, aber nicht gefährlichsten Krebserkrankungen. Die besten Heilungschancen für das „Mammakarzinom“ bieten frühzeitige Diagnose und fachkundige Behandlung. Darauf macht seit über zehn Jahren der jährliche Brustkrebs-Tag im aufmerksam und thematisiert auch jetzt wieder Möglichkeiten zur Vorbeugung, Diagnose und Therapie auf aktuellstem Stand. Am Samstag, 8. Oktober, referieren zwischen 9 Uhr und 15 Uhr Experten in der Offenbacher IHK, Frankfurter Straße 90, und beantworten auch persönliche Anfragen zum Thema „Brustkrebs“. Betroffenen Patientinnen, Angehörigen und allen Interessierten bieten die Fachleute, moderiert von Chefarzt Prof. Jackisch und der Psychoonkologin Dr. Lida Schneider, Informationen aus erster Hand zu unterschiedlichen Schwerpunkten:

 

Neues aus der Therapie des Mammakarzinoms

Prof. Dr. med. Christian Jackisch, Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Leiter des Brustkrebszentrums und Vorsitzender des Hessischen Krebsgesellschaft e.V., geht in seinem Vortrag auf aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse in der Früherkennung und Therapie des Mammakarzinoms ein. So ist die Rate der Brusterhaltung heute bei rund 70 Prozent anzusiedeln, und die früher so gefürchtete radikale Entfernung der Achsellymphknoten wird bald der Vergangenheit angehören. Auch die Folgen der Chemotherapien haben sich komplett verändert: Übelkeit und Erbrechen gehören schon lange nicht mehr in das Nebenwirkungsprofil dieser Therapieformen. Die Einführung von Antikörpertherapien ist ein weiterer, aussichtsreicher Schritt in der Brustkrebsbekämpfung, sodass man von einem neuen „Zeitalter der individualisierten, maßgeschneiderten Therapie“ sprechen kann, die vielen Patientinnen und ihren Familien Mut machen sollte. Wenn eine Chemotherapie oder eine Antikörpertherapie erforderlich ist, wird diese möglichst bereits vor der Operation durchgeführt. Dadurch sind in bis zu 50 Prozent der Fälle die Karzinome zum Zeitpunkt der Operation schon nicht mehr nachzuweisen, was einen enormen Fortschritt darstellt.

 

Rehabilitation nach Brustkrebs

Diplom-Psychologin Ulrike Völkel und Diplom-Sozialpädagogin Sigron Scheer aus der Reha-Klinik Bellevue, Bad Soden–Salmünster, zeigen die typischen Etappen einer Krebsbeandlung auf, bei der sich der Körper des Patienten zunächst noch in einem „erstarrten Alarmzustand“ befindet . Danach gilt es, die neue Situation im Wechselspiel mit den eigenen Gefühlen in unterschiedlichen Phasen geistig-seelisch zu bewältigen: Wie finde ich mein „neues Ich“, neue Lebensfreude und -mut? Wie komme ich wieder in meine „eigene Haut“ zurück? Wie bewältige ich meinen Alltag? Und schließlich: wann und wie kann ich wieder in meinem Beruf arbeiten?

 

 Wie wichtig sind Bewegung und Sport bei einer Krebserkrankung?

Dr. Joachim Wiskemann NCT Heidelberg, Leiter der AG „Bewegung, Sport und Krebs", geht auf die oft unterschätzte positive Wirkung von Sport bei Krebserkrankungen und –therapien ein und wird aufzeigen, wie wichtig Sport als Eigenbeitrag für den Heilungsprozess sein kann. Denn eine kontrollierte sportliche Betätigung reduziert und mildert oder verhindert sogar nachweislich die Nebenwirkungen einer Krebstherapie. Sport verbessert die Lebensqualität der Betroffenen und steigert deren Leistungsfähigkeit.

 

Ernährung

Die Diagnose Brustkrebs verunsichert viele Frauen auch hinsichtlich ihrer Essensgewohnheiten: Sollte man sie beibehalten oder könnte eine Umstellung den Heilungserfolg verbessern? Welche gesunde Ernährung ist bei Brustkrebs richtig? Was ist in dieser Situation wirklich hilfreich? Hilft eine spezielle Diät? Können Nahrungsergänzungsmittel die Therapie unterstützen? Was mache ich gegen eine Nährstoffunterversorgung? Diplom-Oecotrophologin Ulrike Gonder (Hünstetten) wird auf die wichtige Rolle einer ausgewogenen und ausreichenden Ernährung im Heilungsprozess von Krebserkrankungen eingehen und aufzeigen, wie man mit einer abwechslungsreichen Kost den Behandlungsprozess positiv beeinflussen und die Nebenwirkungen einer Chemotherapie abmildern kann, wie zum Beispiel Übelkeit, Durchfall oder eine ungewünschte Gewichtsabnahme. 

 

Lesung: „Brüste umständehalber abzugeben“

Die Autorin Nicole Staudinger wird aus ihrem autobiographischen Buch „Bürste umständehalber abzugeben“ lesen. Sie war 32 Jahre alt, als sie einen Tumor in ihrer Brust ertastete und schließlich erfuhr, dass es sich um eine hoch aggressive Art handelte und sie unter derselben genetischen Vorbelastung wie Angelina Jolie litt. Die junge Mutter von zwei Kindern hatte sich gerade selbstständig gemacht, und die Erkrankung passte deshalb so überhaupt nicht in ihr Leben. Auf humorvolle und mitreißende Art berichtet sie in ihrem Buch, wie sie mit ihrer Familie gegen den Krebs ankämpft. Natalie Kriwy stellt ihr Fotobuch vor, das aus eigener Betroffenheit entstanden ist, anschließend wird Nicole Beste-Fopma zur Diskussion mit dem Publikum anregen.

Alle beteiligten Fachleute stehen für Fragen, die Ärzte des Brustzentrums für  persönliche Gespräche gerne zur Verfügung. In Kaffee- und Mittagspause ist für das leibliche Wohl gesorgt. Für weitere Informationen lohnt sich ein Besuch der Ausstellung im Foyer. Die Besucher können sich dort über Selbsthilfegruppen, Rehabilitationsangebote, sanitäre Hilfsmittel und Modeaccessoires bis hin zu Klangtherapie und Naturheilverfahren informieren.

Pressekontakt:

Marion Band

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