Offenbach

Sana Klinikum Offenbach bietet Hilfe für Eltern und Kinder

Bauchschmerzen bei Kindern: Was tun?

  • Termin: Mittwoch, 18. Juni 2014, 16:00 Uhr
  • Ort: Helmut-Nier-Saal, Ebene 0, Klinik-Neubau
  • Referentin: Dr. Judith Jochim
  • Oberärztin der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin


Zu einem Informationsnachmittag rund um das Thema „Bauchschmerzen“ lädt die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des Sana Klinikums Offenbach alle interessierten Eltern gemeinsam mit ihren Kindern ein. Am Mittwoch, den 18. Juni stehen die vielfältigen Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten  im Mittelpunkt informativer Vorträge, praktischer Ratschläge und spielerischer Angebote, die von Oberärztin Dr. Judith Jochim auf Grundlage ihrer langjährigen Erfahrungen mit Kindern, die unter Bauchschmerzen leiden, erarbeitet worden sind.

Die Kindernotfall-Ambulanz des Sana-Klinikums sorgt rund um die Uhr dafür, dass den Kindern rasch geholfen wird. „Die Klinik hält engen Kontakt zum niedergelassenen Kinderarzt, der für die Eltern der primäre Ansprechpartner sein sollte“ erläutert Chefarzt Prof. Markus Rose; „So können Kinderarzt, Klinik und Familie die für die Kinder richtige Entscheidung gemeinsam  treffen.“
Für besondere Fälle chronischer oder unklarer  Bauchschmerzen kann der Kinderarzt in unsere besondere „Bauchschmerz-Sprechstunde“ überweisen, wo die Magen-Darm-Experten Dr. Hans-Georg Posselt und  Dr. Judith Jochim  weitere Weichen stellen.

Häufig stellen besorgte Eltern ihr Kind Prof. Rose und seinem Team mit der Befürchtung vor, es könnte an einer Blinddarmentzündung erkrankt sein und müsse operiert werden. „Dies ist aber nur ganz selten der Fall“, kann Prof. Rose beruhigen. „Denn gerade Kleinkinder projizieren Schmerzen, die anderweitig – z. B. durch eine Halsentzündung - verursacht worden sind, auf die Bauchregion, sodass unter den Drei- bis Siebenjährigen jedes fünfte Kind an mehr als zwei Schmerzepisoden im Vierteljahr leidet. Ältere Kinder und Jugendliche klagen demgegenüber häufig über Kopfschmerzen, während Bauchschmerzen an zweiter Stelle rangieren“.

Einfache Bauchschmerzen einfach behandeln

Ein Kind, das immer wieder über Bauchschmerzen klagt, sich dabei aber eines guten Allgemeinzustandes erfreut, Appetit hat und vergnügt umherspringt, ist mit Sicherheit nicht schwer erkrankt. Selbst wenn ein akuter einfacher Magen-Darm-Infekt vorliegen sollte,  ist dieser jenseits des Säuglingsalters meistens nur lästig, ansonsten aber harmlos. Linderung versprechen einfache Maßnahmen: in der Akutphase hilft eine in der Apotheke rezeptfrei erhältliche Elektrolyt-Trinklösung zum schluckweisen Einnehmen, die den Salz- und Wasserverlust ausgleicht. Die bewähre Wärmflasche lindert ebenfalls Beschwerden, sollte aber zum Schutz vor Verbrühungen nur mit handwarmem Wasser gefüllt werden. Auch ein Kirschkernkissen sollte nur schwach temperiert sein. Erbrechen und Durchfall klingen häufig rasch ab, sodass keine besondere Diät zu empfehlen ist. Da Bauchschmerzen in den meisten Fällen ganz von alleine wieder abklingen, sollten Medikamente gegen Erbrechen (Saft, Tabletten, Zäpfchen) nur in Ausnahmefällen und auf Veranlassung des Kinderarztes verabreicht werden.

Vollkommen anders ist die Situation zu beurteilen, wenn das Kind an Gewicht verliert, hoch fiebert, blass aussieht, anhaltend erbricht und dünne, wässrige oder gar blutige Stühle ausscheidet. Dann sollte man so schnell wie möglich den Kinderarzt, den kinderärztlichen Notdienst oder die Kinderambulanz des Sana Klinikums aufsuchen, denn hinter diesen Warnsymptomen können sich ein schwerer Magen-Darm-Infekt, ein Darmverschluss, eine Blinddarmentzündung, eine chronische entzündliche Darmerkrankung oder eine Nahrungsmittelunverträglichkeit verbergen.

Bauchschmerzen, die – ohne diese Warnsymptome – immer wiederkehren, können durch eine Verstopfung verursacht sein. Die Eltern sollten den Stuhlgang des Kindes genau beobachten und den Kinderarzt informieren, wenn er zu selten, zu fest oder von wechselnder Beschaffenheit ist. Hilfreich sind hier regelmäßige Notizen in einem „Symptomtagebuch“.

Unverträglichkeiten von Frucht- oder Milchzucker können ebenfalls Bauchschmerzen auslösen. Nach ein bis zwei „Testwochen“ ohne die betreffenden Lebensmittel lässt sich feststellen, ob die Schmerzen so gelindert werden können. Gewarnt werde muss jedoch von unkontrollierten, langfristigen und einseitigen Diät-Maßnahmen, mit denen es schnell zu einer schädlichen Unterversorgung mit wichtigen Vitaminen und Spurenelementen kommen kann.

Scheiden Verstopfung oder Unverträglichkeiten als Schmerz-Ursachen aus, können gesund wirkende Kinder mit leichten bis mittelstarken Schmerzen im Nabelbereich, ohne besondere Warnsymptome, möglicherweise an einem kindlichen „Reizdarmsyndrom“ leiden, das auf überempfindliche Schmerznerven im Darm zurückzuführen ist: In Stresssituationen wie Aufregung, Angst, Ärger oder auch freudiger Erregung verstärken sich die Darmbewegungen und führen zu Schmerzempfindungen, manchmal auch zu weichem Stuhl. Hier helfen Beruhigung, Ablenkung und vor allem auch Vermeidung bzw. Reduzierung von Leistungsdruck.

Zur Vorbeugung gegen kindliche Verdauungsprobleme tragen eine ausgewogene, ballaststoffreiche und weitestgehend zuckerfreie  Ernährung sowie ausreichende Flüssigkeitszufuhr (Wasser, Tee, ab und zu Saftschorle) bei.

Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos – eine Anmeldung nicht erforderlich.

 

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