Offenbach

Akutes Nierenversagen

Was mit eher unauffälligen Symptomen wie Müdigkeit, Appetitlosigkeit und nachlassender Urinausscheidung beginnt, kann schnell bedrohlich werden: Akutes Nierenversagen erfordert schnelle, kompetente Intervention – ein Schwerpunkt der Medizinischen Klinik III von Sana Offenbach

Akutes Nierenversagen ist eine potentiell lebensbedrohliche Erkrankung, der oft unspektakuläre Symptome vorausgehen: starke Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit, geringe oder fehlende Harnausscheidung, Blutdruckanstieg und Wassereinlagerungen in den Beinen (Ödeme).In der Folge lagert sich das Wasser auch in anderen Organen, wie z.B. der Lunge ein, und es kommt zu verstärkter Atemnot. Die Nieren können das Blut nicht mehr reinigen, es sammeln sich Stoffwechselprodukte wie Kreatinin an, das Gleichgewicht der Blutsalze ist gestört und das Blut wird übersäuert.

Betroffen von einem – oft innerhalb weniger Stunden oder Tage entstehenden – akuten Nierenversagen sind immer beide Nieren. Ursache einer akuten Nierenschwäche können ein plötzlicher hoher Flüssigkeitsverlust (prärenales Nierenversagen), eine bakterielle Infektion, eine Autoimmunerkrankung oder Medikamente (intrarenales Versagen) sein. Aber auch  ein Urinaufstau in den ableitenden Harnwegen (postrenales Versagen) , z.B. durch eine Prostatavergrößerung kann die Ursache sein. Bei der Abklärung der Ursachen eines akuten Nierenversagens sind manchmal also mehrere Fachgebiete beteiligt.

Insbesondere Menschen mit Altersdiabetes oder unzureichend eingestelltem Bluthochdruck gehören zur Risikogruppe: Beide Erkrankungen führen oft unbemerkt zu einer chronischen Vorschädigung der Nieren. "Das menschliche Nierengewebe ist gut durchblutet, benötigt viel Sauerstoff und regeneriert nach einer schweren Schädigung nicht", erläutert Prof. Kirsten de Groot,  Chefärztin der Klinik für Nieren-, Bluthochdruck- und Rheumaerkrankungen am Sana Klinikum Offenbach.

 „Im Umkehrschluss treibt die zunehmende Nierenschädigung den Blutdruck nach oben, was wiederum die Nieren zusätzlich schädigt – ein sehr gefährlicher Prozess, der letztlich zum dauerhaften Nierenversagen führen kann. Unsere Aufgabe ist es, die Funktion der Niere wiederherzustellen, sie zu erhalten oder bei Bedarf vorübergehend oder dauerhaft mit Hilfe eines Dialyseverfahrens zu ersetzen.“
Wird ein akutes Nierenversagen schnell erkannt und liegt keine Vorschädigung vor, können sich die Nieren – auch nach einem fast vollständigen akuten Funktionsverlust – wieder  erholen. Doch so weit muss es erst gar nicht kommen: Prof. de Groot rät deshalb, einen Bluthochdruck rechtzeitig behandeln zu lassen, vorsichtig im Umgang mit rezeptfreien Schmerzmitteln und kritisch mit der Indikation für Untersuchungen mit Röntgenkontrastmitteln zu sein. Bei chronischen Erkrankungen, wie zum Beispiel Diabetes, Bluthochdruck, vom behandelnden Arzt regelmäßig die Nierenfunktion kontrollieren und bei längerer Medikamenteneinnahme eventuelle Nebenwirkungen auf die Nieren überprüfen. 

 

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