Anfang Oktober hat die neue Klinik für Adipositaschirurgie und Metabolische Chirurgie mit angegliedertem Adipositas-Zentrum des Sana Klinikums Offenbach ihren Betrieb aufgenommen. Die von Professor Dr. Rudolf Weiner, Facharzt für Viszeralchirurgie geleitete Klinik ist auf operative Gewichtsreduktion und Stoffwechselbehandlung mit minimal-invasiven Methoden spezialisiert und deckt das gesamte internationale Spektrum etablierter adipositas-chirurgischer Eingriffe ab, wie zum Beispiel Magenbänder, Magen-Bypassverfahren, Diversionen, Magenschrittmacher und Magenballons.
„Wir freuen uns, dass wir Prof. Weiner und einige seiner langjährigen, sehr erfahrenen Mitarbeiter für unser Haus gewinnen konnten. Mit Eröffnung der Klinik sind wir einen wichtigen Schritt in der Gesamtausrichtung des Sana Klinikums Offenbach ein deutliches Stück voran gekommen und haben für die strategische Weiterentwicklung im medizinischen Bereich ein wichtiges Ziel erreicht, um auch in Zukunft zu den modernsten Kliniken in der Wirtschaftsmetropole Rhein-Main zu gehören“, erläutert Geschäftsführer Sascha John die strategische Bedeutung der neuen Klinik für das Offenbacher Klinikum.
Für die im Erich-Rebentisch-Zentrum untergebrachte Klink mit aktuell 26 Betten hat Sana eine komplette Station renoviert und alle Vorkehrungen für übergewichtige Patienten getroffen. So erhielten die Zimmer breitere Betten und Stühle und eine spezielle Sanitäreinrichtung. Plangerecht zur ersten Oktoberwoche konnte das Team von Prof. Weiner mit den ersten Operationen beginnen. Aufgrund seines hervorragenden Renommees betreut Prof. Weiner Patienten aus vielen Nationen.
„Die am Sana Klinikum Offenbach praktizierte medizinische Interdisziplinarität ist ein großer Vorteil für unsere Arbeit“, so Prof. Weiner. „Wir finden hier alle notwendigen Kooperationspartner in einem einzigen Klinikum vor: Plastische Chirurgie, Medizinische Klinik I und II mit einem Diabetesschwerpunkt, Radiologie, Psychiatrie, Kinderklinik,
Physiotherapie, Ernährungsberatung, Anästhesie und viele weitere, sodass wir unsere Patienten kompetent am selben Ort mit einem breit angelegten, differenzierten Konzept aus mehreren medizinischen Disziplinen behandeln können.
Der rasante Anstieg des Adipositas-Syndroms in der Bevölkerung stellt eine großer Herausforderung dar, der auf unterschiedlichsten Wegen – in bestimmen Fällen auch mit operativen Methoden – zu begegnen ist. „Bei einem krankhaften Übergewicht geht es nicht um ein paar Kilo mehr, sondern – je nach Körpergröße – um ein Gewicht von mindestens 140 Kilogramm und darüber hinaus“, so Prof. Weiner. Bevor jedoch die Option eines chirurgischen Eingriffs in Betracht gezogen wird, schließt sein Team alle nicht-operativ behandelbaren Ursachen aus, wie etwa eine Hormon- oder Schilddrüsenstörung, psychische Ursachen oder gar eine genetische Störung. „Erst wenn wirklich alle Möglichkeiten ausgeschlossen sind und die Patienten trotz medizinisch begleiteter Diätversuche mit Bewegungstherapie nicht langfristig abnehmen, ist eine Operation der letzte Ausweg“, erläutert der Chefarzt. „damit sich ihre Lebenserwartung nachhaltig verbessert und sie deutlich an Lebensqualität zurückgewinnen.
Adipositas (Fettleibigkeit) schränkt nicht nur die Lebensqualität ein, sondern macht den extrem überlasteten Körper krank. Oftmals entwickelt sich eine Zuckerkrankheit, die durch die operative Intervention für lange Zeiträume beseitigt werden kann, d.h. die Patienten benötigen für ein bis zwei Jahrzehnte kein Insulin mehr.
Aber auch Gelenkprobleme, Schlafapnoe, Bluthochdruck, Unfruchtbarkeit bei Frauen und mehr als 20 weitere Folgeerkrankungen des Übergewichts können durch eine einzige Maßnahme nachhaltig behandelt werden.
Zur Person Professor Dr. med. Rudolf Weiner
Weiner hat nach seiner Promotion an der Charité Berlin an der Universität Leipzig habilitiert und sich anschließend im Frankfurter Nord-West-Krankenhaus auf Viszeralchirurgie spezialisiert. Seit dem Jahr 2000 lehrt er Chirurgie als Professor der Universität Frankfurt und leitete zuletzt viele Jahre die Chirurgie eines Frankfurter Krankenhauses.
Prof. Dr. Weiner, ist Präsident der Internationalen Föderation für die Chirurgie der Adipositas und Metabolischer Erkrankungen (IFSO), der weltweit 51 Mitgliedsgesellschaften angehören. Die IFSO fördert auf wissenschaftlicher Basis die Verbindung aller beteiligten Gruppen (Chirurgen, Krankenpfleger, Diätassistenten, Ernährungswissenschaftler, Psychologen, Internisten, Anästhesiologen). Die Behandlung von Stoffwechselerkrankungen, wie dem Diabetes mellitus Typ 2 (Zuckerkrankheit) durch interventionelle und operative Maßnahmen gehört zu diesem Aufgabengebiet. Ein Thema, dem sich auch zunehmend intensiver die Hausärzte und Diabetologen widmen.
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