Offenbach

Chirurgische Klinik mit hoher Erfolgsquote und niedriger Sterberate

1000ste Speiseröhrenkrebs-Operation am Sana Klinikum Offenbach

Chefarzt Dr. med. Michael Pauthner erklärt Heike Vibrans anhand eines Schaubildes den Ablauf der Operation.

Die operative Behandlung von Magen- und Speiseröhrenerkrankungen ist seit fast 20 Jahren ein Schwerpunkt der Arbeitsgruppe um Dr. med. Michael Pauthner, zunächst in Wiesbaden und seit 2014 im Sana Klinikum Offenbach. Die 54-jährige Verwaltungsangestellte Heike Vibrans aus Bad Soden im Taunus hat kürzlich das Sana Klinikum als tausendste Patientin nach erfolgter Speiseröhren-Operation verlassen. Die gesetzlich vorgeschriebene Mindestquote für die Durchführung dieses hochkomplexen Eingriffes von jährlich zehn Operationen übertrifft die Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie bei weitem.

Dr. Michael Pauthner, Chefarzt der Klinik für Viszeral- und Allgemeinchirurgie, operiert mit seinem Team Patienten aus ganz Deutschland und ist besonders stolz auf die niedrige Komplikationsrate. Im Bundesdurchschnitt liegt bei diesem Tumor die Sterberate bei rund zehn Prozent, am Sana Klinikum Offenbach nur bei ein bis zwei Prozent: „Wir gehören bei den Speiseröhren-OPs bundesweit sicherlich zu den Top 10. Die guten Ergebnisse sind nur durch die sehr gut funktionierende Zusammenarbeit zahlreicher Fachabteilungen des Klinikums möglich. Die Zeiten, dass man bei der Diagnose Speiseröhrenkrebs Angst haben musste, das Krankenhaus nach einer Operation nicht mehr lebend verlassen zu können, sind vorbei.“

Mit jährlich zehn Erkrankungen pro 100.000 Einwohner gehören bösartige Tumore der Speiseröhre zu den relativ seltenen Krebserkrankungen, die Tendenz ist aber steigend. Männer erkranken daran drei- bis viermal häufiger als Frauen. Bei Heike Vibrans sind die typischen Symptome aufgetreten: „Gemerkt habe ich den Krebs durch Schluckbeschwerden am Wochenende vor Weihnachten. Erst im März bekam ich einen Termin zur Magenspiegelung beim Gastro-enterologen, aber auch das nur, weil ich fast erstickt wäre.“ Nach der niederschmetternden Diagnose hat sie im Internet recherchiert und mit dem Schlimmsten gerechnet. Sie hat aufgrund der guten  Operationszahlen das Sana Klinikum kontaktiert und sich im Viszeralmedizinischen Referenz Zentrum (VRZ) vorgestellt.  „Ich habe gleich gemerkt: hier bin ich in den besten Händen.“ Es folgte zunächst eine wochenlange Vorbehandlung mit Bestrahlung und Chemotherapie im Klinikum. Nach weiterer sechswöchiger Erholungspause fand dann der operative Eingriff statt.  „Herr Dr. Pauthner hatte mein Vertrauen enorm gestärkt und mir die Angst genommen. Er hat mich vorher umfassend über den schweren, sehr komplexen Eingriff von etwa vier Stunden informiert und mich auch selbst operiert.“

Trotz des erhöhten Risikos wegen ihrer seltenen Autoimmunerkrankung Lichen Ruber (Knötchenflechte) und Lichen Mucosae (Schleimhäute) war der postoperative Verlauf ohne Komplikationen. „Zwei Wochen nach der OP konnte ich bereits wieder essen und durfte knapp drei Wochen nach dem Eingriff wieder nach Hause. Ich bin überglücklich, dass es mir wieder so gut geht, und ich kann mich nur sehr herzlich bei allen beteiligten Ärzten und Pflegekräften bedanken. Für die weiteren Kontrollen werde ich gerne die 45-minütigen Fahrten nach Offenbach auf mich nehmen.“

Auch Chefarzt Dr. Pauthner ist mit dem Ergebnis der „Jubiläums“-OP sehr zufrieden: „Es war ein wirklich extrem schwieriger Eingriff. Um den sehr weit oben gelegenen Tumor vollständig zu entfernen, konnten wir nur knapp drei Zentimeter der Speiseröhre belassen. Als Ersatz für die entfernte Speiseröhre dient der zum Schlauch umgeformte Magen.“ Die komplizierte Operation hat aber auch Folgen. Frau Vibrans muss ihre Ernährungsgewohnheiten ändern und täglich nun  viele kleine statt wenige große Mahlzeiten zu sich nehmen. Da kein Ventilmechanismus der Speiseröhre mehr existiert, muss sie lebenslang mit erhöhtem Oberkörper schlafen. Aber Dr. Pauthner kann sie beruhigen: „Nach einer Umstellungsphase wird Frau Vibrans in aller Regel eine zufriedenstellende Lebensqualität haben. Hinsichtlich ihrer Tumorerkrankung sind die Überlebenschancen als sehr gut einzustufen.“

 

 

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