Seit dem Jahr 2003 bieten wir eine spezielle Art von psychosozialer Intervention an: Für eine einwöchige Interaktionsarbeit nehmen wir Kinder mit den Bezugspersonen stationär auf und betreuen sie in einem besonders intensiven Setting. Eltern werden dabei selbst zu Therapeuten.
FAZIT
Familienzentrierte Interaktionstherapie nach IntraActPlus
In diesem Rahmen wird mit einem verhaltenstherapeutischen Ansatz, dem videogestützten beziehungsorientierten IntraActPlus®-Konzept nach Jansen und Streit, gearbeitet. Dabei werden Probleme der Kinder und Jugendlichen in den Bereichen Psychosomatik und Sozialpädiatrie bearbeitet.
Eine spezifische Testdiagnostik und detaillierte Video-Diagnostik nach dem IntraActPlus-Konzept ermöglicht uns eine eindeutige Diagnosestellung. Die Verhaltensbeobachtung sowie die Interaktion mit den Eltern anhand der Videos stellt dabei das wichtigste Kriterium dar. An die Diagnostikphase schließt sich eine effektive Therapie an, die jeweils immer den Säugling, das Kind oder den Jugendlichen gemeinsam mit den Eltern umfasst. Dabei legen wir besonderen Wert auf die Beziehung im Miteinander.
Das bedeutet, dass wir die wichtigsten Bezugspersonen des Kindes so anleiten, dass sie mit ihm an Sicherheit und Kompetenz gewinnen. Die Therapiesitzungen werden auf Video aufgenommen und im Anschluss mit den Eltern und wenn möglich auch mit dem Kind besprochen. Auf diese Weise können Verhaltensweisen besser wahrgenommen, reflektiert und angepasst werden. Dadurch wird eine stärkere Nachhaltigkeit der Interventionen erreicht, weil die Eltern / Bezugspersonen die Umstellung im Verhalten unter häuslichen Bedingungen weiter umsetzen können. Eine derart konzentrierte Leistung mit diesen intensiven Interaktionskomponenten kann nur durch das von uns gewählte stationäre Setting und der Mitaufnahme von mindestens einer Begleitperson gewährleistet werden.
Wo nötig und gewünscht beziehen wir auch andere Bezugspersonen- aus KITA, Schule, Jugendamt, Familienhilfe- mit in den Behandlungsprozess ein.
Dieses stationäre Therapieangebot wird im Allgemeinen von den Krankenkassen getragen und bedarf einer Einweisung durch den behandelnden Kinder-oder Hausarzt des Patienten.
Beispiele für zu behandelnde Symptomatiken
Im Vorschulalter
- Eltern-Kind-Interaktionsstörungen
- allgemeine Entwicklungsverzögerungen
- Verhaltensauffälligkeiten im Sozialkontakt
- Blickkontakt- und Körperkontaktstörungen
- psychosomatische Beschwerden, z.B. Einnässen, Einkoten, Bauch- und Kopfschmerzen, für die es nach körperlicher Untersuchung keine Erklärung gibt
Im Schulalter
- Eltern-Kind-Interaktionsstörungen
- Lern- und Leistungsstörungen
- soziale Interaktionsstörungen (auffälliges Verhalten in der Gruppe)
- Konzentrationsstörungen
- Aggressionen
- Blickkontakt- und Körperkontaktstörungen
- psychosomatische Beschwerden, z.B. Einnässen, Einkoten, Bauch- und Kopfschmerzen, für die es nach körperlicher Untersuchung keine Erklärung gibt
Der Wochenablauf
Wir behandeln im wöchentlichen stationären Setting Kinder mit ihren Eltern bzw. engsten Bezugspersonen. Jede Familie wird täglich von ihrer Bezugstherapeutin geführt und begleitet. Gleichzeitig stehen den Familien Kinderkrankenschwestern, die in den Behandlungsprozess einbezogen sind jederzeit als kompetente Ansprechpartner zur Seite.
Der Therapieverlauf wird in täglichen Besprechungen im Ärzte-Therapeuten- und Pflegeteam unter Zuhilfenahme der Videos reflektiert und individuell angepasst.
Bei Interesse oder Fragen wenden Sie sich bitte an das Leitungsbüro der FAZIT-Station 1a.
Kontakt
Chefärztin
Dr. med. Carolin Stegemann
Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin
Schwerpunktbezeichnung Neonatologie
Zusatzbezeichnung Palliativmedizin
Zusatzbezeichnung Allergologie
Sekretariat
Yvonne Rinka
Tel.: (03573) 75-2701
Fax: (03573) 75-2702
E-Mail: skn.kinderklinik@sana.de