Die Elektroenezphalographie (EEG) ist eine der ältesten Untersuchungsmethoden in der Neurologie. Die Methode wurde von Hans Berger in den 1920er Jahren in Jena entwickelt. Durch die Tätigkeit der Nervenzellen im Gehirn entstehen Spannungsschwankungen. Mit Hilfe von mehreren, in definiertem Abstand auf der Kopfhaut platzierter Elektroden, können diese Hirnströme aufgezeichnet werden. Dadurch lässt sich die Funktion des Gehirns beurteilen.
Für die Untersuchung, die etwa 30 Minuten dauert, nimmt der Patient auf einem bequemen Lehnstuhl Platz. Mit Hilfe einer speziellen Haube werden die Elektroden an die Kopfhaut angedrückt. Dies ist schmerzfrei und nicht invasiv. Für die Untersuchung sollte der Patient möglichst entspannt und ruhig sein. Parallel zu der Untersuchung wird ein Video vom Patienten aufgezeichnet. Dies dient dazu Körperbewegungen mit Veränderungen der Hirnströme zu korrelieren. Das ist bei der Beurteilung von epileptischen Anfällen von besonderer Bedeutung.
Um die Aussagekraft der EEG zu erhöhen, werden im Einzelfall verschieden Provokationsmethoden angewandt. Dazu zählen die Hyperventilation, die Fotostimulation und die Untersuchung unter Schlafentzug. Sie erhalten dazu von unseren Medizinisch technischen Assistentinnen (MTA) genaue Anweisungen.
Zur Diagnose einer Epilepsie ist die EEG eine unerlässliche Untersuchung und stellt nach wie vor die häufigste Fragestellung dar. Auch zur Erfassung einer umschriebenen Funktionsstörung des Gehirns, wie sie nach einem Schlaganfall oder bei einem Hirntumor auftreten kann, leistet die EEG wertvolle Dienste. Allgemeine Veränderungen der Hirntätigkeit entstehen bei Demenzerkrankungen oder metabolischen Hirnschädigungen, wie sie z.B. bei Leber- oder Nierenerkrankungen auftreten können. Des Weiteren ist das Erlöschen der Hirnströme die entscheidende Hilfsuntersuchung zur Bestimmung des Hirntodes.