Die Suche nach der Ursache von Herzrhythmusstörungen und deren Behandlung sind das Einsatzgebiet der Spezialisten der Sektion Elektrophysiologie des Herz- und Gefäßzentrums an den Sana Kliniken Lübeck. „In allen Bereichen unseres Herz- und Gefäßzentrums und somit auch in der Elektrophysiologie liegt unser Hauptaugenmerk darin, individuelle Lösungen für jeden Patienten auf Grundlage neuster klinischer und wissenschaftlicher Erfahrungen sowie Technologien zu finden“, betont Zentrums-Direktor Prof. Dr. med. Joachim Weil.
Nicht immer sind Rhythmusstörungen lebensbedrohlich, einige Patienten bemerken diese im Alltag sogar nicht einmal. Dennoch können sich diese bei anderen Patienten durch nur eine defekte Herzmuskelfaser zu komplexen Herzrhythmusstörungen auswachsen, deren Symptome ein normales Leben dann sogar unmöglich machen und die Lebensqualität der Betroffenen extrem einschränken. Eine der Hauptursachen für diese elektrischen Störungen unseres Lebensmuskels – dem Herzen - ist Bluthochdruck, aber auch eine Herzmuskelschwäche, Herzklappenfehler, Übergewicht, Diabetes mellitus, übermäßiger Alkoholkonsum oder eine Schilddrüsenüberfunktion können diese begünstigen.
„Kann der normale Herzrhythmus medikamentös nicht wiederhergestellt werden, besteht heutzutage für nahezu jede Herzrhythmusstörung die Möglichkeit einer Katheterablation.“ erläutert Dr. Olaf Krahnefeld, Ärztlicher Leiter der Sektion Elektrophysiologie. „Beispielsweise werden bei der Vorhofflimmerablation Herzmuskelfasern im Übergangsbereich von den Lungenvenen auf den linken Vorhof mit punktuell angewandter Wärme verödet „Wir wenden das effektivste Verfahren bei der Vorhofflimmerablation an - die Punkt für Punkt Verödung mit neuester Technologie produziert präzise definierte Läsionen durch ausgefeilte computergesteuerte Algorithmen, durch die Präzision des Navigationssystems im Herzen schaffen wir dadurch endlich die lückenlosen Ablationslinien, auf die wir jahrzehntelang gewartet haben“ , so Dr. Krahnefeld. Dadurch entstehen rings um die Venen verlässliche Narben, die eine Barriere für die störenden elektrischen Impulse werden. So wird der Herzrhythmus wieder normalisiert“, so Dr. Krahnefeld weiter.
Seit 2013 führen die Spezialisten für Elektrophysiologie mit einem Team aus drei Ärzten und 13 Pflegekräften in zwei hochmodernen Laboren rund 500 Eingriffe dieser Art pro Jahr durch. Behandelt werden vorwiegend Vorhofflimmern aber auch komplexe Tachykardien sowie Arrhythmien aus den Kammern.
Dank modernster hochauflösender dreidimensionaler Navigations-Technologie für das Herz gleicht die Suche nach defekten Herzmuskelfasern zur Beseitigung der Herzrhythmusstörungen jetzt nicht mehr der einer Stecknadelsuche im Heuhaufen. Als erstes Herzzentrum in Norddeutschland nutzen die Spezialisten an den Sana Kliniken Lübeck seit Anfang Mai die neueste Technologie: für höchste Präzision bei allen Eingriffen sorgt der Einsatz der Navigationssoftware CARTO® 3 V7 (Biosense Webster, dem Innovationsführer im Bereich der Elektrophysiologie. Mit dieser Hi-Tech werden hochauflösende farblich kodierte, dreidimensionale Karten – sog. Maps – des Herzens erzeugt.
Die Spezialisten der Sektion Elektrophysiologie an den Sana Kliniken Lübeck sind durch eine Technologieflatrate immer auf dem neuesten technologischen Stand. „Die Weiterentwicklung dieser exzellenten Technologie ermöglicht uns eine noch höhere Erkennungsgenauigkeit für die Herkunftsorte von Rhythmusstörungen, um diese sehr exakt - im Untermillimeterbereich - zu lokalisieren und gezielt zu veröden“, freut sich Sektionsleiter Dr. Krahnefeld. „Die Behandlungsqualität für unsere Patienten sowie die Erfolgsrate für die Wiederherstellung des normalen Herzrhythmus steigt damit noch einmal deutlich“, so Dr. Krahnefeld weiter.
„Wir freuen uns sehr, dass es uns mit der Gründung des Herz-und Gefäßzentrums gelungen ist, die erforderlichen Kompetenzen in einem fachübergreifenden Team zusammen zu führen“, so Prof. Dr. Joachim Weil, Direktor des neuen Herz- und Gefäßzentrums an den Sana Kliniken Lübeck. „Der Hauptfokus unseres Zentrums liegt darin, individuelle Lösungen für jeden Patienten auf Grundlage neuster klinischer und wissenschaftlicher Erfahrungen zu finden.“, erläutert Prof. Dr. Weil die Vorteile zum Wohle des Patienten.
Das fachübergreifende Team des Herz- und Gefäßzentrums besteht aus Spezialisten aus den Gebieten Kardiologie, Rhythmologie, Angiologie, Gefäßchirurgie, Radiologie und Diabetologie. Diese überprüfen die Behandlungskonzepte ständig und entwickeln diese konsequent weiter. Die Hauptaugenmerke liegen hierbei in der frühzeitigen Verhinderung der Erkrankung (Prävention) und, sofern notwendig, die Anwendung schonender Verfahren zur Behandlung der Erkrankung.