Die periphere arterielle Verschlusskrankheit, auch als "Schaufensterkrankheit" bekannt, birgt ernsthafte Risiken. Dr. Marcus Wiedner, seit 1. April Chefarzt der Klinik für Gefäß- und endovaskuläre Chirurgie an den Sana Kliniken Lübeck, klärt darüber auf, welche Wege der Therapie bestehen und warum eine Behandlung so wichtig ist: "Die Schaufensterkrankheit darf nicht unterschätzt werden. Ohne rechtzeitige Behandlung können schwere Komplikationen wie bspw. Gewebeschäden in den Beinen drohen, im schlimmsten Falle kann die Amputation notwendig werden. Wer beim Gehen Schmerzen in den Beinen verspürt, sollte deshalb unbedingt ärztlichen Rat einholen," appelliert Dr. Wiedner.
Die Hauptursache für die schmerzenden Beine ist vielen Fällen die sogenannte Arteriosklerose, eine krankhafte Ablagerung von Fetten in der Wand von Blutgefäßen (umgangssprachlich: Arterienverkalkung). In einem langjährigen Prozess bilden sich unbemerkt Ablagerungen, die im Verlauf zu einer Verengung, bis hin zu Verschlüssen der betroffenen Blutgefäße führen können. Hiervon betroffen sein kann grundsätzlich jeder, wobei die Wahrscheinlichkeit mit dem Lebensalter zunimmt. Besonders Raucher, Diabetiker, Bluthochdruckpatienten, Nierenkranke, Übergewichtige und Menschen mit erhöhten Blutfettwerten sind betroffen. Dr. Wiedner rät deshalb dringend auf das Rauchen zu verzichten, sich gesund zu ernähren und auf ausreichend Bewegung zu achten, um das Risiko zu minimieren: „Wie bei vielen Herz- und Gefäßerkrankungen kann ein gesunder Lebensstil die Krankheitsentwicklung auch hier positiv beeinflussen," betont er.
Die Diagnose der „Schaufensterkrankheit“ erfolgt durch körperliche Untersuchung und bildgebende Verfahren. "Doppler-Ultraschall und Angiographie ermöglichen uns, den Zustand der Blutgefäße genau zu beurteilen und die bestmögliche Therapieentscheidung zu treffen," so Dr. Wiedner.
Für die Behandlung ist es wichtig jeden Patienten ganzheitlich zu betrachten, wie der Chefarzt berichtet: „Neben Lebensstiländerungen können Medikamente zur Blutverdünnung und Gefäßerweiterung eingesetzt werden. In schweren Fällen sind minimalinvasive Eingriffe oder Bypass-Operationen nötig, um langfristig für eine Besserung zu sorgen. Hier legen wir an den Sana Kliniken Lübeck großen Wert auf eine sehr individuelle Betreuung," betont Dr. Wiedner. „Grundsätzlich gilt, je früher wir (be)handeln, desto besser sind die Chancen, das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen und die Lebensqualität der Betroffenen zu bewahren," so der Gefäßexperte.