Spezialisten für Krebsfrüherkennung und -behandlung am zertifizierten Prostatakrebszentrum der Sana Kliniken Lübeck.
Prostatakrebs betrifft in Deutschland rund 60.000 vorwiegend ältere Patienten und stellt in Deutschland die häufigste bösartige Tumorerkrankung des Mannes dar. Dabei ist die Diagnose „Krebs der Vorsteherdrüse“ nicht sofort ein Todesurteil, denn die heutigen Behandlungsmöglichkeiten sind, auch dank hochspezialisierter Methoden im operativen Bereich, in der Strahlentherapie sowie in der Onkologie, sehr gut. Prostatakarzinome im Frühstadium sind gut behandelbar und sehr häufig heilbar.
In dem von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifizierten Prostatakrebszentrum an den Sana Kliniken Lübeck haben es sich Spezialisten der Klinik für Urologie, dem Urologischen Zentrum Lübeck (UZL) und die Strahlentherapeuten der Praxis Curavid zur Aufgabe gemacht, Patienten ganzheitlich und nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen zu behandeln. Dass diese Vernetzung im Zentrum für die Patienten große Vorteile bietet, betont Chefarzt Dr. Christoph Durek, Leiter des Prostatakrebszentrums: „Diese interdisziplinäre Zusammenarbeit ermöglicht es uns, für den Patienten individuell angepasste Therapiemöglichkeiten unter Einbeziehung seiner persönlichen Behandlungswünsche zu erarbeiten.“
Unterstützt wird das Expertenteam des Prostatakrebszentrums von weiteren Kooperationspartnern aus Pathologie, Hämato-Onkologie, Radiologie und Nuklearmedizin, die das Betreuungsangebot von der Diagnostik zur Therapie bis hin zur Rehabilitation nach operativen Eingriffen und der psychoonkologischen Betreuung der Patienten vervollständigen. „Prostatakrebs ist eine sehr sensibel zu betrachtende Erkrankung, die bei Patienten und Angehörigen häufig große Ängste und viele Fragen hervorruft. Diesen individuell zu begegnen, ist uns ein sehr großes Anliegen“, betont Oberarzt Maher Babakerd, Koordinator des Zentrums. „Der besondere Vorteil der Behandlung im Zentrum ist die psychoonkologische Unterstützung durch die Pychoonkologin Frau S. Kolk, die allen Patienten angeboten wird. Wir legen zudem auch besonderen Wert auf die Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Ärzten, die Ihre Patienten häufig schon viele Jahre intensiv begleiten, den ambulanten Diensten sowie Selbsthilfegruppen.“, so Maher Babakerd weiter. In einer wöchentlich stattfindenden Tumorkonferenz träfen sich zudem alle Experten, um die aktuellen Fälle zu besprechen. Diese Konferenzen haben auch für den einzelnen Patienten große Vorteile, wie Dr. Christof Durek, Leiter des Prostatakrebszentrums betont: „So basieren unsere Therapieempfehlungen auf dem gemeinsamen Expertenwissen aller Fachgebiete. Doppeluntersuchungen sind damit überflüssig.“
Studie zur Vergleichbarkeit der Ergebnisqualität
Den Experten des Prostatakrebszentrums an den Sana Kliniken Lübeck liegt die Wiedererlangung bzw. der der Erhalt eines Höchstmaßes an Lebensqualität ihrer Patienten mit einem lokalen Prostatakarzinom sehr am Herzen. Die Untersuchung der Ergebnisqualität der durchgeführten Behandlungen ist deshalb eine Selbstverständlichkeit und dient dazu, diese auch zukünftig stetig zu verbessern. Im Rahmen der weltweit angelegten sog. Prostate Cancer Outcome Study (PCO-Studie) werden die Ergebnisse aus der Erhebung der Ergebnisqualität von insgesamt 124 teilnehmenden Prostatakrebszentren verglichen. Mittels eines in allen Zentren standardisiert eingesetzten Fragebogens werden Lebensqualität und Symptome möglicher auftretender Nebenwirkungen der freiwillig teilnehmenden Patienten vor und ein Jahr nach der Therapie abgefragt. Seit Studienbeginn 2016 haben bereits mehr als 30.000 Männer an dieser Vergleichsstudie teilgenommen.
Nebenwirkungen der Bestrahlung
Die in der PCO-Studie erfassten Nebenwirkungen und auch Langzeitfolgen können während der gesamten Behandlung des Prostatakrebses auftreten, so auch während der Bestrahlung. Die Gründe hierfür nennt Dr. Ursula Steidle-Katic, Fachärztin für Strahlentherapie in der Praxis Curavid im Facharztzentrum an den Sana Kliniken Lübeck: „Trotz der hohen technischen Gegebenheiten ist es unvermeidlich, dass gesunden Organe in der Umgebung eine gewisse Strahlendosis abbekommen und dadurch mit einer vorübergehenden Reizung reagieren können. Es ist daher durchaus normal, dass während der Bestrahlungswochen Symptome an der Blase und am Darm zu erwarten sind.“
In der Regel weisen diese Reizungen eine eher geringe Intensität auf. Da sich die Schleimhäute nach abgeschlossener Bestrahlungsbehandlung regenerieren, klingen die Symptome dann wieder ab. Langfristig treten nur sehr selten Folgereaktionen auf.
Diese Einschätzung belegt eine Erhebung im Rahmen der jährlichen Zertifizierung des Prostatakrebszentrums: „Wir werten diese Nebenwirkungen von unseren Patienten selber aus und können registrieren, dass nur über einen kurzen Zeitraum geringe bis mäßig ausgeprägte Reizungen wirklich da sind. Oft brauchen Patienten dagegen gar keine oder nur leichte Medikamente von uns verschrieben bekommen“, so Dr. Steidle-Catic weiter.
Bei aller Fachexpertise in der Behandlung des Prostatakrebses ist den Medizinern eines ganz besonders wichtig: „Viele Veränderungen an der Prostata können bei regelmäßiger Vorsorge bereits erkannt werden, bevor diese im schlimmsten Falle bösartig werden. Was viele nicht wissen - bereits jeder zweite Mann zeigt vom 50. Lebensjahr an Symptome einer Prostatavergrößerung.“ Vor diesem Hintergrund appellieren beide Chefärzte an alle Männer, spätestens ab dem 45. Lebensjahr regelmäßig zur Prostatakrebsfrüherkennungsuntersuchung gehen. Diese Untersuchung wird von den Krankenkassen einmal jährlich gezahlt.
Das Prostatakrebszentrum an den Sana Kliniken Lübeck ist seit Juni 2016 von der Deutschen Krebsgesellschaft e.V. für die Erfüllung der strengen fachlichen Anforderungen und Qualitätsstandards bei der Diagnostik und Behandlung von Prostatakrebspatienten zertifiziert. Die hohen Qualitätsanforderungen konnten Ende 2020 im Rahmen eines Überwachungsaudits erneut unter Beweis gestellt werden. „Hierüber sind alle Beteiligten sehr glücklich“, freut sich Zentrumsleiter, Dr. Durek. „Ein zertifiziertes Zentrum wie unseres gibt es in Schleswig-Holstein selten. Die eng vernetzten Strukturen aus Urologischer Arztpraxis, dem UZL, der Klinik und den Kooperationspartnern sind sogar bundesweit eine Seltenheit“ so Dr. Durek weiter.
Einladung zur Online-Veranstaltung
Für alle Interessierten bieten die Experten des zertifizierten Prostatakrebszentrums am 23. Februar 2022 um 17.00 Uhr eine ONLINE-Veranstaltung zum Thema „Prostatakrebs und Lebensqualität“ an. Informationen zur Veranstaltung und zur Anmeldung finden Sie hier.