Prostatakrebs betrifft in Deutschland rund 60 000 vorwiegend ältere Patienten und stellt die häufigste bösartige Tumorerkrankung des Mannes dar. In dem von der Deutschen Krebsgesellschaft seit 2016 zertifizierten Prostatakrebszentrum an den Sana Kliniken Lübeck haben es sich Spezialisten der Klinik für Urologie, dem Urologischen Zentrum Lübeck (UZL)
und die Strahlentherapeuten der Praxis Curavid zur Aufgabe gemacht, Patienten ganzheitlich, nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen und unter höchsten Qualitätsanforderungen zu behandeln. Diese Vernetzung biete für die Patienten große Vorteile, betont Zentrumsleiter und Chefarzt Dr. Christoph Durek: „Die interdisziplinäre Zusammenarbeit ermöglicht es uns, für den Patienten individuell angepasste Therapien unter Einbeziehung seiner persönlichen Behandlungswünsche zu erarbeiten. Tatsächlich ist mittlerweile nachgewiesen worden, dass Patienten ihre Erkrankung besser überleben, wenn sie in spezialisierten Krebszentren behandelt wurden.“ Oberarzt Maher Babakerd, Koordinator des Zentrums, ergänzt: „Neben der Abstimmung einer Behandlungsempfehlung für Patienten mit neu diagnostiziertem Prostatakrebs – zum Beispiel Operation oder Bestrahlung – liegen uns insbesondere Männer mit fortgeschrittener oder metastasierter Erkrankung am Herzen. Prostatakrebs ist eine sehr sensibel zu betrachtende Erkrankung, die bei Patienten und Angehörigen häufig Ängste und Fragen hervorruft. Aus diesem Grunde arbeiten wir sehr eng mit weiteren Kooperationspartnern aus Pathologie, Hämato- Onkologie, Radiologie und Nuklearmedizin zusammen, um in jedem Krankheitsstadium individuell die beste Therapie auszuschöpfen. Das Angebot einer psychoonkologischen Betreuung vervollständigt unseren ganzheitlichen Ansatz.“ Dr. Merwe Carstens ist Chefärztin der Klinik für Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin. Sie erklärt: „In unseren wöchentlich stattfindenden Tumorkonferenzen werden Therapieempfehlungen basierend auf dem Expertenwissen aller Fachgebiete gemeinsam getroffen. Unter anderem bei akuten, therapiebedingten Problemen stehen beispielsweise jederzeit die Spezialisten der Klinik zur Verfügung.“
Medikamentöse Behandlungsoptionen bei Prostatakrebs
In jüngster Zeit wurden immense Fortschritte zur Behandlung von Prostatakrebspatienten im fortgeschrittenen Stadium gemacht. Es sind neuerdings eine Vielzahl von innovativen Medikamenten verfügbar. Neben der schon seit Jahrzehnten erfolgreichen Hormon(entzugs)therapie sind neue Medikamente verfügbar, die jeweils einem Krankheitsstadium zugeordnet werden. Schreitet die Erkrankung trotzdem fort, stehen weitere Substanzen, wie zum Beispiel moderne Chemotherapeutika, auf genetische Zellveränderungen oder speziell auf Prostatakrebszellen gerichtete, strahlende Antikörper zur Verfügung. „Das optimale Medikament zum richtigen Zeitpunkt einzusetzen, erfordert Fingerspitzengefühl und ein hohes Maß an Erfahrung“, betont Dr. Durek. „Die gemeinsame Abstimmung mit unseren Partnern bietet daher die höchste Sicherheit und kann das Leben verlängern. Einige Medikamente stehen dabei sogar als Tabletten zur Verfügung. Praktisch alle sind gut verträglich, in allen Situationen ist eine engmaschige Anbindung und Überwachung durch den behandelnden Arzt erforderlich.“
EINLADUNG zum Online-Vortrag
Für alle Interessierten informieren die Experten des zertifizierten Prostatakrebszentrums am 8. Februar 2023 um 17 Uhr zum Thema „Moderne Medikamente verlängern das Überleben bei Prostatakrebs“. Anmeldung erforderlich: www.sana.de/luebeck/veranstaltungsanmeldung .