Kürzlich hat die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK) die Veröffentlichung der neuen Nationalen Versorgungsleitlinie zur Behandlung von arterieller Hypertonie bekannt gegeben. Diese Leitlinie wurde von einem interdisziplinären Gremium über einen Zeitraum von rund drei Jahren entwickelt. Maßgeblich beteiligt war als Vertreter der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) Prof. Dr. med. Joachim Weil, Chefarzt der Klinik für Kardiologie und Angiologie und Direktor des Herz-Gefäß-Zentrums an den Sana Kliniken Lübeck.
Die arterielle Hypertonie, auch als Bluthochdruck bekannt, ist eine weit verbreitete Erkrankung, die mit erhöhtem Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen einhergeht. Sie betrifft Millionen von Menschen weltweit und stellt ein ernsthaftes Gesundheitsproblem dar. Die Weiterentwicklung der Hochdrucktherapie sowohl im konservativen als auch im interventionellen Bereich sind Prof. Dr. med. Joachim Weil, Chefarzt der Klinik für Kardiologie und Angiologie an den Sana Kliniken Lübeck eine Herzensangelegenheit und Antrieb seiner langjährigen wissenschaftlichen Tätigkeit. Neben seiner Arbeit in verschiedenen Gremien – bspw. als stv. Vorstandsvorsitzender der Deutschen Hochdruckliga e.V. DHL® auch als stv. Vorsitzender der ESH-Arbeitsgruppe (European Society of Hypertension) – wirkte der Bluthochdruckexperte in den vergangenen rund drei Jahren an der Erstellung der neuen Nationalen Versorgungsleitlinie zur Behandlung von arterieller Hypertonie mit: „Die neue Leitlinie betont insbesondere die Bedeutung der Kombinationstherapie bei der Behandlung der arteriellen Hypertonie. Studien haben gezeigt, dass die gleichzeitige Verwendung von zwei oder mehr Medikamenten effektiver ist als die Anwendung eines einzelnen Arzneimittels. Durch die Kombination verschiedener Wirkstoffe können höhere Behandlungserfolge erzielt und das Risiko von Komplikationen reduziert werden“, so der Mediziner.
Prof. Weil erläutert weiter: „Darüber hinaus befasst sich die Leitlinie auch intensiv mit der Behandlung jüngerer Patienten. Es wird erkannt, dass Bluthochdruck bei jungen Erwachsenen eine besondere Herausforderung darstellt und möglicherweise spezifische Behandlungsansätze erfordert. Die Leitlinie bietet daher klare Empfehlungen für die Behandlung dieser Patientengruppe, unter Berücksichtigung von Faktoren wie Lebensstilmodifikationen, Medikamentenauswahl und Überwachung.“ Ein weiterer wichtiger Aspekt, der in der neuen Leitlinie diskutiert wird, ist die renale Denervation. Dieses Verfahren, bei dem die Nervenenden in den Nierenarterien gezielt abgetrennt werden, wurde als mögliche Therapieoption für Patienten mit schwerer Hypertonie untersucht. Obwohl weitere Forschung erforderlich ist, um die Wirksamkeit und Sicherheit dieser Technik zu bestätigen, erkennt die Leitlinie die renale Denervation als eine potenzielle Option an, die in bestimmten Fällen in Erwägung gezogen werden kann.
Die Veröffentlichung der neuen Nationalen Versorgungsleitlinie zur Behandlung der arteriellen Hypertonie markiert einen bedeutenden Fortschritt in der medizinischen Versorgung. Durch die Betonung der Kombinationstherapie, die Berücksichtigung der jüngeren Patienten und die Anerkennung neuer Techniken wie der renalen Denervation bietet die Leitlinie den behandelnden Ärzten wertvolle Informationen und Empfehlungen, um die Behandlung von Patienten mit arterieller Hypertonie zu verbessern. Interessierte finden die neue Leitlinie unter www.leitlinien.dgk.org