Nach Angaben des Robert Koch-Instituts zufolge erkranken in Deutschland jährlich jeweils rund 37.200 Männer und 36.000 Frauen an Darmkrebs.
Bei einem “Rektumkarzinom”, einem bösartigen Tumor des Enddarms, entscheidet das Stadium der Erkrankung über die Therapiewahl. Tumoren in frühen Stadien können schonend und ohne großen Verlust von Darmgewebe entfernt werden. “Bisher gelingt es ausschließlich der Endosonografie, sehr frühe Tumorstadien von bereits fortgeschrittenen abzugrenzen”, erläutert Dr. med. Eike Burmester, Oberarzt der Medizinischen Klinik der Sana Kliniken in Lübeck.
Bei der Endosonografie wird die Endoskopie, die Spiegelung zum Beispiel des Darmtraktes, mit Ultraschallsonden kombiniert. Bei der Endoskopie alleine sieht der Arzt nur die Oberfläche der Darmwand. Ergänzt durch hochauflösende elektronische Schallköpfe, kann er fast mikroskopisch genaue Schnittbilder der Darmwand betrachten. Dadurch erkennt der Arzt, wie tief ein Tumor in die Darmwand eingewachsen ist und ob bereits benachbarte Lymphknoten oder Organe befallen sind. “Tumoren in frühen Stadien kann man direkt endoskopisch entfernen. Bei fortgeschrittenen ist eine Vorbehandlung durch Radio- und Chemotherapie sowie ein operativer Eingriff notwendig”, erklärt Burmester. Auch für die Operation selbst ist die Endosonografie-Diagnostik ein Gradmesser, wo genau wie viel Darmgewebe herausgelöst werden muss. Je fortgeschrittener und je dichter der Tumor am Darmausgang lokalisiert ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit für den Patienten, künftig mit einem künstlichen Darmausgang leben zu müssen.
Die Ergebnisqualität der Endosonografie-Diagnostik hängt von der Erfahrung des Untersuchers ab. Wie alle Ultraschalluntersuchungen muss auch die Endosonografie trainiert werden. Die DEGUM bietet deshalb eine zertifizierte Fortbildung in mehreren Stufen an, in der die Ärzte sich langsam verbessern können. Ein Mehr-Stufen-Konzept stellt sicher, dass die Untersuchung von gut ausgebildeten Ärzten durchgeführt wird.
Terminhinweis
Pressegespräch zum Thema Ultraschall in der Diagnostik von Darmerkrankungen am 17. Februar 2010, von 16:00 bis 17:00 Uhr
im Hörsaal des Krankenhaus Süd, Kronsforder Allee 71-73, 23560 Lübeck
Programm
Pressegespräch zum Thema Rektumkarzinom: Wie hilft der Ultraschall, über die Wahl der Therapie zu entscheiden?
Referent
Dr. med. Eike Burmester, Oberarzt der Medizinischen Klinik I,
Sana Krankenhaus Süd, Lübeck
Ihr Pressekontakt
Sibylle Beringer
Telefon 0451 585-1439
Telefax 0451 585-1555
E-Mail <link>S.beringer@sana-luebeck.de
Sana Kliniken Lübeck GmbH
Sana Krankenhaus Süd
Kronsforder Allee 71-73
23560 Lübeck