Die Zeit ist in der medizinischen Versorgung eines Notfallpatienten ein entscheidender Faktor. Um jeden Patienten gerecht zu werden, hat das Notaufnahmezentrum der Sana-Kliniken Lübeck GmbH Krankenhaus Süd seit Januar 2010 eine neue Organisation der Notfallversorgung eingeführt.
Die Einsatzzeiten bis zum Beginn der ärztlichen Versorgung eines Notfallpatienten werden hierbei vom Schwergrad der Erkrankung oder Verletzung abhängig gemacht.
„Prinzipiell gilt in unserer Zentralen Notaufnahme, dass als erster behandelt wird, wer zuerst kommt und wir sind bemüht, die Wartezeiten für jeden Patienten möglichst kurz zu halten“, erläutert der ärztliche Leiter des Notaufnahmezentrums, Herr Dr. J. Metzner. Jedoch hat der Betrieb einer Notaufnahme unterschiedliche, nicht zu planende Stoßzeiten und bestimmte Kriterien zu berücksichtigen wie die Art und Schwere der Erkrankung, den Allgemeinzustand des Patienten, die momentane Auslastung des jeweils zuständigen Arztes und die Anzahl der freien Behandlungsräume.
Ein neu eingeführtes EDV-gestütztes Ersteinschätzungssystem sorgt nun aber dafür, dass die Patienten nach Dringlichkeit versorgt werden. Unmittelbar nach Erfassung der Patientendaten im Computersystem wird jedem Patienten von einer speziell ausgebildeten Pflegekraft eine der drei Dringlichkeitsstufen rot – gelb – grün zugewiesen. Die schwersten und lebensbedrohlichen Fälle (rot) werden unter Einsatz aller zur Verfügung stehender Mittel umgehend versorgt. Die gelb eingestuften Fälle erfordern eine schnelle Versorgung mit möglichst kurzer Wartezeit. Bei den grün eingestuften Fällen besteht keine akute Lebensgefahr, so dass diese in den Stoßzeiten erst nach den dringlicheren Fällen behandelt werden.
Die EDV-unterstützte Dringlichkeitseinstufung am Krankenhaus Süd, die auf vergleichbare Art und Weise in Deutschland nur in wenigen Kliniken bisher Anwendung findet, trägt entscheidend dazu bei, dass bedrohlich erkrankte oder verletzte Patienten früher erkannt werden und früher ärztlich versorgt werden können.
Durch die EDV-Unterstützung wird darüber hinaus eine digitale Aktenführung ermöglicht, so dass alle Patienten ein jederzeit lesbaren Arztbrief aus der Notaufnahme für sich, ihren Hausarzt oder Kollegen in anderen Krankenhäusern mitbekommen.
Das Notaufnahmezentrum der Sana Kliniken Lübeck steht ärztlich und pflegerisch an jedem Tag im Jahr rund um die Uhr für die Versorgung aller Notfallpatienten aus Lübeck und Umgebung zur Verfügung. Im Jahr 2009 wurden über 26.100 Notfallpatienten vesorgt.
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