Sieben Jahre sind eine lange Zeit für einen 16-jährigen Jungen. Sieben lange Jahre, fast die Hälfte seines Lebens, musste Christopher Kisekka aus Uganda mit offenen Wunden an seinen Beinen kämpfen. Die Ursache für seine Erkrankung, die im Jahre 2010 begann, ist nicht bekannt. Die medizinische und medikamentöse Behandlung in Uganda erzielte keine nennenswerte Besserung und es gab keine positiven Zukunftsaussichten. Neben der körperlichen Einschränkung leidet aber vor allem die Psyche des Jungen unter der langjährigen Belastung durch die Schmerzen. Eines war klar, Christopher brauchte dringend Hilfe.
Das Ehepaar Ruth und Rainer Finken aus Bad Segeberg, die seit einigen Jahren mit ihrem Verein "Zukunft für Bweyas Kinder" Kinder aus Uganda mit Hilfsprojekten unterstützen, fanden einen Weg Christopher nach Deutschland zu holen, um ihm hier medizinische Hilfe zukommen zu lassen.
Die Anfrage bei den Sana Kliniken in Lübeck wurde sofort positiv aufgenommen. Dr. Tobias Lutz, der seit April dieses Jahres die Leitung der Plastischen Chirurgie im Sana Klinikum übernommen hat, führte die Behandlung über fast acht Wochen. "Ich bin dankbar für das Engagement des Vereins `Bweyas Kinder` und dafür, dass wir ein Teil dieser wirklich sinnvollen Hilfsaktion werden konnten." sagt Dr. Lutz. Nicht zuletzt lag die besondere Herausforderung auch in den nur schwer zu kalkulierenden Kosten einer solchen Behandlung. Zum größten Teil wurden diese von einer Stiftung aus dem Kreis Segeberg übernommen.
Nach fünf Operationen, bei denen die Wunden schrittweise gereinigt werden konnten, erfolgte in einer sechsten Operation der Wundverschluss durch Hauttransplantationen. Parallel wurde geradezu eine Welle an Diagnostik angeschoben, um der Ursache für die chronische Erkrankung auf die Spur zu kommen. Von Blutproben, über Gewebeproben bis hin zu Gen-Analysen wurde keine Mühe gescheut, um die lange Reise von Christopher Kisekka zum Erfolg zu bringen.
"Mein Dank gilt auch Professor Dr. Härtel, Leiter der Pädiatrischen Infektiologie und Professor Dr. Rupp, Chefarzt der Infektiologischen Klinik im UKSH Lübeck." Betont Dr. Lutz. Beide standen ihm und seinem Team mit Rat und Tat zur Seite und haben Ihre Expertise bei der Suche nach Krankheitserregern eingebracht. "Die Lübecker können stolz auf solch eine fantastische medizinische Infrastruktur sein." So Lutz weiter.
Mittlerweile ist Christopher wieder gut in Uganda angekommen. Seine Wunden sind verheilt. Woran er letztendlich erkrankt war, ist jedoch bis heute unklar. " Er hat sich zu einem fröhlichen jungen Mann entwickelt"- bestätigte ein Sprecher des Vereins, dessen 64. Mitglied Dr. Tobias Lutz soeben geworden ist.