Lübeck

Dr. med. Eike Burmester

Herzlichen Glückwunsch zum Dienstjubiläum

Geschäftsführer Dr. Christian Frank gratuliert Dr. med. Eike Burmester zu seinem Dienstjubiläum. (Foto: Sana Kliniken Lübeck)

Anlässlich seines 30-jährigen Dienstjubiläums sprachen wir mit Oberarzt Dr. med. Eike Burmester über seine Laufbahn, besondere Momente seiner Karriere die Entwicklung unseres Hauses über die Jahre. Das Interview finden Sie hier in schriftlicher Form.

Herzlichen Glückwunsch zu Ihrem Dienstjubiläum, Herr Dr. Burmester! 30 Jahre arbeiten Sie schon in den Sana Kliniken Lübeck. Aus welchen Gründen haben Sie sich für den medizinischen Bereich (und auch Ihren Fachbereich Endoskopie und Sonografie) entschieden?
Dr. med. Eike Burmester: Mir war schon als 17-Jähriger klar, dass ich Mediziner werden möchte. Für mich gab es keine Alternative zur Medizin - möglicherweise geprägt durch meinen Vater, der Augenarzt war. Nach meiner Ausbildung zum Sanitäter und einem mehrmonatigen Krankenpflegepraktikum erhielt ich nach einer kurzen Wartezeit zunächst in Erlangen, dann in München einen Studienplatz. 
Nach Beendigung meines Studiums 1982 war es allerdings nicht einfach, eine Stelle in München oder der Umgebung zu finden. Durch einen guten Freund kam ich schließlich nach Lübeck und bewarb mich in der Inneren Medizin bei Prof. Scriba an der Uniklinik. Da dort aber ebenfalls keine Stelle frei war, entschloss ich mich für die Radiologie, was sich später als sehr nützlich herausstellte. Denn nach mehr als 2 Jahren Radiologie konnte ich endlich in die Innere Medizin wechseln und so lag es auf der Hand, dass ich mich nach einer langjährigen, breiten internistischen Ausbildung für die Gastroenterologie entschied. Dort entfachte sich meine Begeisterung für die sonografische Bildgebung. 
Im Mai 1991 bin ich durch ein trauriges Ereignis an die Sana Kliniken Lübeck, damals noch Städtisches Krankenhaus, gelangt, da durch einen tödlichen Unfall des damaligen Oberarztes diese jetzige Stelle frei wurde.

Welche Ereignisse sind Ihnen in den letzten 30 Jahren besonders in Erinnerung geblieben?
Dr. med. Eike Burmester: Mir sind zwei Ereignisse in besonderer Erinnerung geblieben. Zum einen der Ärztestreik im Jahr 2006, in dem angestellte Ärzte an deutschen Universitätskliniken und kommunalen Krankenhäusern ihre Arbeit niedergelegt haben, um gegen die aus ihrer Sicht unzumutbaren Arbeitsbedingungen und für eine bessere Bezahlung zu demonstrieren. Für mich war der Ärztestreik damals ein einschneidendes Erlebnis, da ein Streik bisher unter Medizinern undenkbar war und ich in meiner Position als leitender Oberarzt einerseits natürlich verantwortlich für den klinischen Ablauf war, andererseits aber auch die Interessen meiner Kolleginnen und Kollegen vertreten wollte. Zum Glück handelte es sich um einen friedlichen, aber dennoch harten Streik, aus dem deutliche Verbesserungen für die Ärzte hervorgingen, der auch in bewundernswerter Weise von der Pflege unterstützt wurde. 
Ein weiteres besonderes Ereignis war eine Petition, die für mich ins Leben gerufen wurde. Im Jahr 2008 erhielt ich ein Angebot einer anderen Klinik, das ich bereits angenommen hatte. Als mein geplanter Weggang bekannt wurde, wurde in der Klinik eine Petition gestartet, dass ich an den Sana Kliniken Lübeck bleibe. Diese Petition hatte viele Unterstützer aus allen Berufsgruppen dieses Hauses und ich war zutiefst gerührt, wie sehr sich die Kolleginnen und Kollegen für mein Dableiben einsetzten und mich auch letztlich überzeugten, dem Haus treu zu bleiben. Ich habe allerdings nie erfahren, wer die Petition damals ins Leben gerufen hat.

Wie haben sich die Sana Kliniken Lübeck in den letzten 30 Jahren verändert? Wie hat sich das Krankenhaus weiterentwickelt?
Dr. med. Eike Burmester: In den letzten 30 Jahren hat sich sehr viel getan und die Klinik hat sich stark verändert. Anfangs handelte es sich um ein städtisches Krankenhaus, in dem die Verwaltungsstrukturen vollkommen anders waren. Im Frühjahr 2002 übernahm die Sana Kliniken AG dann das Krankenhaus Süd von der Stadt, was bei vielen Mitarbeitenden mit Ängsten verbunden war. Wenn ich an den Bereich der Gastroenterologie denke, hat sich vieles zum Positiven entwickelt und wir konnten auch Dank der Investitionen in den letzten 30 Jahren die Gastroenterologie weiter ausbauen und arbeiten heute auf nahezu neuestem Stand der Technologie. In der Aus- und Weiterbildung waren wir ebenfalls überregional aktiv und haben verschiedene Simulations- und Trainingsmodelle entwickelt, von denen auch heute noch viele Kolleginnen und Kollegen profitieren.
Was für mich auch von großer Bedeutung war: Im Jahr 2008 trat das Vertragsarztänderungsgesetz in Kraft, das angestellten Ärzten erlaubte, auch in einer niedergelassenen Praxis tätig zu sein. Dieses neue Gesetz machte eine Verknüpfung von ambulanter und stationärer Medizin möglich. Neben meiner Tätigkeit als ärztliche Leitung im Bereich Endoskopie und Sonografie war ich deshalb 10 Jahre lang in der Gastroenterologischen Schwerpunktpraxis an den Sana Kliniken Lübeck tätig. Auf diese Weise konnten wir sicherstellen, dass der Versorgungsweg der Patientinnen und Patienten immer in einer Hand bleibt, was für Patientinnen und Patienten extrem wichtig ist und ein großes Vertrauen aufbaut; meines Erachtens ist die hiesige Konstruktion mit einer engen Vernetzung der ambulanten und stationären Versorgung das Zukunftsmodell. Mir ist eine intensive Betreuung meiner Patientinnen und Patienten sehr wichtig und ich habe mir immer, trotz manch widriger Umstände, Zeit für sie genommen.

Stellen Sie sich vor, Sie könnten die Zeit um 30 Jahre zurückdrehen: Würden Sie beruflich alles nochmal genauso machen oder einen anderen Weg einschlagen?
Dr. med. Eike Burmester: Ich würde alles nochmal genauso machen! Was für mich persönlich in diesem Haus immer extrem wertvoll war, ist die Größe des Hauses und die damit verbundenen kurzen Wege. Damit meine ich nicht nur die kurzen Wege, um die Patientinnen und Patienten zu versorgen, sondern auch die wertvolle Zusammenarbeit mit den anderen Bereichen und Kolleginnen und Kollegen. Die Arbeit im Team ist meiner Meinung nach besonders wichtig. Dadurch, dass auch immer wieder jüngere Kolleginnen und Kollegen dazukommen, werden die einzelnen Schritte immer wieder hinterfragt und es entsteht eine Art Kontrolle, die ich für sehr wichtig halte. Ich habe immer gerne in einem Team gearbeitet und hatte nie Probleme, neue Kontakte zu meinen Kolleginnen und Kollegen aufzubauen. 

Was motiviert Sie an Ihrem Beruf?
Dr. med. Eike Burmester: Mich motivieren die Patientinnen und Patienten und die Mitarbeitenden – sowohl die Ärztlichen als auch die Pflegerischen.

Was wird für die nächste Zeit Ihre größte Herausforderung?
Dr. med. Eike Burmester: Ich bin jetzt Rentner (lacht). Die größte Herausforderung wird es, vom Berufsleben Abschied zu nehmen, da ich ein großes soziales Umfeld verlieren werde. Es wird einfach stiller werden und ich muss versuchen, diese Stille sinnvoll zu füllen. Zum Glück habe ich viele Hobbies. Dennoch habe ich den Wunsch, weiter in der Lehre tätig zu sein und meine Erfahrung an die nächsten Generationen weiterzugeben.
Zum Schluss möchte ich noch sagen, dass ich positiv und mit viel Freude auf meinen Lebens- und Berufsweg zurückblicken kann. Ich bin gesund geblieben, konnte mich medizinisch voll entfalten und habe immer große Unterstützung erhalten – dafür bin ich extrem dankbar, vor allem meinem bisherigen Chef Herrn Prof. Dr. T. Hütteroth und meinem jetzigen Herrn PD Dr. M. Bahr.

Vielen Dank für das Interview und alles Gute für die Zukunft, Herr Dr. Burmester!
 

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Birte Gruhle
Referentin Marketing

Sana Kliniken Lübeck GmbH
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