Schleswig-Holstein

Wegfall von 10.000 Pflegestellen in Deutschland durch Klinikreform realistisch

Die Sana Kliniken Lübeck und Ostholstein unterstützten bundesweite Kampagne gegen Personalnotstand. Die Klinikreform muss überarbeitet werden.

Die Betriebsräte beider Einrichtungen in Lübeck und Ostholstein sehen, dass die Belastung des Krankenhauspersonals bereits über seine Grenzen gekommen ist. "Es sind u. a. aufgrund der drohenden gesetzlichen Vorgaben viele Kliniken zu noch engeren Personalausstattungen gezwungen. Davon ist die Pflege ganz besonderes betroffen" weiß Beate Fleischmann, Gesamtbetriebsratsvorsitzende der Sana Kliniken Ostholstein die prekäre Situation in den Kliniken einzuschätzen "Auch werde es mit den vorgesehenen Regelungen immer schwerer für die Kliniken, den pflegerischen Nachwuchs für ein Engagement im Krankenhaus zu begeistern", ist Beate Fleischmann überzeugt.

Auslöser ist die im Bundeskabinett verabschiedete Klinikreform 2015. Durch Kürzungen entsteht den Krankenhäusern eine Finanzierungslücke von 500 Millionen Euro. Ein Wegfall weiterer 10.000 Pflegestellen in Deutschland wird damit realistisch.

"Wir haben Verständnis für die Sorgen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter", unterstreichen Klaus Abel und André Stoschus, Geschäftsführer der beiden Nordkliniken in Lübeck und Ostholstein des Sana Konzerns. "Deshalb unterstützen wir unsere Beschäftigten heute in der Kampagne gegen Personalnotstand in der Pflege", so beide weiter.

Die in 2013 zur Unterstützung der Krankenhäuser bei der Personalfinanzierung eingeführten Versorgungszuschläge sollen in 2017 wieder wegfallen. Zusätzlich sollen neu mit den Krankenkassen vereinbarte Leistungen drastisch gekürzt werden. Damit gehen den Krankenhäusern insgesamt 500 Millionen Euro verloren, das ist der Gegenwert von 10.000 Pflegestellen.

Auch bringt das im Gesetzentwurf vorgesehene Pflegestellenförderprogramm dafür keine wirkliche Entlastung. 660 Mio. Euro in drei Jahren bedeuten 220 Mio. jährlich für 2.000 Krankenhäuser, also 110.000 Euro je Einrichtung. Damit könnte jede Klinik zwei oder drei zusätzliche Kräfte einstellen. Gemessen am tatsächlichen Bedarf sind das aber viel zu wenige Pflegende.

Sana Kliniken Lübeck GmbH | Sibylle Beringer | T. 0451 585-1439 | <link>sibylle.beringer@sana.de | <link http: www.sana-luebeck.de>www.sana-luebeck.de